Berlin (ots) – VAUNET-Fachbereichsvorstand Radio und Audiodienste stellt Prioritäten für den Neustart vor
Berlin, 20.07.2023 – Der Fachbereichsvorstand Radio des VAUNET hat acht Prioritäten für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und einen Neustart im dualen Mediensystem vorgelegt. Mit ihnen soll das Gleichgewicht beider Säulen im Hörfunkbereich, insbesondere mit Blick auf die weitreichenden Auswirkungen beitragsfinanzierter öffentlich-rechtlicher Angebote auf die private Radio- und Audioanbieterlandschaft, wieder ausbalanciert werden.
“Werbung: Einstieg in den Ausstieg”
Die Punke umfassen unter anderem den Einstieg in den Ausstieg aus der Radiowerbung der ARD-Hörfunkwellen, die zunächst auf 60 Minuten pro Werktag in nur noch einem werbeführenden Hörfunkprogramm je ARD-Anstalt begrenzt und perspektivisch in weiteren Schritten reduziert werden soll. Gleichzeitig soll ein Vordringen der ARD-Radiowerbung in lokale und regionale Werbemärkte ausgeschlossen und das Werbeverbot für öffentlich-rechtliche Onlineangebote konsequent umgesetzt werden.
“Angebote: Konsolidierung und Auftragsfokussierung”
Auf der Angebotsseite spricht der VAUNET sich für eine klar erkennbare Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogramme am Auftrag aus. Dies muss insbesondere auch für die besonders reichweitenstarken öffentlich-rechtlichen Radioprogramme und Zeitschienen gelten, also auch in der Prime- bzw. “Drive-Time” (Radio: 06:00 bis 12:00 sowie 16:00 bis 18:00 Uhr). Letzten verfügbaren Daten zufolge liegt der Anteil von Information, Bildung und Kultur vor allem bei den “jungen Hörfunkwellen” der ARD bei nur rund neun Prozent. Zudem fordert der VAUNET eine Konsolidierung der ARD-Radioangebote. Hier sollten Doppelungen vor allem bei zielgruppenspezifischen und monothematischen Angeboten reduziert werden. Aktuell leisten sich die ARD-Anstalten beispielsweise sechs Schlagerwellen, 13 Jugendradios, sechs Kulturprogramme, zwei Klassikwellen und sieben Inforadios, hinzu kommen noch die Programme des Deutschlandradios.
“Quantitative und qualitative Grenzen für Onlineangebote”
Der VAUNET spricht sich auch im Bereich der digitalen Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für wirksame quantitative Grenzen und überprüfbare qualitative Standards aus, und online wie in den terrestrischen Programmen gegen ein weiteres Eindringen der beitragsfinanzierten Berichterstattung in lokale und regionale Märkte. Aktuell verstärken über 170 öffentlich-rechtliche Webchannels (inkl. Simulcast) und eine nicht mehr nachvollziehbare und stetig steigende Zahl öffentlich-rechtlicher Podcast- und Audio-on-Demand-Angebote im Digitalen den Druck auf die privaten Anbieter.
“Wettbewerb David gegen Goliath”
Mit ihren Angeboten erreichen die rund 350 privaten Radiosender 55 Millionen Menschen in Deutschland. Ihre Nachrichten, Informations- und Unterhaltungsprogramme leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu Meinungs- und Medienvielfalt in Deutschland, gerade in den regionalen und lokalen Räumen. Trotzdem ist der Wettbewerb mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der von David gegen Goliath: 500 Millionen Euro Einnahmen der Privaten standen im letzten Jahr rund 3,5 Milliarden Euro der Sendeanstalten im Radiobereich gegenüber.
In weiteren Punkten spricht sich der VAUNET unter anderem für eine Überprüfung der kommerziellen Aktivitäten und eine Stärkung von Aufsicht und Transparenz über die Audioangebote der Anstalten aus. In der terrestrischen Verbreitung des Radios fordern die privaten Sender eine Anerkennung der existenziellen Bedeutung des Verbreitungswegs UKW für die Privaten und eine gemeinsame Weiterentwicklung von UKW und DAB+ zusammen mit den Öffentlich-Rechtlichen.
VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland. Zu den vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 160 Mitglieder gehören TV-, Radio-, Web- und Streamingangebote. Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.
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8 Antworten
Also ich finde, dass private Radiosender viel zu viel Einfluss haben! Es wird Zeit, dass der öffentliche Rundfunk wieder gestärkt wird!
Privatradios sollten einfach bessere Musik spielen, dann würden sie auch mehr Zuhörer haben!
Ich finde, private Radios sollten keine Grenzen haben und sich frei entfalten können!
Ich finde, Privatradios sollten uneingeschränkte Sendefreiheit haben! Keine Grenzen! Alles oder nichts!
Ich finde, dass Privatradios viel zu viel Sendezeit haben. Es sollte gerechter verteilt werden!
Warum sollten Privatradios Grenzen haben? Lasst sie doch frei senden, wie sie wollen!
Also, ich finde, dass Privatradios ruhig den ganzen Tag senden dürfen. Who cares?
Na ja, offensichtlich nicht du. Aber es gibt Menschen, die tatsächlich Wert auf Vielfalt und Qualität legen. Privatradios, die den ganzen Tag senden, können diese Bedürfnisse erfüllen. Also, warum nicht?