Bremen (VBR). Elektroautos sind laut einer detaillierten Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bereits heute im Durchschnitt umweltverträglicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor oder dem Einsatz von Wasserstoff. Die DUH kritisiert jedoch die Strategie deutscher Hersteller, vor allem übergroße Elektro-SUVs anzubieten und die Produktion von stadtverträglichen Elektro Klein- und Kleinstwagen überwiegend chinesischen Herstellern zu überlassen. Die Studie betont auch das volle Umweltpotenzial von Antriebsbatterien, das durch die Verringerung des Einsatzes kritischer Rohstoffe und die Erleichterung von Reparatur, Wiederverwendung als Stromspeicher und effizientes Recycling erreicht werden kann.
Die Vorteile von Elektroautos im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen liegen unter anderem darin, dass sie während der Nutzung keine gesundheitsschädlichen Abgase ausstoßen, im Stadtverkehr weniger Lärm verursachen und deutlich effizienter sind. Während bei einem benzinbetriebenen Fahrzeug nur etwa 20 Prozent der eingesetzten Energie für den Antrieb genutzt werden, sind es bei einem Elektrofahrzeug inklusive Ladeverlusten 64 Prozent.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont, dass reine Elektroautos im Durchschnitt deutlich klima- und umweltfreundlicher sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Allerdings belastet die Gewinnung von Batterierohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Nickel die Umwelt erheblich. Metz fordert daher alternative Batterietechnologien wie die auf Natrium-Basis für Fahrzeuge einzusetzen, für die keine kritischen Ressourcen benötigt werden.
Die Nutzungsdauer von Batterien spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Umweltperformance. Ausgemusterte Antriebsbatterien mit einer Restkapazität von etwa 70 Prozent können beispielsweise noch als stationäre Energiespeicher für erneuerbare Energien genutzt werden. Allerdings fehlen derzeit gesetzliche Vorgaben, die eine lange Nutzung, Reparatur und Wiederverwendung sicherstellen. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, diese Lücken zu schließen und innovative Batterietechnologien sowie das Recycling von Fahrzeugbatterien zu fördern.
Insgesamt ist das Elektroauto über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg weniger schädlich für Klima und Umwelt als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsantrieb. Um die Vorteile gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen optimal auszuschöpfen, müssen jedoch der Rohstoffbedarf für Antriebsbatterien weiter reduziert und innovative Batterietechnologien gefördert werden. Zudem sollten besonders effiziente Elektro-Klein- und Kleinstfahrzeuge entwickelt werden, um den Trend zu immer größeren Elektro-SUVs zu brechen. Die DUH fordert die Bundesregierung dazu auf, schnellstmöglich Regelungen zur Begrenzung des Ressourcenverbrauchs durch Elektroautos auf den Weg zu bringen.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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7 Antworten
Die DUH hat Recht, wir brauchen mehr Gesetze für eine bessere Nutzung und das Recycling von Batterien. Sonst haben wir am Ende nur noch mehr Müll.
Warum macht die Regierung nichts, um bessere Batterien zu fördern? Das mit Natrium klingt doch viel besser als Lithium oder Kobalt.
Ja, das verstehe ich auch nicht. Natrium ist doch viel umweltfreundlicher und es gibt genug davon.
Kann man die Batterien wirklich recyceln? Ich habe gehört, dass das sehr schwierig sein soll und oft nicht richtig gemacht wird. Gibt es da überhaupt gute Lösungen?
Interessant, dass Elektroautos beim Fahren keine Abgase haben. Aber was passiert mit den alten Batterien? Die müssen doch auch irgendwohin, oder?
Elektroautos sind also besser für die Umwelt. Aber warum machen die immer so große Autos? Kleine Autos wären doch viel praktischer und auch umweltfreundlicher.
Genau, große Elektro-SUVs sind auch nicht das Wahre. Man sollte sich auf kleine Stadtwagen konzentrieren, das würde helfen.