Bremen (VBR). Gesundheitsversicherung in Deutschland: Private Krankenversicherung verzeichnet erneutes Wachstum
Berlin, 25.01.2024 – Die Private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland konnte im Jahr 2023 erneut ein stabiles Wachstum verzeichnen. Die Gesamtzahl der Versicherungen stieg auf 38,7 Millionen, was bedeutet, dass nahezu jeder zweite Deutsche privatversichert ist. Besonders bemerkenswert ist, dass die Zahl der PKV-Vollversicherten im Jahr 2023 auf 8,71 Millionen gestiegen ist, was einer Steigerung von 0,03 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zum ersten Mal seit 2011 konnte somit auch ein Nettozuwachs verzeichnet werden, wenn man die Sterbefälle und die Abgänge aufgrund gesetzlicher Versicherungspflicht abzieht.
Thomas Brahm, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), kommentiert das Wachstum wie folgt: “Dieses Wachstum belegt, dass die Menschen sich privat versichern wollen. Sie suchen Sicherheit und vertrauen auf das stabile und zukunftsfeste System der PKV. Das ist auch ein klares Signal an die Politik, den Willen der Versicherten zu respektieren und ihnen mehr Wahlfreiheit zu geben. Der Zugang zur PKV darf nicht weiter erschwert, sondern muss erleichtert werden.”
Auch in der Zusatzversicherung gibt es eine positive Entwicklung. Die Zahl der Verträge stieg um 2,5 Prozent auf 29,98 Millionen. Immer mehr Versicherte entscheiden sich dafür, zusätzliche private Vorsorge zu treffen, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzustocken.
Ein interessanter Fakt ist, dass bereits das sechste Jahr in Folge mehr Menschen von der Gesetzlichen in die Private Krankenversicherung wechseln als umgekehrt. Im Jahr 2023 gab es einen Saldo von 48.000 Versicherten zugunsten der PKV, während im Vorjahr ein Saldo von 30.100 verzeichnet wurde. Im Jahr 2023 entschieden sich 164.100 Personen für einen Wechsel in die PKV, während 116.100 Personen in die Gesetzliche Krankenversicherung wechselten, wobei dies aufgrund der gesetzlichen Versicherungspflicht in der Regel nicht freiwillig erfolgt.
Thomas Brahm betont, dass der Wettbewerb zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der PKV funktioniert und beide Seiten motiviert, stetig besser zu werden, um die Versicherten zu überzeugen. Dies stärkt die Qualität des deutschen Gesundheitswesens.
Die PKV konnte zudem ihre Demografie-Vorsorge für die Versicherten weiter ausbauen. Die Alterungsrückstellungen stiegen im Jahr 2023 um 4,6 Prozent auf 328,6 Milliarden Euro. Dadurch sind die Privatversicherer gut auf die steigenden Kosten im Gesundheitswesen im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung vorbereitet. Anders als in der GKV werden die steigenden Kosten nicht auf jüngere Generationen abgewälzt.
Auch die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung sind gestiegen. Im Jahr 2023 erhöhten sie sich um 2,3 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro. Die Krankenversicherung verzeichnete einen Anstieg um 1,3 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro, während die Private Pflegepflichtversicherung (PPV) um 10,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zunahm. Grund dafür sind die starken Leistungsausweitungen, die durch die jüngsten gesetzlichen Pflegereformen ermöglicht wurden.
Die Versicherungsleistungen stiegen im Jahr 2023 um 9,1 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro. Davon entfallen 33,6 Milliarden Euro auf die Krankenversicherung (plus 8,7 %) und 2,8 Milliarden Euro auf die Pflegeversicherung (plus 14,5 %).
Ein weiteres bemerkenswertes Wachstum konnte bei den betrieblichen Krankenversicherungen verzeichnet werden. Im Jahr 2023 boten 36.900 Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung (bKV) an. Dies entspricht einem Anstieg von 33,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es 27.700 Betriebe waren. Die Anzahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg um 11,6 Prozent auf 1,97 Millionen (2022: 1,77 Millionen).
Thomas Brahm sieht in der betrieblichen Vorsorge eine Möglichkeit, das Pflegerisiko besser abzusichern und betont die Bedeutung solcher nachhaltigen Vorsorge-Lösungen in unserer alternden Gesellschaft. Die Politik könne diese Lösungen durch einfache Maßnahmen wie die steuerliche Abzugsfähigkeit der Beiträge fördern.
Die PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. hat ihren Sitz in Berlin und ist unter der Telefonnummer 030 / 20 45 89 – 44 sowie der E-Mail stefan.reker@pkv.de erreichbar. Weitere Informationen finden Sie auf ihrer Website www.pkv.de.
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Stefan Reker
Geschäftsführer – Leiter des Bereiches Kommunikation
Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
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Private Krankenversicherung auch 2023 mit stabilem Wachstum
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