Bremen (VBR). In einer bemerkenswerten Entwicklung für den europäischen Klimaschutz sprach der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), eine führende Stimme in der Immobilienwirtschaft, seine Anerkennung für die neuesten Schritte der Europäischen Union zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden aus. Am 12. März 2024 machte der ZIA auf die Annahme der überarbeiteten Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) durch das Europäische Parlament aufmerksam, ein Ereignis, das laut Dr. Joachim Lohse, dem Geschäftsführer des ZIA, eine entscheidende Phase in der Dekarbonisierung von Gebäuden in Europa markiert.
Die neue Richtlinie ist Bestandteil des umfangreichen “Fit-for-55”-Pakets, das darauf abzielt, die europäischen Klimaziele durch die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 55% bis 2030 zu erreichen. Durch das Festlegen strenger Mindeststandards für Energieeffizienz stellt die EPBD sicher, dass vor allem die energetisch ineffizientesten Gebäude priorisiert werden, ein Ansatz, den Lohse als “Worst-first” bezeichnet. Diese Strategie kombiniert ambitionierte Ziele mit pragmatischen Lösungen und hat das Potenzial, den Klimaschutz in Europa signifikant voranzubringen.
Für neu errichtete Gebäude legt die Richtlinie die Latte sehr hoch, da sie die Idee des „Nullemissionsgebäudes“ vorantreibt, welches Emissionen aus fossiler Verbrennung am Bauort gänzlich ausschließt. Laut Lohse ist dies ein sinnvoller Schritt, um die Verfügbarkeit und Anwendung klimafreundlicher Technologien im Neubau zu verstärken. Das Herzstück der Debatte liegt jedoch in der nationalen Umsetzung dieser Richtlinie. Deutschland steht vor der Herausforderung, die bereits strengen nationalen Baustandards möglicherweise weiter verschärfen zu müssen, was laut Lohse die Baukosten erhöhen und die ohnehin schon angespannte Wohnsituation verschärfen könnte.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Expansion der Solarenergie, insbesondere im gewerblichen Sektor, und die Entwicklung der Infrastruktur für Elektromobilität in Gebäuden. Der ZIA plädiert für weniger steuerliche Hindernisse und Flexibilität in der Umsetzung dieser Anforderungen in Deutschland, um einen bedarfsgerechten Ausbau zu ermöglichen.
Trotz des positiven Schrittes, den die EPBD darstellt, betont der ZIA, dass eine kohärente Ausrichtung der europäischen Klimapolitik erforderlich ist. Insbesondere die Anwendung der „Worst-first“-Philosophie der EPBD sollte auch auf andere Regelwerke, wie die Taxonomie, ausgeweitet werden, um eine breitere und wirkungsvollere CO2-Reduktion zu erzielen.
Mit der Verabschiedung der EPBD durch das Europäische Parlament und der anstehenden Zustimmung des Rates der Europäischen Union steht Europa an einem Wendepunkt bei der Verwirklichung seiner Klimaziele. Der ZIA unterstreicht die Wichtigkeit dieser Entwicklung für die Immobilienbranche und betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung und Anpassung auf nationaler Ebene, um die ambitionierten Ziele der Richtlinie zu erreichen, ohne dabei soziale oder wirtschaftliche Nachteile zu verursachen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. bleibt ein wichtiger Akteur im Dialog zwischen der Immobilienwirtschaft und den politischen Entscheidungsträgern, um die Herausforderungen und Chancen der Dekarbonisierung von Gebäuden gemeinsam zu meistern.
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Immobilienwirtschaft zur EU-Gebäuderichtlinie: „Mix aus ehrgeizigen Zielen plus …
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