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Hilfsorganisationen fordern besseren Schutz für Helfer*innen: Welttag der humanitären Hilfe

Pressemeldung:Hilfsorganisationen fordern besseren Schutz für Helfer*innen: Welttag der humanitären Hilfe
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Schlagzeile: Hilfsorganisationen fordern besseren Schutz für humanitäre Helfer und Gesundheitspersonal

München, 18.08.2023 – Rund 339 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Doch während sie lebenswichtige Unterstützung in Krisenregionen leisten, sind Fachkräfte von Hilfsorganisationen und im Gesundheitswesen selbst großen Gefahren ausgesetzt. Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August haben die NGOs Handicap International, Ärzte der Welt und Aktion gegen den Hunger einen gemeinsamen Bericht mit dem Titel “The risks we take beyond understanding – Better protecting humanitarian and health workers” veröffentlicht. In diesem schildern sie die Herausforderungen und fordern einen besseren Schutz für Helfer*innen und das Gesundheitspersonal.

Die Sicherheit des Personals bei der Finanzierung von Hilfsmaßnahmen stärker berücksichtigen

Die drei Organisationen appellieren an die internationale Gebergemeinschaft, die Sicherheit des Personals stärker bei der Finanzierung von Hilfsmaßnahmen zu berücksichtigen. Zudem fordern sie die Staaten auf, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der humanitären Grundsätze zu gewährleisten.

Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die humanitären Grundsätze als größte Bedrohung

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2022 wurden mindestens 439 Angriffe auf humanitäre Helfer*innen registriert, so die Datenbank “Aid Worker Security Database”. Zudem wurden 1.989 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und -personal verzeichnet, die höchste Zahl der letzten zehn Jahre. Dabei wurden 232 Mitarbeitende des Gesundheitswesens getötet. Besonders gefährlich sind dabei Länder wie der Südsudan, die Demokratische Republik Kongo, Myanmar und die Ukraine. Trotz der Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht und den humanitären Grundsätzen stellen Regierungen und bewaffnete Gruppen weiterhin eine Bedrohung für Hilfskräfte dar.

Lokales Personal am stärksten gefährdet

90 % der angegriffenen Mitarbeitenden in der humanitären Hilfe und dem Gesundheitswesen arbeiten bei lokalen Hilfsorganisationen. Sie sind es, die an vorderster Front Hilfe leisten, wo der Bedarf am größten ist. Trotzdem sind sie oft unterfinanziert und haben nur begrenzte Mittel zur Verfügung. Die internationale Gemeinschaft muss daher sicherstellen, dass lokale Hilfsorganisationen die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden finanzieren können.

Schutzmaßnahmen und Unterstützung für Mitarbeiter erforderlich

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass humanitäre Organisationen Strategien entwickeln, um Risiken für ihr Personal vorzubeugen und darauf zu reagieren. Dazu gehören die Ausstattung mit geeigneter Ausrüstung, Schulungen, Sicherheitsmanagement und Evakuierungen aus Risikogebieten. Darüber hinaus sollten sie psychologische, finanzielle und rechtliche Unterstützung für Mitarbeiter bereitstellen, die Opfer von Angriffen wurden. Oftmals haben die Organisationen jedoch Schwierigkeiten, diese Kosten zu finanzieren, was die Sicherheit der Mitarbeiter gefährdet.

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Appelle der Geschäftsführer von Handicap International und Ärzte der Welt

Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International e.V., betont: “Angesichts zahlreicher bewaffneter Konflikte arbeiten Mitarbeitende der humanitären Hilfe und des Gesundheitswesens in einem immer gefährlicheren Umfeld. Die Sicherheit der Helfenden ist entscheidend, damit sie den Bedürftigen weiterhin Hilfe leisten können.”

Helena Ranchal, Leiterin Internationale Programme bei Ärzte der Welt Frankreich, fügt hinzu: “Die Sicherheit meiner Teams ist ein tägliches Anliegen. Sie müssen bestmöglich begleitet werden, um Menschen in Not versorgen zu können.”

Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger, appelliert: “Wir dürfen es nicht zulassen, dass Zivilisten und Helfer Opfer von Angriffen und Gewalt werden. Regierungen und Konfliktparteien müssen sich an das humanitäre Völkerrecht halten und den Zugang zu Krisenregionen ermöglichen.”

Die internationale Gebergemeinschaft und Regierungen sind gefordert, die Kosten für Sicherheitsvorkehrungen in der Finanzierung von Hilfsprogrammen stärker zu berücksichtigen.

Pressekontakte:
Handicap International: Huberta von Roedern, Leiterin Pressestelle, h.vonroedern@hi.org; +49 (0) 151 73 02 32 06
Ärzte der Welt: Stephanie Kirchner; Pressereferentin, stephanie.kirchner@aerztederwelt.org; +49 (0) 159 04 06 21 04
Aktion gegen den Hunger: Vassilios Saroglou, Leiter Pressestelle, presse@aktiongegendenhunger.de, +49 (30) 279 099 776

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Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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12 Antworten

    1. Das ist eine sehr naive und unrealistische Einstellung. Helfer sollten definitiv eine angemessene Entlohnung erhalten, um ihre Arbeit zu honorieren und sie zu motivieren. Nächstenliebe allein reicht nicht aus, um die Bedürfnisse der Helfer zu decken.

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