– Hunde während Fastnacht zu Hause lassen, da Lärm, Gedränge und bunte Umzüge zu Panik, Flucht, Übersehen im Gewühl sowie Verletzungen oder Vergiftungen durch Glasscherben und Süßigkeiten führen können
– Kostüme für Hunde, Katzen und andere Heimtiere vermeiden, weil sie Bewegungsfreiheit und Kommunikation einschränken und Hautreizungen bzw. Allergien auslösen können; funktionelle Kleidung (z. B. Kälteschutz) bleibt erlaubt
– Tiergerechte Karnevalszeit bedeutet, Haustiere keinem unnötigen Stress und Gefahren auszusetzen und auf reine Verkleidungsaccessoires zu verzichten
So schützen Sie Ihre Haustiere während der närrischen Tage
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) warnt eindringlich: Hunde sollten während der närrischen Tage zuhause bleiben. Umzüge, laute Partys sowie das Gedränge und die wummernde Musik sind für viele Tiere eine enorme Belastung. „Umzüge und ausgelassene Partys sind für Hunde oft sehr stressig,“ betont der ZZF und erläutert die Auswirkungen dieses Stresses: „Das laute Gedränge, die wummernde Musik und die Rufe der feiernden Menschen können Hunde verwirren und verängstigen.“
Diese Reize können nicht nur Angst auslösen, sondern führen im schlimmsten Fall dazu, dass sich Tiere panisch in Sicherheit bringen wollen. „Sie könnten in Panik geraten und weglaufen,“ warnt der Verband. Neben der Gefahr des Entlaufens drohen weitere Risiken in der Menschenmenge: „Zudem besteht die Gefahr, dass sie im Gedränge übersehen und auf die Pfoten getreten werden oder dass sie Glasscherben und Süßigkeiten inklusive Verpackungen vom Boden fressen, was zu Verletzungen oder Vergiftungen führen kann.“
Auch die gängige Praxis, Haustiere während des Karnevals zu verkleiden, rät der ZZF ab. „Viele Tiere fühlen sich unwohl, wenn sie mit wackelnden Accessoires oder Kostümen ausstaffiert sind. Die Verkleidung könne die Bewegungsfreiheit der Tiere einschränken und ihre Kommunikation mit Artgenossen behindern.“ Darüber hinaus können solche Verkleidungen gesundheitliche Probleme verursachen: „Zudem könnten bestimmte Kostüme Hautreizungen oder allergische Reaktionen auslösen.“
Während funktionelle Kleidung für Hunde – etwa als Kälteschutz – durchaus sinnvoll sein kann, sieht der Verband Kostüme ausschließlich als vermeidbaren Stressfaktor an. „Kostüme, die lediglich der Verkleidung dienen, seien jedoch ein vermeidbarer Stressfaktor.“ Deshalb empfiehlt der ZZF, Haustiere während der Karnevalszeit keinem unnötigen Stress oder Gefahren auszusetzen und auf Verkleidungen zu verzichten. „Es ist tiergerechter, seine Haustiere während der Karnevalszeit keinem Stress und keinen Gefahren auszusetzen und sie auch nicht zu verkleiden.“
Warum Karneval für Tiere zur Gefahr werden kann
Karneval ist für viele Menschen eine Zeit voller Freude, lauter Musik und ausgelassener Feiern. Für Haustiere hingegen birgt die festliche Atmosphäre oftmals erhebliche Belastungen. Der enorme Lärmpegel, dichte Menschenmengen und ungewohnte Reize führen bei Tieren schnell zu Stress und Angst. Diese psychologischen Belastungen reichen von vermehrtem Herzschlag und Zittern bis hin zu Panikreaktionen, die ihre Gesundheit gefährden können. Haustiere haben eine andere Wahrnehmung der Umwelt, sie sind wesentlich sensibler gegenüber Geräuschen und plötzlich wechselnden Eindrücken. Deshalb fällt es vielen schwer, inmitten des Getümmels Ruhe zu finden.
Haustiere auf Großveranstaltungen: Zwischen Trend und Risiko
Der gesellschaftliche Umgang mit Haustieren hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Tierhalter nehmen ihre Tiere auch auf Großveranstaltungen mit oder kleiden sie zu besonderen Anlässen in Kostüme – ein Trend, der durch Social Media zusätzlich angefeuert wird. Fotos von bunt verkleideten Hunden oder Katzen gehen viral und setzen Erwartungen, die nicht immer tiergerecht sind. Dabei überschätzen viele Halterinnen und Halter die Belastbarkeit ihrer Tiere oder berücksichtigen die damit verbundenen Risiken nicht ausreichend.
Typische Stressoren für Tiere an Karneval sind unter anderem:
- Lautstarker Lärm von Musik, Feuerwerk und Menschenmengen
- Gedränge und enge Räume, die Fluchtmöglichkeiten einschränken
- Unbekannte Gerüche und visuelle Reize
- Eingeschränkte Rückzugsmöglichkeiten
- Verändertes Verhalten der Menschen im Umfeld, etwa durch Alkohol oder ausgelassene Stimmung
In Europa wird der Tierschutz in diesem Kontext immer stärker diskutiert. Fachleute und Tierschützer appellieren an die Verantwortung der Halterinnen und Halter, die Bedürfnisse ihrer Tiere zu berücksichtigen und sie nicht als bloße Accessoires oder zur Unterhaltung zu missbrauchen. Die Debatte zeigt, wie eng Tierschutz mit gesellschaftlicher Sensibilität verknüpft ist und wie sich die Wahrnehmung gegenüber Haustieren auf Festen langsam wandelt.
Nicht zuletzt gewinnen alternative, tierfreundliche Beschäftigungen an Bedeutung: Statt mit aufwendig kostümierten Festen begleiten viele Tierhalter ihre Tiere lieber in ruhige Naturumgebungen oder gestalten gestaltete Rückzugsorte zu Hause, um den Stress für die Tiere zu minimieren. Der Wandel im Bewusstsein steht noch am Anfang, doch die Diskussion über Verantwortung und respektvollen Umgang mit Tieren könnte zu nachhaltigeren Praktiken in der Karnevalszeit führen.
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Helau ohne Wauwau: Umzüge an Fastnacht sind kein Spaß für Hunde
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