Minijob 2024: **Verdienstgrenze erhöht** – Was die neuen Regeln für **Mindestlohn**, **Sozialabgaben** und **Arbeitnehmerrechte** bedeuten

Ab Januar 2024 steigt die Verdienstgrenze für Minijobs in Deutschland auf durchschnittlich 538 Euro im Monat – ein Plus von 18 Euro gegenüber dem Vorjahr. Durch die direkte Kopplung an den neuen gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro profitieren fast sieben Millionen geringfügig Beschäftigte von mehr finanziellem Spielraum. Die Anpassung sorgt für höhere Einkommen und erhält den Minijob-Status ohne zusätzliche Sozialabgaben.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Ab 2024 beträgt Minijob-Verdienstgrenze 538 Euro monatlich, an Mindestlohn (12,41 €/Stunde) gekoppelt.
– In zwei Monaten darf Verdienstgrenze steuerfrei auf 1 076 Euro steigen.
– Mehrere Minijobs müssen 538 Euro Durchschnitt nicht überschreiten, sonst Sozialversicherungspflicht.

Finanzielle Vorteile für Minijobberinnen und Minijobber durch Anhebung der Verdienstgrenze 2024

Ab dem Jahr 2024 winken Minijobberinnen und Minijobbern in Deutschland finanzielle Vorteile: Mit einer Anhebung der Verdienstgrenze auf durchschnittlich 538 Euro monatlich, die ein Plus von 18 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, steigen die finanziellen Spielräume. Die Grenze ist dabei unmittelbar an den gesetzlichen Mindestlohn gekoppelt, der ebenfalls steigt – von 12 Euro auf 12,41 Euro pro Stunde.

Die Verdienstgrenze als strategisches Werkzeug ist besonders relevant für die fast sieben Millionen Menschen in Deutschland, die als geringfügig Beschäftigte gelten. Arbeiten Minijobberinnen und Minijobber zum Mindestlohn, dürfen sie nun durchschnittlich mehr als 43 Stunden im Monat tätig sein, ohne dass ihr Status als Minijobber in Gefahr gerät. Besondere Flexibilität bieten die Regelungen, wonach die Grenze in zwei Monaten des Jahres ohne steuerliche Nachteile auf das Doppelte – also maximal 1.076 Euro – ausgeweitet werden darf.

Ihre Stellung als geringfügig Beschäftigte behalten Minijobberinnen und Minijobber, weil sie von den Beiträgen zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreit bleiben, auch wenn sie grundsätzlich steuerpflichtig sind. Eine häufig gewählte Option für Minijobber ist dabei die Pauschalbesteuerung durch den Arbeitgebenden, die es ermöglicht, das Gehalt ohne Abzüge zu erhalten.

Wer mehrere Minijobs ausübt, sollte die Regelung genau beachten: Die Gesamtverdienstgrenze darf den monatlichen Durchschnitt von 538 Euro nicht überschreiten, um nicht in die Sozialversicherungspflicht zu rutschen. Hinter diesen Regelungen steht der Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. (VLH), der mit mehr als einer Million Mitgliedern und rund 3.000 Beratungsstellen als Deutschlands größter Lohnsteuerhilfeverein fungiert.

Gesellschaftliche und arbeitsmarktbezogene Auswirkungen der neuen Minijob-Grenze

Die Anhebung der Minijob-Grenze stellt eine bedeutende Anpassung dar, die direkt an die Lebensrealitäten von Millionen Beschäftigten anknüpft. In einem sich wandelnden Arbeitsmarkt, der zunehmend auf flexible Erwerbsmodelle setzt, bietet diese Entwicklung neue Möglichkeiten, aber auch Verwerfungen. Sie spiegelt gesellschaftliche Trends wider, bei denen Arbeitszeitmodelle und Beschäftigungsformen flexibel gestaltet sein müssen, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die erhöhte Verdienstgrenze kann für viele Arbeitnehmer:innen eine Entlastung und Chance auf mehr Einkommen bedeuten, gleichzeitig werden jedoch auch Fragen zum Sozialversicherungsschutz und zur Altersvorsorge aufgeworfen. Im Kontext vergleichbarer Reformen ist die Anpassung Teil eines größeren Prozesses, der den Arbeitsmarkt zeitgemäß ausgestalten will.

Flexibilität und Chancen für Beschäftigte

Für viele Arbeitnehmende bedeutet die neue Minijob-Grenze vor allem mehr Gestaltungsspielraum bei der Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Freizeit. Flexible Arbeitszeiten und eine moderate Einkommensverbesserung können die Teilhabe am Arbeitsleben erleichtern und zugleich das Einkommen aufbessern, ohne sofort höhere Sozialabgaben auszulösen. Diese Flexibilität wirkt sich positiv auf die Motivation und Bindung der Beschäftigten aus und kann dazu beitragen, Langzeitarbeitslosigkeit zu verringern. Zudem ermöglicht die Anpassung eine bessere Integration unterschiedlicher Lebensphasen, in denen Menschen ihren Beruf mehr oder weniger intensiv ausüben möchten.

Herausforderungen für Unternehmen und Gesellschaft

Die neuen Rahmenbedingungen bringen jedoch nicht nur Vorteile mit sich, sondern stellen auch Unternehmen und die Gesellschaft vor Herausforderungen. Arbeitgeber müssen ihre Personalplanung und Abrechnungsprozesse neu justieren und sich mit den Auswirkungen auf die betriebliche Sozialversicherung auseinandersetzen. Für die Gesellschaft wirft die erhöhte Minijob-Grenze Fragen hinsichtlich der langfristigen Absicherung der Beschäftigten auf, da reduzierte Beiträge zur Sozialversicherung auch niedrigere Leistungen im Alter bedeuten können. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass der Anreiz für eine starke sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geschwächt wird, was sich negativ auf den Sozialstaat auswirken könnte.

Risiken und Nebenwirkungen im Überblick

  • Reduzierte Beitragszahlungen in der Sozialversicherung und ihre Folgen für die Altersvorsorge
  • Mögliche Verschiebungen hin zu mehr geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen
  • Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit von Sozialleistungen durch veränderte Einnahmestrukturen
  • Herausforderungen bei der Integration in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse
  • Notwendigkeit zusätzlicher Begleitmaßnahmen, um Risiken für Arbeitnehmer:innen abzufedern

Die erhöhte Minijob-Grenze ist thus ein Schritt, der sowohl Potenziale für mehr Flexibilität und Teilhabe eröffnet als auch deutliche Impulse für eine differenzierte Debatte über die Balance zwischen Arbeitsmarktintegration und sozialer Absicherung setzt.


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Minijob 2024: Höherer Verdienst und mehr Steuerfreiheit

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