Bremen (VBR). In der derzeitigen Landschaft des deutschen Einzel- sowie Groß- und Außenhandels brodelt es unter der Oberfläche – und das schon seit geraumer Zeit. Nach fast einem Jahr der verhärteten Fronten zwischen Arbeitgeberverbänden und der Gewerkschaft ver.di scheint die Geduld der Beschäftigten erschöpft. Am Freitag, den 26. April 2024, legen sie bundesweit die Arbeit nieder. Dieses Mal richten sich die Aktionen insbesondere gegen zwei Schwergewichte der Branche: IKEA und Metro AG. Beiden Unternehmen wird von der ver.di eine Schlüsselrolle in den aktuellen Tarifverhandlungen zugesprochen – allerdings keine, die im Sinne der Arbeitnehmerschaft wäre.
Silke Zimmer, ein Bundesvorstandsmitglied von ver.di, erhebt schwere Vorwürfe: Beide Konzerne hätten es versäumt, ihre einflussreiche Stellung zu nutzen, um die Gespräche voranzubringen. Stattdessen trügen sie zur Blockade bei. „Das muss nach fast einem Jahr Stillstand endlich aufhören“, fordert sie. Mit Nachdruck weist sie darauf hin, dass die Beschäftigten wesentlich zum Erfolg beider Unternehmen beitragen. Angesichts eines Umsatzplus von 13,3 Prozent bei IKEA allein, sei es unverständlich, warum die Konzerne sich weigern würden, ihre Angestellten mit einem fairen Tarifvertrag am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen.
Die Verhandlungen gestalten sich zäh: Die Arbeitgeberseite hat Angebote vorgelegt, die nach ver.di-Angaben reale Lohnverluste bedeuten würden – insbesondere vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten ein kaum tragbarer Zustand für viele Beschäftigte. ver.di pocht auf deutlich höhere Löhne: Für den Groß- und Außenhandel wird eine Lohnerhöhung von 13 Prozent oder mindestens 400 Euro gefordert, für den Einzelhandel ein Aufschlag von 2,50 Euro pro Stunde. Dem gegenüber stehen die Angebote der Arbeitgeber, die insbesondere durch eine Streckung der Erhöhungen über 24 Monate und Einmalprämien als Inflationsausgleich gekennzeichnet sind.
Zimmer appelliert an die soziale Verantwortung der Arbeitgeber. Angemessene Löhne förderten nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern auch die Wirtschaft als Ganzes. Ein Unterlaufen dieser Verantwortung durch niedrige Tarifabschlüsse schade letztendlich allen Beteiligten.
Die Aktionen am 26. April stellen nicht nur eine Machtdemonstration dar, sondern auch einen Aufruf an die Arbeitgeberseite, die Blockadehaltung aufzugeben und ernsthaft an Lösungen zu arbeiten. Ob in Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen – die Streikenden und ihr Anliegen finden bundesweit Gehör. Die Auswirkungen der Aktionstage und die Reaktionen der betroffenen Konzerne bleiben abzuwarten. Doch eines ist klar: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderungen einzustehen – und das mit der starken Stimme von ver.di im Rücken.
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Medien-Info: ver.di-Handel: Arbeitgeber müssen endlich Blockadehaltung aufgeben und …
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