Der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) hat sich gegen die Einführung einer Tierwohlabgabe ausgesprochen. Der Verband argumentiert, dass die vorgeschlagene Abgabe von 2 Cent pro Kilogramm Milch eine jährliche Belastung von etwa 700 Millionen Euro für die deutschen Molkereien bedeuten würde. Darüber hinaus wäre es schwierig, diese Kosten auf die Verbraucher abzuwälzen.
Die MIV betont, dass die meisten deutschen Molkereien genossenschaftlich organisiert sind und somit den deutschen Milcherzeugern gehören. Daher würden diese letztendlich die Kosten der Abgabe tragen. Darüber hinaus würde die Abgabe nur für inländische Produkte gelten, was zu einer Diskriminierung gegenüber ausländischen Produkten führen würde. Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchindustrie, die etwa 50% ihrer Produkte ins Ausland exportiert, gefährden.
Zudem würde die Verwaltung der Sondersteuer einen hohen Aufwand bedeuten. Auch die Verwertung von Schlachtkühen und -kälbern würde durch die Abgabe belastet werden. Aus diesen Gründen lehnt der MIV die Einführung einer Tierwohlabgabe ab.
Der MIV repräsentiert rund 90 private, genossenschaftliche und multinationale Unternehmen sowie Förderer der deutschen Milch- und Molkereiwirtschaft. Mit einem Jahresumsatz von rund 35,7 Milliarden Euro ist die Milchindustrie der größte Bereich der deutschen Ernährungsbranche.
Die Diskussion um die Tierwohlabgabe zeigt die zunehmende Bedeutung von Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, diese Ziele mit den wirtschaftlichen Interessen der Produzenten in Einklang zu bringen.
Wie sehen Sie die vorgeschlagene Tierwohlabgabe? Wäre es gerecht, die Kosten für verbessertes Tierwohl auf die Verbraucher abzuwälzen