Berlin, 05.07.2023 – 10:30
DUH deckt Verstöße gegen Mehrwegangebotspflicht bei Gastronomieketten auf
Berlin (ots) – Mehrwegverpackungen sind nach wie vor keine Selbstverständlichkeit in deutschen Restaurants und Imbissen. Laut einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verstoßen fast zwei Drittel der getesteten Filialen bekannter Gastronomieketten gegen die Mehrwegangebotspflicht. Von insgesamt 27 untersuchten Anbietern für Essen und Getränke wurden bei 20 Ketten Verstöße festgestellt, darunter Backwerk, Dunkin Donuts, Vapiano, Sausalitos, Yoko Sushi, Cineplex, UCI Kinos und die Bäckerei Wiedemann.
Regelverstöße landen vor Gericht
Die DUH hat nun rechtliche Schritte eingeleitet, um die wiederholte Missachtung der Mehrwegangebotspflicht zu unterbinden. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die gravierenden Auswirkungen dieser Verstöße: “Die Ergebnisse unserer erneuten Testbesuche sind auch sechs Monate nach Einführung der Mehrwegpflicht katastrophal. Dabei handelt es sich nicht um einzelne Ausrutscher, sondern um eine klare Tendenz, Mehrweg regelrecht zu boykottieren.”
Lemkes Nachbesserungen reichen nicht aus
Die Mehrwegangebotspflicht für Getränke- und Essensverpackungen in der Gastronomie wurde vor sechs Monaten eingeführt, aber laut der DUH sind die geplanten Nachbesserungen der Umweltministerin Steffi Lemke nicht ausreichend. Die DUH fordert eine Einwegabgabe von mindestens 20 Cent auf jedes Geschirrteil, um umweltfreundliche Mehrwegverpackungen zur neuen Norm zu machen. Obwohl Lemke erste Schritte zur Schließung von Schlupflöchern für Einwegverpackungen angekündigt hat, bleiben diese Maßnahmen ohne finanzielle Anreize wirkungslos.
Informationen und Kontrollen mangelhaft
Die DUH moniert zudem, dass in über einem Drittel der getesteten Filialen gegen die Informationspflicht über Mehrwegalternativen verstoßen wurde. Die Kundinnen und Kunden erhalten oft unzureichende oder gar keine Informationen über umweltfreundliche Alternativen. Auch das Personal empfiehlt selten aktiv Mehrwegverpackungen.
Mehrweg statt Einweg für eine bessere Umwelt
Die DUH weist darauf hin, dass der Ersatz von Einwegverpackungen durch Mehrwegalternativen erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hätte. Jährlich könnten dadurch über 490.000 Tonnen CO2 vermieden werden.
Um die Verschwendung von 5,8 Milliarden Einweg-Getränkebechern, 4,5 Milliarden Essensboxen, 2,7 Milliarden Wegwerftellern und 2,9 Milliarden Besteckteilen zu reduzieren, muss jedoch ein Umdenken in der Gastronomiebranche stattfinden. Die DUH sieht die Bundesländer in der Verantwortung, gezielt gegen Verstöße vorzugehen und die Mehrwegangebotspflicht konsequent umzusetzen.
Pressekontakt:
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de
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