Letzte Generation darf nicht kriminalisiert werden: Die Warnungen sind berechtigt, Methoden können hinterfragt werden
Die Klimakrise ist in aller Munde, doch wie soll man ihr begegnen? Das Bündnis Letzte Generation ruft zu Aktionen auf, um auf die akute Gefahr hinzuweisen. Doch während einige die Aktivisten für ihren Einsatz für den Klimaschutz loben, sehen andere sie als Kriminelle an. Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, hat sich nun zu Wort gemeldet und fordert, dass das Bündnis nicht kriminalisiert werden sollte.
Die Diskussionen um die Methoden von Letzte Generation reißen nicht ab. Insbesondere die Springer-Presse und die bayerischen Behörden sorgen für ein Klima der Verurteilung. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht die Defizite der deutschen Klimaschutzpolitik bemängelt und mehr sowie stärkere Anstrengungen gefordert. Die Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius ist nicht mehr zu verhindern und die Welt ist auf dem Pfad von 3,5 Grad Celsius. Eine derartige Erderwärmung hätte jedoch bereits unvorstellbare Folgen, vor allem erbitterte Verteilungskämpfe, Migrationsbewegungen, Ernährungskrisen und auch Kriege.
Doch statt auf die Warnungen der Aktivisten zu hören, werden sie kriminalisiert. Michael Müller betont jedoch: “Vor diesem Hintergrund das Bündnis Letzte Generation zu kriminalisieren, verkennt den Ernst der Lage und ist schlicht falsch. Denn die Warnungen von Letzte Generation sind berechtigt.”
Natürlich können die Methoden des Bündnisses hinterfragt werden. Die NaturFreunde Deutschlands kritisieren die Klebeaktionen, da Klimaschutz nur möglich ist, wenn die Gesellschaft zusammenhält und der Klimaschutz nicht vor allem die ärmeren Schichten belastet. Doch die Kriminalisierung von Klimaaktivisten ist keine Lösung. Die Menschheit bekommt keine zweite Chance und muss jetzt handeln. Die Antwort auf die Klimakrise muss ein schneller und konsequenter Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft sein.
Die NaturFreunde Deutschlands unterstützen das Bündnis Letzte Generation in ihrem Kampf für eine bessere Zukunft. Wir müssen endlich handeln, bevor es zu spät ist.
Quelle: NaturFreunde Deutschlands