Bremen (VBR). Im Schatten eines drohenden Warnstreiks bei der Lufthansa, der ein deutliches Zeichen der Unzufriedenheit unter den Bodenbeschäftigten setzt, spitzt sich eine Auseinandersetzung um faire Arbeitsbedingungen weiter zu. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für den 7. und 8. März 2024 zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen, nachdem die Verhandlungen mit dem Lufthansa-Konzern, trotz vorheriger Streikaktionen außerhalb des Passagierverkehrs, in eine Sackgasse geraten sind.
In den Verhandlungen mit Lufthansa wurden zuletzt gewisse Verbesserungen vorgeschlagen – so wurde die Anzahl der Nullmonate reduziert und eine leichte Erhöhung der Gehälter um 0,5 Prozent angeboten. Dieser Vorschlag erstreckt sich jedoch über einen Zeitraum von 28 Monaten, weit hinaus über die von der Gewerkschaft geforderten zwölf Monate. Damit bleibt das Angebot deutlich hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurück, die eine 12,5 Prozentige Erhöhung oder mindestens 500 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten fordert.
Der Verhandlungsstand spiegelt eine tiefe Kluft zwischen den Erwartungen der Arbeitnehmer und dem Angebot des Unternehmens wider. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der Konzern in der gleichen Woche ein Rekordjahresergebnis verkünden wird und die Boni für Vorstände anhebt. Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky kritisiert, dass Beschäftigte am Boden mit Stundenlöhnen von teilweise nur 13 Euro in den teuersten Städten Deutschlands kaum über die Runden kommen.
Die Gewerkschaft ver.di hatte in den letzten Tagen versucht, das Unternehmen zu weiteren Gesprächen zu bewegen – allerdings ohne Erfolg. Anstelle eines ernsthaften Entgegenkommens führte die sture Haltung der Lufthansa dazu, dass jetzt die Passagiere von den Auswirkungen des Streiks betroffen sein könnten. Bisher hatten solche Streiks den Passagierverkehr verschont. Doch nun sieht sich ver.di gezwungen, diesen Schritt zu gehen, um den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen und eine zügige Einigung zu erzwingen.
Dieser Warnstreik steht exemplarisch für die Schwierigkeiten im Kampf um gerechtere Löhne und Arbeitsbedingungen. Er betont die Notwendigkeit, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nehmen müssen. Dabei geht es nicht nur um die direkten Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter und die Fluggäste, sondern auch um die größeren Themen soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
Die nun angekündigten Streiks werden nicht nur in den passagiernahen Bereichen, sondern auch in Bereichen wie der Fracht und der Technik stattfinden, allerdings mit abweichenden Zeiten. Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt spezifisch am 7. März 2024 um 4:00 Uhr und endet am 9. März um 7.10 Uhr. Organisatorische Details und Informationen über örtliche Kundgebungen werden in lokalen Pressemitteilungen bekanntgegeben.
Was diese Entwicklungen letztendlich für die Zukunft des Luftfahrtsektors in Deutschland bedeuten, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Doch eines ist klar: Der Ausgang dieser Auseinandersetzung könnte richtungsweisend sein für den Umgang mit ähnlichen Konflikten in anderen Branchen.
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ver.di-Medieninfo: Lufthansa Boden: ver.di ruft zu zweitägigem Warnstreik auf
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