Syrien Erdbeben: Ein Jahr danach – Warum Schwerverletzte langfristige humanitäre Hilfe durch Handicap International brauchen

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar 2023 kämpfen viele Syrer:innen weiterhin mit schweren Verletzungen und erhalten kaum Nachsorge wie Physiotherapie, Prothesen oder psychologische Betreuung. Handicap International warnt, dass ohne langfristige Hilfsprogramme – etwa für Kinder wie die kleine Noor, der nach drei Tagen unter den Trümmern ein Bein amputiert werden musste – die humanitäre Lage im Nordwesten Syriens weiter eskaliert.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Erdbeben-Überlebende in Syrien benötigen dringend langfristige medizinische Hilfe (Physiotherapie, Prothesen, Rollstühle, Medikamente) und psychologische Betreuung, um die Folgen schwerer Verletzungen zu bewältigen.
– Parallel zu den Erdbebenschäden verschärft anhaltende bewaffnete Gewalt die humanitäre Lage: Zehntausende leben obdachlos in Flüchtlingslagern im Nordwesten Syriens, Lagerzahlen und zivile Opfer steigen weiter an.
– Beispiel Noor: Das Kind lag drei Tage unter Trümmern, musste ein Bein amputieren lassen, unterzog sich mehreren Operationen und erhält seit sieben Monaten Reha-Betreuung durch Handicap International.

Dringender Hilfsbedarf nach dem Erdbeben in Syrien – Schicksal und Forderungen

Das verheerende Erdbeben in Syrien vom 6. Februar 2023 hat viele Menschen mit schweren Verletzungen zurückgelassen, die weiterhin dringend medizinische Unterstützung benötigen. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) weist darauf hin, dass viele Familien trotz eines Jahres seit dem Beben immer noch obdachlos sind und dass die Anzahl der Flüchtlingslager im Nordwesten Syriens sich in den letzten Monaten vervielfacht hat. Parallel dazu nimmt die bewaffnete Gewalt weiter zu und fordert unter den Zivilisten immer mehr Opfer und Verletzte. Das unvorstellbare Leid, dem die Bevölkerung ausgesetzt ist, und der immense Bedarf an humanitärer Hilfe sind erschütternd, erklärt die Landeschefin von HI, Myriam Abord-Hugon. Sie betont, dass es trotz vorhandener Unterstützung weiterhin an Reha-Maßnahmen, Hilfsmitteln wie Prothesen und mentaler Unterstützung für die zahlreichen Verletzten mangelt.

Besonders exemplarisch steht das Schicksal von Noor, einem betroffenen Kind. Sie wurde drei Tage lang unter den Trümmern ihres Hauses eingeklemmt, bis sie gerettet werden konnte. Von ihrer Familie hat nur ihr Vater überlebt. Noor musste ihr rechtes Bein amputieren lassen, ihr linkes Bein wurde mehrfach operiert und sie wurde stark traumatisiert. Nach einem siebenmonatigen Krankenhausaufenthalt wird sie von den Therapeutinnen von Handicap International betreut.

Die Forderungen der Hilfsorganisation sind klar: Neben der akuten Versorgung sind vor allem langfristige Maßnahmen notwendig, um die dringend benötigte physiotherapeutische Behandlung, Prothesen, Rollstühle, Medikamente und psychologische Hilfe bereitzustellen. Weitere Informationen über den Einsatz von Handicap International im Nordwesten Syriens finden Sie auf ihrer Webseite .

Langfristige Hilfe für Syrien: Verantwortung in einer von Konflikten geprägten Region

Der Nordwesten Syriens steht durch das verheerende Beben vor einer humanitären Krise, die von einer komplexen Gemengelage aus struktureller Unsicherheit, andauernder Gewalt und mangelhafter Infrastruktur geprägt ist. Diese Faktoren verschärfen die ohnehin schwierige Versorgungslage erheblich. In einem Umfeld, das von Konflikten dominiert wird, sind nicht nur schnelle Soforthilfen notwendig, sondern vor allem langfristige Hilfsprogramme, die gezielt auf die Bedürfnisse von Kindern mit schweren Verletzungen und deren Familien ausgerichtet sind.

Warum bleibt die Versorgungslage prekär?

Die Versorgungslage im Nordwesten Syriens bleibt trotz humanitärer Bemühungen prekär, weil die Region von wiederholter Gewalt und Unsicherheit durchzogen ist. Diese strukturelle Unsicherheit verhindert den Aufbau stabiler Versorgungsstrukturen, sodass lebenswichtige Hilfen oft nicht alle Betroffenen erreichen. Mangelnde Finanzierung erschwert die kontinuierliche Bereitstellung von Gesundheits- und Rehabilitationsdiensten, die gerade für traumatisierte Kinder essenziell sind. Ähnliche Herausforderungen lassen sich auch aus anderen Krisenregionen ableiten: Dort behindern Konflikte und politisches Chaos die Integration verletzter oder behinderter Kinder sowie ihre soziale Teilhabe. Die Folge ist eine traumatisierte Generation, die ohne umfassende Unterstützung langfristig benachteiligt bleibt.

Wie kann Hilfe besser organisiert werden?

Eine verbesserte Organisation der Hilfe braucht neben kurzfristiger Krisenintervention vor allem nachhaltige Ansätze. Langfristige Hilfsprogramme müssen in der Lage sein, medizinische Versorgung, psychosoziale Betreuung und inklusive Bildungsangebote miteinander zu verbinden. Nur so kann der Teufelskreis aus Gewalt, Verletzung und gesellschaftlicher Ausgrenzung durchbrochen werden. Ein fokusierter Ausbau integrativer Strukturen kommt überdies nicht nur den einzelnen Kindern zugute, sondern stärkt das gesellschaftliche Gefüge insgesamt. Die Politik trägt hier eine entscheidende Verantwortung ebenso wie die Zivilgesellschaft, die durch gezielte Programme und Engagement zum Schutz und zur Integration der verletzlichsten Gruppen beitragen kann.

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell


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Syrien 1 Jahr nach Erdbeben: Viel mehr langfristige Hilfe für Schwerverletzte nötig

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