Dortmund, 19.07.2023 – 11:37
Aktuelle Änderungen der Mindeststandards nehmen Patientenrisiken in Kauf
Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik kritisiert neue Regelungen im Hilfsmittelverzeichnis
Dortmund – Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und medizinische Fachgesellschaften äußern ihre Bedenken über die jüngsten Änderungen im Hilfsmittelverzeichnis. In zwei gemeinsamen Stellungnahmen prangern sie die Streichung der unbedingten persönlichen Beratung bei der Kompressionstherapie und der Versorgung mit Bandagen an. Diese Kritik basiert auf der Befürchtung, dass die neuen Regelungen Patientenrisiken in Kauf nehmen und die Qualität der Hilfsmittelversorgung gefährden könnten.
Bislang war die persönliche Beratung ein integraler Bestandteil der Kompressionstherapie und der Bandagenversorgung. Sie gewährleistete, dass die Versicherten über geeignete und notwendige Hilfsmittel aufgeklärt wurden. Die Streichung dieser Anforderung hat bei führenden Fachverbänden und medizinischen Fachgesellschaften, darunter die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie das Deutsche Netzwerk Lymphologie e.V., zu Kritik geführt. Aus ihrer Sicht nimmt der Spitzenverband Bund der Krankenkassen Patientenrisiken billigend in Kauf und ignoriert fachliche Stellungnahmen.
Die medizinischen Fachgesellschaften betonen, dass eine persönliche Beratung aus medizinischer Sicht zwingend erforderlich ist. Gemeinsam mit dem BIV-OT fordern sie eine qualitätsgesicherte und auf Expertenstandards basierende Versorgung. Die aktuellen Regelungen sehen hingegen vor, dass die Hilfsmittelversorgung zunehmend onlinebasiert erfolgt. Diese Entwicklung vernachlässigt den wichtigen Aspekt der Präsenz der Patienten und stellt laut BIV-OT-Präsident Alf Reuter einen schleichenden Umbau der Hilfsmittelversorgung zulasten der Qualität dar.
Um auf die zwingende Notwendigkeit der persönlichen Beratung hinzuweisen, haben DGOU, DGOOC, BIV-OT, IGOST, DGIHV, GOTS, lymphologicum und DGOU gemeinsame medizinische Stellungnahmen veröffentlicht. Diese können auf den Websites der Organisationen heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Kirsten Abel
Pressesprecherin des Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik
Reinoldistr. 7-9
44135 Dortmund
Telefon: 01715608125
E-Mail: abel@biv-ot.org
Über den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik:
Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) ist ein Spitzenverband, der mehr als 4.500 Sanitätshäuser und orthopädie-technische Werkstätten mit über 45.000 Beschäftigten repräsentiert. Die Mitglieder des Verbands sind verantwortlich für mehr als 25 Millionen Hilfsmittelversorgungen pro Jahr in über 30 Bereichen. Der BIV-OT setzt sich für eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung ein und engagiert sich für die Interessen seiner Mitglieder.
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Kirsten Abel
Pressesprecherin des Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik
Reinoldistr. 7-9
44135 Dortmund
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Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Patienten: Achtet auf eure Beine und Füße! Fachgesellschaften und -verbände sorgen …
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