LSBTIQ*-Gewalt bleibt unsichtbar – LSVD drängt auf umfassende Datenerfassung”

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 12.07.2023
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**Lagebild zu häuslicher Gewalt erneut ohne Daten zu LSBTIQ*
LSVD fordert Datenerhebung für Präventionsmaßnahmen**

Berlin, 12.07.2023 – In einer Pressekonferenz gestern stellten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesfamilienministerin Lisa Paus das aktuelle Lagebild zur häuslichen Gewalt in Deutschland vor. Die Zahlen sind alarmierend: Die Fälle von häuslicher Gewalt steigen weiter an. Doch eine Gruppe bleibt erneut außen vor – LSBTIQ*-Personen. Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) fordert eine dringende Datenerhebung für diese Betroffenengruppe, um gezielte Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können.

Die aktuelle Studie zum Thema häusliche Gewalt, die gestern vorgestellt wurde, konzentriert sich ausschließlich auf cisgeschlechtliche Frauen in heterosexuellen Paarbeziehungen. LSBTIQ*-Personen werden nicht als eigene Betroffenengruppe aufgeführt und genauer analysiert. Damit bleiben wichtige Fragen unbeantwortet: Wie oft werden LSBTIQ*-Personen Opfer von häuslicher Gewalt, sei es durch ihren Partner oder ihre eigene Familie? Der LSVD fordert die Ministerien auf, vorhandene Daten zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, sofern vorhanden, zu veröffentlichen.

Besonders besorgniserregend ist die Situation von LSBTIQ*-Kindern und Jugendlichen. Für sie sind Familien oder Wohngemeinschaften nicht immer sichere Orte. Ausgrenzung, Einschüchterung, der Zwang zur Verleugnung der eigenen Identität und sogar physische Gewalt sind traurige Realität. Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte letzte Woche bei der Vorstellung des Nationalen Aktionsplans “Neue Chancen für Kinder” die mangelnde Datenlage:

“Auch LSBTIQ*-Jugendliche sind insbesondere dann gefährdet, psychische Belastungen bis hin zu häuslicher Gewalt zu erfahren, wenn deren Eltern oder ihr familiäres Umfeld ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität nicht akzeptieren. Genauere Daten fehlen jedoch aufgrund der bislang eingeschränkten statistischen Erfassung.”

Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung die Chance verpasst hat, eine relevante Datenlage für LSBTIQ*-Personen zu schaffen. Die Datenlage zu häuslicher Gewalt in LSBTIQ*-Beziehungen in Deutschland ist dürftig. Studien aus den USA zeigen, dass in homosexuellen Beziehungen fast genauso viel Gewalt vorkommt wie in heterosexuellen Beziehungen.

Der LSVD begrüßt die im Lagebericht angekündigte Studie mit dem Titel “Lebenssituation, Sicherheit und Belastung im Alltag”, fordert jedoch, dass diese auch die Lebensrealität von LSBTIQ*-Personen in den Fokus nimmt. Es ist dringend notwendig, die bestehenden Forschungslücken im Hinblick auf Gewalt gegen LSBTIQ*-Personen zu schließen, um zielgerichtete Konzepte zur Prävention zu entwickeln und Opferhilfe-Einrichtungen angemessen unterstützen zu können.

LSBTIQ*-Personen dürfen unter keinen Umständen allein gelassen werden, wenn es um Gewalt in Familien oder Partnerschaften geht. Ihre Erfahrungen und Bedürfnisse müssen ernst genommen werden, um eine gerechte und sichere Gesellschaft für alle zu schaffen.

Quelle: Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

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