Baden-Baden (27.06.2023) – Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) setzt sich für den Aufbau und das Management einer Kreislaufwirtschaft ein, die auf vernetzten Daten und KI basiert. Prof. Michael Weyrich, Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik, betonte auf der VDI-Konferenz Automation in Baden-Baden, dass Automatisierung und KI essentiell für die nachhaltige und unabhängige Entwicklung der Industrie sind. Allerdings bremsen gesellschaftliche Hemmnisse und politische Regulierungsdiskussionen die KI-Entwicklung in Deutschland. Ingenieurinnen, Ingenieure und der Nachwuchs spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Forderung nach Pragmatismus
Um die Zukunft der vernetzten Datenwelt und KI in der Mess- und Automatisierungstechnik voranzutreiben, müssen ausreichend viele Personen für das Thema begeistert werden, so Weyrich. Eine technologieoffene Herangehensweise, bei der erst über die Möglichkeiten nachgedacht und dann die Technologien ausgewählt werden, ist dabei von großer Bedeutung.
Automatisierung als Enabler der Nachhaltigkeit
Dr. Wilhelm Otten, Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Digitale Transformation im VDI, erklärt, dass die Digitalisierung und Automatisierung sowohl jetzt als auch in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Nachhaltigkeit in allen Sektoren spielen werden. Der Aufbau und das Management einer Kreislaufwirtschaft sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland von entscheidender Bedeutung, da ein großer Teil des Primärenergiebedarfs des Landes in Produktion und Gewerbe fließt. Die Kreislaufwirtschaft macht die Industrie unabhängig von Rohstofflieferländern und resilient. Allerdings erfordert der Aufbau der Kreislaufwirtschaft Veränderungen im Kaufverhalten und eine Nachfrage nach nachhaltigen Geschäftsmodellen. Die Nutzung von Simulation und KI entlang der gesamten Wertschöpfungsketten ist entscheidend, um Transparenz zu schaffen und die Kreislaufwirtschaft zu optimieren.
Umgang mit extremen Daten
Prof. Iris Gräßler, Vorsitzende des VDI-Fachbeirats Digitalisierung und Virtualisierung, betont die Bedeutung von kreislauffähigen Produkten für die Erreichung von Klimaneutralität. Die technischen Systeme und Lebenszyklen werden dabei immer komplexer. Eine Herausforderung stellt die Bewältigung der enormen Datenmengen dar, die aus verschiedenen Quellen mit großen Schwankungen und Unsicherheiten stammen. Hier reichen herkömmliche Verfahren nicht mehr aus, um die Daten vollständig und schnell genug zu berücksichtigen. KI-Algorithmen werden zukünftige Entwicklungsentscheidungen unterstützen und die Grundlagen für eine neue Leistungsfähigkeit in der Produktentstehung legen.
VDI als Gestalter der Zukunft
Der VDI, der seit über 165 Jahren Impulse für den technischen Fortschritt gibt, stellt sich als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dar. Mit mehr als 135.000 Mitgliedern bündelt der VDI das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind, um den Weg in die Zukunft zu gestalten.
Pressekontakt:
Sarah Janczura
Telefon: +49 211 6214-641
E-Mail: presse@vdi.de
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Kreislaufwirtschaft braucht Automatisierung und KI / Regulierungsdiskussion und …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.