Neue Studie zur Pflegefinanzierung: Experten-Rat entwickelt innovative Pflegeversicherung für ambulante Pflege

Der unabhängige Experten-Rat Pflegefinanzen unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Wasem hat eine Studie zur „Pflege+ Versicherung ambulant“ gestartet, um angesichts der über 80 Prozent ambulant versorgten Pflegebedürftigen eine bezahlbare und zukunftsfeste Pflegeversicherung für die häusliche Pflege zu entwickeln. Aufbauend auf dem im April 2023 vorgestellten kapitalgedeckten Modell zur Entlastung hoher stationärer Eigenanteile fordert das Konzept die Politik zur Umsetzung auf.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Interdisziplinärer Experten-Rat „Pflegefinanzen“ (PKV initiiert, Leitung Prof. Wasem) entwickelt nach der stationären „Pflege+ Versicherung“ (April 2023) nun ein kapitalgedecktes Vorsorgekonzept „Pflege+ Versicherung ambulant“ für die häusliche Pflege.
– Da über 80 % der Pflegebedürftigen zuhause versorgt werden, soll eine Studie zur bezahlbaren und zukunftsfesten Finanzierung der ambulanten Pflege erstellt und die Politik zur raschen Umsetzung der Empfehlungen aufgefordert werden.
– Demografischer Wandel und bestehende Finanzierungslücken belasten pflegende Angehörige finanziell, gefährden die Versorgung im häuslichen Umfeld und treiben die Verlagerung in stationäre Einrichtungen voran.

Neue Studie zur Finanzierung der ambulanten Pflege: Fokus auf die „Pflege+ Versicherung ambulant“

Der unabhängige Experten-Rat „Pflegefinanzen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Wasem, Gesundheitsökonom an der Universität Duisburg-Essen, startet eine wichtige Studie zur finanziellen Absicherung der häuslichen Pflege. Bereits im April 2023 präsentierte der Experten-Rat eine innovative, obligatorische und kapitalgedeckt finanzierte „Pflege+ Versicherung“, die insbesondere die hohen stationären Eigenanteile absichern soll. Dieser Vorschlag hat in der politischen Debatte um die Pflegefinanzreform eine bedeutende Rolle eingenommen. Prof. Wasem bekräftigte: „Die Politik ist jetzt gefragt, die Vorschläge umzusetzen.“ Da über 80 Prozent der Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld versorgt werden, richtet sich der Experten-Rat nun gezielt auf die ambulante Pflege aus. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer neuen Pflege+ Versicherung ambulant, mit der eine zukunftsfeste und bezahlbare Finanzierung der ambulanten Pflege gewährleistet werden soll.

Ambulante Pflege stärken: Reformbedarf und gesellschaftlicher Auftrag

Die Finanzierung ambulanter Pflege steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. Mit der Zunahme älterer und pflegebedürftiger Menschen gewinnt die häusliche Pflege eine immer größere Bedeutung – für die Betroffenen selbst, ihre Familien und unsere gesamte Gesellschaft. Nicht zuletzt fordert der demografische Wandel ein Umdenken: Stationäre Versorgung reicht längst nicht mehr aus, um den wachsenden Bedarf zu decken. Deshalb muss die Politik jetzt reagieren und die Rahmenbedingungen an die neuen Realitäten anpassen.

Warum häusliche Pflege immer wichtiger wird

Ambulante Pflege ist weit mehr als eine Ergänzung zur stationären Versorgung: Sie ermöglicht pflegebedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld. Die damit verbundenen sozialen Vorteile sind enorm – von der emotionalen Unterstützung durch nahe Angehörige bis zur Erhaltung der Lebensqualität. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an pflegende Familienmitglieder, die oft private und berufliche Verpflichtungen unter einen Hut bringen müssen. Diese Entwicklung erfordert eine verlässliche, langfristige Finanzierung, die den steigenden Bedarf abdeckt und Innovationen fördert.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen

Die Herausforderungen sind komplex und vielfach miteinander verknüpft:

  • Steigende Pflegekosten belasten sowohl öffentliche Kassen als auch private Haushalte und drohen, viele Menschen finanziell zu überfordern.
  • Fachkräftemangel in der Pflegebranche führt zu Engpässen bei der Versorgung und erhöht die Belastung für Angehörige.
  • Demografischer Wandel verstärkt den Bedarf an ambulanten Pflegeleistungen kontinuierlich.
  • Die gesellschaftliche Erwartung an eine individuelle und qualitativ hochwertige Pflege wächst, was Ressourcen und Organisation stärker fordert.

Diese Faktoren wirken zusammen und machen deutlich, dass das bestehende Finanzierungsmodell den Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Ein nachhaltiges Konzept muss diese sozialen und wirtschaftlichen Aspekte gleichermaßen berücksichtigen.

Ein zukunftsfähiges Finanzierungssystem eröffnet zugleich große Chancen: Innovative Modelle, die zum Beispiel verstärkt digitale Technologien oder flexible Versorgungskonzepte integrieren, können die Effizienz erhöhen und die pflegerische Betreuung verbessern. Dabei liegt eine wichtige Verantwortung bei Politik, Gesellschaft und allen beteiligten Akteuren, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Nur so lässt sich die ambulante Pflege nicht nur sichern, sondern auch zukunftsorientiert gestalten.

Original-Content von PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V., übermittelt durch news aktuell


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