Energetische Sanierung von Wohnungen mit höchstem Ausstoß an Treibhausgasen: Herausforderung für soziale Vermieter

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 17.09.2023
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Schwerin/Kiel/Hamburg – 17.09.2023, 11:39

Milliardenkosten – Energetische Sanierungen in Norddeutschland nicht umsetzbar

Die Pläne der Europäischen Union zur energetischen Sanierung der Wohngebäude mit dem höchsten Ausstoß an Treibhausgasen, den “worst performing buildings”, stoßen auf große Probleme bei den norddeutschen Wohnungsunternehmen. Laut einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) müssten rund 15 Prozent der etwa 750.000 Wohnungen bis 2033 energetisch saniert werden – jedoch sind diese Maßnahmen aus wirtschaftlicher Sicht kaum umsetzbar.

Enorme Kostenbelastung für Sanierungen

Die energetische Sanierung der “worst performing buildings” würde im Durchschnitt pro Wohnung rund 60.000 Euro kosten, so das Ergebnis der Umfrage. Summiert man diese Kosten auf, ergibt sich eine Gesamtbelastung von rund 6,75 Milliarden Euro bis 2033. Diese enormen Aufwendungen stellen sowohl Mieter als auch Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen.

Langwierige Amortisationsdauer

Gemäß dem deutschen Gebäudeenergiegesetz darf die monatliche Mieterhöhung durch Modernisierungsumlagen in sechs Jahren lediglich zwei Euro pro Quadratmeter betragen, sofern die Miete vor der Modernisierung unter sieben Euro lag. Dies führt dazu, dass sich die Sanierungsinvestitionen ohne staatliche Förderung erst nach 41 Jahren amortisieren würden. Früher galt eine Amortisationsdauer von etwa zehn Jahren als tragbar.

Rücklagen fehlen

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt insgesamt 418 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften sowie Fördermitglieder in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die monatliche Nettokaltmiete beträgt bei den VNW-Unternehmen im Durchschnitt 6,41 Euro pro Quadratmeter. “Unsere Unternehmen sind nicht in der Lage, die geforderten Sanierungen der besonders sanierungsbedürftigen Wohngebäude umzusetzen, da sie aufgrund ihrer günstigen Mieten keine Rücklagen bilden können”, erklärt Andreas Breitner, VNW-Direktor.

Existenzgefährdung für soziale Vermieter

Breitner warnt vor den Folgen: “Die sozialen Vermieter werden in ihrer Existenz gefährdet. Das ist sozialer Sprengstoff, der radikalen politischen Kräften Zulauf ohne Ende bescheren wird.” Die Pläne der EU und der Bundesregierung könnten zu einer gefährlichen wirtschaftlichen Schieflage führen.

Arbeitstagung in Lübeck

Heute beginnt in Lübeck die zweitägige VNW-Arbeitstagung, das wichtigste Treffen der norddeutschen Wohnungswirtschaft. Rund 800 Gäste werden erwartet, darunter auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, der ein Grußwort an die Versammlung richten wird.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 418 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften sowie Fördermitglieder. Sie verwalten 686.000 Wohnungen mit insgesamt 1,5 Millionen Menschen. Der Verband setzt sich für die Interessen der Vermieter mit Werten ein.

Pressekontakt:
Oliver Schirg, Referat Kommunikation
Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897
E-Mail: schirg@vnw.de

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