Gedenktag 27. Januar: Warum Erinnerungskultur, Demokratieförderung und Antisemitismusprävention heute unverzichtbar sind

Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, erinnert Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, an die Befreiung von Auschwitz-Birkenau und die systematische Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, sexuellen Minderheiten und politischen Gegnern. Sie unterstreicht, dass Staat und Gesellschaft durch Gedenkorte und historische Bildung verpflichtet sind, das Andenken zu bewahren und entschlossen gegen Antisemitismus, Rassismus und völkisches Gedankengut vorzugehen. Nur wenn Demokrat*innen solidarisch für Menschenrechte und Rechtsstaat eintreten, könne die Demokratie dauerhaft verteidigt werden.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Erinnerung und Verantwortung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, ruft Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, zur bewussten Erinnerung an die Befreiung von Auschwitz-Birkenau auf. Sie würdigt alle Opfer des Nationalsozialismus und hebt hervor, dass jüdische Menschen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, Mitglieder sexueller und geschlechtlicher Minderheiten sowie politische Gegner systematisch entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Für Rudolf ist klar: Die Verfolgung und Ermordung erfolgten aufgrund von Diskriminierung und Hass, wie es die NSDAP schon früh angekündigt hatte.

Das Gedenken versteht sie als eine bleibende Verpflichtung für Staat und Gesellschaft in Deutschland. „Wir schulden es den Ermordeten, den Überlebenden und ihren Nachfahren“, betont sie. Dabei spielen Gedenkorte und historisch-politische Bildung eine zentrale Rolle, denn die nationalsozialistischen Verbrechen rücken zunehmend in die Vergangenheit. Rudolf begrüßt deshalb, dass der Deutsche Bundestag 2024 seine Gedenkstunde der generationsübergreifenden Aufarbeitung von Shoah und Porajmos widmet.

Sie mahnt eindringlich, dass das Schicksal der Opfer uns wachsam machen muss, um allen Bestrebungen entgegenzutreten, die die Würde und Rechte aller Menschen leugnen, völkisches Gedankengut verbreiten und die Demokratie verächtlich machen. Unsere Verfassungsordnung sei wehrhaft und halte Mittel bereit, um die Gefahr durch völkisches Gedankengut für den demokratischen Rechtsstaat und die Menschenrechte abzuwehren. Damit Demokratie wirksam verteidigt werde, brauche es Demokrat*innen, die über parteipolitische Gegensätze hinweg solidarisch für die Grundlagen des Gemeinwesens eintreten.

Beate Rudolf ruft alle Menschen in Deutschland auf, sich für Menschenrechte, Rechtsstaat und Demokratie einzusetzen. Sie unterstreicht die Wichtigkeit, Menschenrechtsbildung sowie das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus systematisch und nachhaltig zu stärken. Das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus und der Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für die universellen Menschenrechte gehören für sie untrennbar zusammen.

Gedenken, Demokratie und die Verantwortung von heute

Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist heute besonders relevant, da mit dem Abschied der Zeitzeugen die lebendige Erinnerung zunehmend verloren geht. Gleichzeitig wächst der Bedarf, die historische Entschlossenheit gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit zu stärken. Gedenktage wie der 27. Januar schaffen wichtige Anlässe im gesellschaftlichen Kalender, um Erinnerung in den Alltag zu integrieren und die kollektive Verantwortung zu bekräftigen.

Eine wichtige Rolle spielen dabei historisch-politische Bildung und gesellschaftliches Engagement. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern fördern auch Empathie und machen demokratische Werte erlebbar. Nur durch eine generationsübergreifende Aufarbeitung kann aus der Vergangenheit für die Gegenwart gelernt werden. Dies ist entscheidend, um populistischen Tendenzen frühzeitig entgegenzutreten.

Komplexe Herausforderungen lassen sich besser verstehen, wenn verschiedene Facetten beleuchtet werden. So dient die Vermittlung von Zeitzeugenschaft, Gedenkprojekten und digitaler Erinnerungskultur als wichtige Brücke zwischen den Generationen.

Gleichzeitig stellen neue Formen von Antisemitismus, Rassismus und radikale Ideologien eine Bedrohung für die offene Gesellschaft dar. Diese Entwicklungen erfordern ein konsequentes Engagement auf allen Ebenen. Nur wenn Staat, Zivilgesellschaft und jede einzelne und jeder einzelne kontinuierlich für Menschenrechte, Rechtsstaat und demokratische Kultur einstehen, bleibt die Erinnerung lebendig und die gemeinsame Verantwortung erfahrbar.


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