Bremen (VBR). ProVeg begrüßt die neuen Maßnahmen des Bundeskabinetts zur Ernährungsstrategie “Gutes Essen für Deutschland”. Der Beschluss sieht unter anderem die Aufnahme von Pflanzenmilch in das EU-Schulprogramm vor und strebt verbindliche Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Schulen und Kitas an. Zudem soll die Forschung zu pflanzenbasierten Ernährungsformen und alternativen Proteinquellen weiter vorangetrieben werden.
ProVeg, eine führende Ernährungsorganisation, sieht in dieser Strategie einen wichtigen Schritt für die Transformation des Ernährungssystems. Dennoch fordert die Organisation weitere Konkretisierungen und Unterstützung für Schulcaterer.
Die Aufnahme von Pflanzenmilch in das EU-Schulprogramm wird von Katleen Haefele, Direktorin für Unternehmens- und Institutionelles Engagement bei ProVeg, als bedeutender Schritt gewertet. Sie betont die sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Vorteile pflanzlicher Alternativen gegenüber Kuhmilch. Sojamilch, die mit Kalzium angereichert ist, wird bereits von verschiedenen nationalen Ernährungsgesellschaften als gleichwertige Alternative zu Kuhmilch anerkannt.
Die DGE empfiehlt eine Ernährung mit mehr Gemüse und Obst, ballaststoffreichem Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen. ProVeg lobt die verbindliche Umsetzung dieser Empfehlungen in Schulen als großen Schritt für die Ernährung einer ganzen Generation. Jedoch dürfen die Schulcaterer bei der Umsetzung der Qualitätsstandards nicht alleingelassen werden. ProVeg setzt sich daher dafür ein, dass pflanzliche Mahlzeiten eine größere Rolle spielen, um die Geschmacksgewohnheiten der Schüler zu prägen.
Die neue Ernährungsstrategie sieht auch eine Stärkung der Ernährungsforschung vor. Eine Kohortenstudie zur pflanzenbasierten Ernährung, die als größte ihrer Art im deutschen Sprachraum bezeichnet wird, soll wichtige Erkenntnisse zu den Themen Gesundheit, Ökologie, Soziales und Ökonomie liefern. Zudem ist eine intensivere Forschung zu alternativen, insbesondere pflanzlichen, Proteinquellen geplant. Deutschland ist der größte europäische Markt für pflanzenbasierte Alternativprodukte, und die Erforschung alternativer Proteine wird als bedeutend für den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Standort Deutschland angesehen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen kritisiert ProVeg, dass einige Empfehlungen des Bürgerrats, wie beispielsweise die Anpassung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel, nicht in die Ernährungsstrategie aufgenommen wurden. Zudem weist ProVeg darauf hin, dass Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern wie Dänemark und den Niederlanden noch weiterhin hinterherhinkt, wenn es um ambitionierte Ziele für eine proteinreichere Ernährung aus pflanzlichen Quellen geht.
Die Ernährungsstrategie “Gutes Essen für Deutschland” des Bundeskabinetts ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Ernährungssystem zu transformieren. ProVeg begrüßt die Maßnahmen, fordert jedoch weitere Konkretisierungen und Unterstützung für Schulcaterer. Um die Ernährungsumstellung voranzutreiben, sind langfristige Aktionspläne und ehrgeizige Ziele vonnöten.
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ProVeg begrüßt Ernährungsstrategie des Bundes: Kabinett beschließt Förderung von …
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