Berchtesgaden/Hilpoltstein (ots) – Grosse Erfolge für den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und den Nationalpark Berchtesgaden: Die dieses Jahr ausgewilderten Bartgeier Sisi und Nepomuk haben sich beeindruckend entwickelt und ihre ersten Flugversuche erfolgreich gemeistert. Die beiden jungen Vögel zeigen eine bemerkenswerte Lernfähigkeit bei der Nahrungssuche und beim Trainieren ihrer Flugfähigkeiten. Sogar das Zerlegen von Nahrungsstücken haben sie bereits gelernt.
Selbständige Entwicklung ohne elterliche Unterstützung
Wie für dieses Projekt üblich, müssen sich die Bartgeier Sisi und Nepomuk völlig selbständig entwickeln, ohne elterliche Unterstützung. Doch dies scheint den beiden keinerlei Probleme zu bereiten. Die beiden haben bereits wenige Tage nach ihren ersten Flügen selbstständig ein natürlich verendetes Wildtier entdeckt und sich daran gütlich getan. Ein derartiges Verhalten hat bei den vorherigen ausgewilderten Bartgeiern teilweise Monate gedauert.
Der acht Tage jüngere Nepomuk verhält sich noch etwas vorsichtiger und bleibt nahe an der Auswilderungsnische. Dennoch fliegt er täglich kurze Strecken und orientiert sich dabei oft am Verhalten von Sisi. Die beiden Vögel haben schon zwei der drei Futterplätze im Gebiet der Nische entdeckt und üben dort das Zerlegen von Knochen.
Enge Bindung und beeindruckendes Verhalten
Besonders beeindruckend ist die weiterhin enge Bindung zwischen Sisi und Nepomuk. Die beiden reichen sich gelegentlich Futterstücke, schlafen oder ruhen nahe beieinander und zeigen ab und zu elegante Synchronflüge. Obwohl Bartgeier grundsätzlich Einzelgänger sind, bilden junge Vögel in den ersten Jahren manchmal kleine Trupps, um sich gegenseitig bei der Nahrungssuche zu helfen. Dieses friedliche Miteinander aller bisher ausgewilderten Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden wird auf die relativ große Auswilderungsnische zurückgeführt.
Dagmar erkundet die Alpenländer
Ein weiterer Erfolg des Projekts ist die Bartgeierdame Dagmar, die ausgiebig die Alpenländer erkundet. Seit ihrer Auswilderung im letzten Jahr hat sie bereits Österreich, Italien und die Schweiz bereist. Sie hat regelmäßige Erkundungsflüge mit bis zu 400 Kilometern pro Tag unternommen, und sobald sie einen Kadaver findet, bleibt sie dort für einige Wochen.
Recka und Bavaria bleiben standorttreu
Die beiden Bartgeier Recka und Bavaria hingegen sind vergleichsweise standorttreu und überraschenderweise auch gesellig. Seit Anfang März bilden sie eine “Wohngemeinschaft” am südwestlichen Rand des österreichischen Tennengebirges. Sie erkunden regelmäßig die wildreichen Hänge und Rinnen des Salzachtales.
Spannende Möglichkeiten zur Beobachtung
Für alle Interessierten gibt es die Möglichkeit, Sisi und Nepomuk am offiziellen Bartgeier-Infostand im Nationalpark an der Halsalm zu beobachten. Dort stehen die Projektmitarbeiter des LBV täglich von 10 bis 16 Uhr zur Verfügung und geben Auskunft, wo sich die Bartgeier aktuell aufhalten und am wenigsten gestört werden. Zusätzlich bietet der LBV gemeinsam mit dem Nationalpark Berchtesgaden kostenlose Bartgeier-Führungen an, für die eine Anmeldung erforderlich ist.
Über das Projekt
Das Auswilderungsprojekt des LBV und des Nationalparks Berchtesgaden unterstützt die alpenweite Wiederansiedelung der Bartgeier. Im Rahmen eines Zuchtprojekts werden seit 1986 junge Bartgeier ausgewildert. Die Bartgeier sind mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,90 Metern eine der grössten flugfähigen Vogelarten der Welt. Früher waren sie in den Alpen ausgestorben. Dank des Zuchtprojekts und der Auswilderung können die majestätischen Greifvögel wieder in den Alpen beobachtet werden.
Weitere Informationen zum Projekt und den aktuellen Flugrouten der Bartgeier können unter www.lbv.de/bartgeier-auf-reisen verfolgt werden.
Pressekontakt:
Markus Erlwein | Stefanie Bernhardt | Franziska Back
E-Mail: presse@lbv.de
Tel.: 09174 / 4775 -7180 | -7184 | -7187
Mobil: 0172-6873773
Carolin Scheiter
Nationalpark Berchtesgaden Pressestelle
E-Mail: pressestelle@npv-bgd.bayern.de
Tel: 08652 / 9686-130
Video- und Fotomaterial für Ihre Berichterstattung:
Videos und Fotos finden Sie unter www.lbv.de/bartgeier-presse
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9 Antworten
Ich verstehe nicht, warum man Tiere im Nationalpark trainieren muss. Sollen sie nicht einfach frei sein?
Ich finde es total übertrieben, dass Flugtraining für Tiere im Nationalpark stattfindet! #Tierrechte
Also ich finde ja, dass Flugtraining im Nationalpark total überbewertet ist. Wer braucht das eigentlich?
Also ich finde es ja total übertrieben, dass die Flugtrainings im Nationalpark Berchtesgaden erlaubt sind. Was kommt als nächstes? Flugzeuge im Zoo?
Mein Gott, immer diese überempfindlichen Naturschützer! Es ist nur Flugtraining, kein Weltuntergang. Wenn es dir nicht passt, dann geh doch woanders hin.
Also ich finde es total übertrieben, dass die Flügeltrainings der Sisi und Nepomuk im Nationalpark Berchtesgaden so groß aufgezogen werden! Gibt es nicht wichtigeres zu berichten?
Es gibt durchaus wichtigere Themen, aber für viele Menschen ist die Natur und der Schutz der Tierwelt von großer Bedeutung. Vielleicht solltest du dich informieren, bevor du urteilst.
Also ich finde es total übertrieben, dass die Flugtraining im Nationalpark Berchtesgaden machen! Die Tiere sollten einfach frei sein!
Also, ich weiß ja nicht, aber Flugtraining im Nationalpark Berchtesgaden? Echt jetzt? Ist das wirklich nötig?