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Neubaukrise bei SH-Wohnungsbaugenossenschaften

Pressemeldung:Neubaukrise bei SH-Wohnungsbaugenossenschaften
Inmitten steigender Baukosten und einer zunehmenden Bürokratie offenbart eine aktuelle Stimmungsumfrage unter den Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holsteins eine besorgniserregende Tendenz: Drei Viertel der befragten Unternehmen planen in diesem Jahr nicht mit dem Bau neuer Wohnungen zu beginnen. Stattdessen verlagert sich der Fokus verstärkt auf die Modernisierung bestehender Wohnungsbestände. Diese Entwicklung wirft Schatten auf die Aussichten bezahlbaren Wohnraum in der Region zu schaffen und erhöht den Druck auf politische Entscheidungsträger, den Wohnungsbau und -markt in Schleswig-Holstein neu zu denken.

Bremen (VBR). In Schleswig-Holstein herrscht bei den Wohnungsbaugenossenschaften Unzufriedenheit, wie eine aktuelle Stimmungsumfrage des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. offenlegt. Die Ergebnisse decken auf, dass ein überwältigender Anteil der Unternehmen im aktuellen Jahr keine neuen Wohnbauprojekte starten wird. Stattdessen liegt der Fokus auf der Modernisierung bestehender Wohnungsbestände. Dieser Trend verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht, insbesondere in Bezug auf steigende Baukosten, Bürokratie und einen auffallenden Mangel an Fachkräften im Handwerk.

Die Daten, die auf einer Teilnahme von zwölf großen Genossenschaften basieren, stellen eine bemerkenswerte Zustandsaufnahme dar. Diese Genossenschaften, die zwischen 2.000 und über 4.000 Wohnungen vermieten, tragen maßgeblich zu dem von 17 Mitgliedsunternehmen vertretenen Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein bei. Mit einer überwiegend negativen Einschätzung des aktuellen wirtschaftlichen Umfeldes und einer düsteren Prognose für den Neubau bezahlbarer Wohnungen hat die Branche offensichtlich mit signifikanten Hürden zu kämpfen. Besonders besorgniserregend ist, dass 91 Prozent der befragten Unternehmen die Aussichten für den Neubau als “schlecht” bzw. “sehr schlecht” bewerten.

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Ein bemerkenswertes Detail der Umfrage ist, dass drei Viertel der Genossenschaften im kommenden Jahr keinen Wohnungsneubau in Angriff nehmen werden. Diejenigen, die bauen, stützen sich auf öffentliche Förderungen für den sozialen Wohnungsbau. Der Rückgang bei der Fertigstellung von Wohnraum unterstreicht das Ausmaß der baubedingten Herausforderungen.

Die Konzentration auf die Modernisierung des bestehenden Wohnungsangebots spiegelt eine strategische Anpassung an die gegebenen Umstände wider. Fast drei Viertel der Unternehmen planen, ihre Investitionen vorrangig in die Aufwertung ihrer Immobilien zu lenken. Diese Schwerpunktverschiebung betont die Bedeutung des Erhalts und der Verbesserung von Wohnraum unter Berücksichtigung der Klimaschutzziele.

Die Fern- bzw. Nahwärmeplanung bildet einen weiteren zentralen Aspekt, wobei erst ein Drittel der Unternehmen in diesen Planungsprozess integriert wird. Die Erwartung, dass klimaneutrale Fernwärme eine tragfähige Lösung bieten könnte, wird von zwei Dritteln der Firmen geteilt. Sie verknüpfen dies allerdings mit der Forderung nach erschwinglichen Preisen für die Endverbraucher.

In Kommentaren des Vorstandsvorsitzenden, Sven Auen, des Verbands „Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein e.V.“, wird ein deutlicher Appell an den Bürokratieabbau und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren gerichtet. Auen betont die Notwendigkeit von Kostensensibilität in politischen Kreisen und fordert eine Reduzierung der Baukosten durch effizientere Ressourcennutzung. Die Forderung nach einer Anpassung der Landesbauordnung und der verstärkten Förderung des Handwerks zählt ebenso zu den Schlüsselthemen, die die Branche bewegen.

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Dieser Diskurs gibt Einblick in die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen die Wohnungsbaugenossenschaften in Schleswig-Holstein konfrontiert sind. Es zeichnet sich ein komplexes Bild von wirtschaftlichen, bürokratischen und handwerklichen Hürden, die den Wohnungsbau beeinträchtigen. Zugleich zeigt die Umfrage, wie wichtig die Einbeziehung von Wohnungsunternehmen in die Entwicklung von klimaneutralen Energiekonzepten ist, um langfristig bezahlbaren Wohnraum sicherstellen zu können.

Abschließend wird die Wichtigkeit betont, das Profil genossenschaftlichen Wohnens zu schärfen und seine Vorteile deutlicher zu kommunizieren. Die Initiative des Verbands unter dem Motto „Mehr als mieten“ zielt darauf ab, sowohl die Sichtbarkeit als auch das Verständnis für diese Wohnform zu verbessern. In einem breiteren sozialen und wirtschaftlichen Kontext unterstreichen die Ergebnisse der Umfrage die Notwendigkeit adaptiver Strategien und eines kooperativen Ansatzes zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Wohnungsbaus und der Wohnraummodernisierung zu meistern.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Umfrage unter den Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holsteins: Schlechte …

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