Pressemitteilung: Innungskrankenkassen fordern dringende Reformen im Gesundheitswesen
Berlin, 04.09.2023 – Die Zeit drängt für die Ampelkoalition, wichtige Reformen im Gesundheitswesen umzusetzen. Eine aktuelle Pressekonferenz der Innungskrankenkassen in Berlin zieht ein ernüchterndes Fazit: Statt Fortschritt herrsche ein akuter Reformstau in der Gesundheitspolitik. Laut einer Umfrage sind die meisten GKV-Versicherten unzufrieden mit der Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Besonders die mitten im Erwerbsleben stehenden Middle-Ager haben wenig Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, für eine hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung zu sorgen.
Die Innungskrankenkassen fordern die Regierung auf, die Finanzierung des Gesundheitswesens zu festigen und dabei die Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung zu stärken. Auch die Digitalisierung des Gesundheitswesens müsse vorangetrieben und dabei die Rolle der Kassen gestärkt werden.
Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
Die Finanzierung der GKV ist ein zentrales Thema der aktuellen Legislaturperiode. Die Innungskrankenkassen kritisieren, dass bisher keine nachhaltigen Maßnahmen ergriffen wurden. Es gibt bereits konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Finanzierung, beispielsweise die Umwandlung von Genusssteuern in eine “Gesundheitsabgabe”. Dieser Vorschlag findet auch bei den Versicherten große Zustimmung. Weitere Maßnahmen könnten insgesamt zusätzliche 33,35 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen bereitstellen.
Darüber hinaus haben die Innungskrankenkassen ein Konzept erarbeitet, um die Finanzierungsverantwortung gerechter auf alle Akteure zu verteilen und die Qualität der Versorgung zu fokussieren. Es geht nicht darum, nur mehr Geld ins System zu pumpen, sondern um eine faire Lastenverteilung und Effizienzreserven.
Digitalisierung im Gesundheitswesen
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist bisher nicht optimal vorangeschritten. Die Innungskrankenkassen betonen jedoch, dass sie bereits seit Jahren digitale Angebote für ihre Versicherten bereitstellen. Dennoch sind vielen Versicherten diese Angebote nicht bekannt. Es besteht großes Potenzial für die Verbesserung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des elektronischen Rezepts (eRezept).
Die Innungskrankenkassen begrüßen die geplanten Digitalisierungsgesetze, sehen jedoch noch weiteren Handlungsbedarf. Sie möchten die Versorgungsmanager sein, um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen spürbar zu verbessern.
Versichertenberatung
Die Behauptung, dass Krankenkassen ihre Versicherten nicht ernst nehmen, wird durch aktuelle Umfragen widerlegt. Die Mehrheit der Versicherten ist zufrieden mit ihrer Krankenversicherung und plant, dort zu bleiben. Zudem würden fast 10 Prozent der Versicherten sich bei Beratungsbedarf an ihre Krankenkasse wenden. Die Innungskrankenkassen betonen, dass sie ihre Versicherten beraten und unterstützen können.
Fazit
Die Innungskrankenkassen fordern dringende Reformen im Gesundheitswesen, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung und die Digitalisierung. Sie möchten die Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung stärken und eine faire Lastenverteilung erreichen. Die Krankenkassen stehen bereit, ihre Versicherten zu beraten und den digitalen Fortschritt voranzutreiben. Jetzt ist die Regierung gefragt, die dringend benötigten Reformen anzugehen, um eine hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Halbzeitbilanz der Ampelkoalition: IKKn fordern die Regierung auf, den Reformstau im …
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2 Antworten
Ich finde die Forderungen der IKKn übertrieben. Wir brauchen keine weitere Bürokratie!
Ich verstehe Ihren Standpunkt, aber ich denke, dass die IKKn notwendig sind, um die Interessen der Bürger zu schützen. Ohne Bürokratie könnte es zu Missbrauch und Ungerechtigkeit kommen.