Einsatzkräfte bedroht: Von Unsicherheit zu Aggressivität

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 08.09.2023
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Berlin, 08.09.2023 – 13:33

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

Gewalt gegen Feuerwehrleute erreicht neue Dimensionen – Der 11. Bundesfachkongress des Deutschen Feuerwehrverbandes deckt drängende Problematik auf

Berlin (ots) – “Wie hätten Sie als Maschinist oder Fahrzeugführer reagiert, wenn Sie mit Feuerwerkskörpern beschossen werden, während Sie mit dem Löschfahrzeug zur Einsatzstelle fahren?” Diese außergewöhnliche Frage stellt Christian Woletz, Einsatzkraft der Berliner Feuerwehr, am Anfang des 11. Bundesfachkongresses des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Seine erschütternde Erfahrung, bei der er Gewalt gegen die anrückenden Feuerwehrleute erfahren musste, wirft ein Schlaglicht auf ein wachsendes Problem. Unter dem Motto “Gemeinsam gegen Gewalt – Schutz für Einsatzkräfte”, versammeln sich in Berlin Fachleute, Politiker und Entscheidungsträger, um Lösungsansätze für diese besorgniserregende Entwicklung zu finden.

Ein bedrückendes Zeugnis von eskalierender Gewalt

Christian Woletz schildert mit großer Eindringlichkeit, wie er als Feuerwehrmann in der Silvesternacht 2022/2023 in Berlin von Feuerwerkskörpern beschossen wurde. Die Gewalt, der er und seine Kollegen dabei ausgesetzt waren, stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten. Trotz der Erfahrungen einer Großstadt wie Berlin war die Dimension der Gewalt für sie schockierend. Der DFV-Präsident betont die Bedeutung dieses persönlichen Berichts, um das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen, denen Einsatzkräfte täglich ausgesetzt sind.

Rechtsstaatliche Maßnahmen als Notwendigkeit

Die Verantwortlichen der Politik sind sich der Dringlichkeit bewusst, dieser Gewalt entgegenzuwirken. Der Berliner Staatssekretär für Inneres, Christian Hochgrebe, betont die Bedeutung eines Dreiklangs aus Prävention, Intervention und Repression als notwendigen Ansatz zur Verhinderung weiterer Eskalationen. Dabei spielen die Zusammenarbeit von Justiz und Legislative sowie die Bereitstellung von finanziellen Mitteln eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig ist die Entschlossenheit, Einsatzkräfte mit geeigneten technischen und taktischen Mitteln zu schützen. Berlin wird konsequent an diesen Maßnahmen festhalten, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Hintergründe und Lösungsansätze von einem renommierten Experten

Der bekannte Psychologe und Autor Ahmad Mansour analysiert die Ursachen solcher Gewaltausbrüche. In seinem Vortrag legt er besonderen Wert auf die Feststellung, dass die Gesellschaft, unabhängig von einem Migrationshintergrund, den Einsatzkräften den Rücken stärkt. Mansour betont, dass die Arbeit der Einsatzkräfte Respekt verdient und dies viel zu selten zum Ausdruck gebracht wird. Oftmals werden vorschnelle Einschätzungen vorgenommen, die nicht mit der Realität übereinstimmen. Mansour erklärt umfassend die Auswirkungen patriarchaler Strukturen in der Sozialisierung und wie diese zu einer völlig anderen Herangehensweise an Alltagssituationen führen. Die eigene Ohnmacht wird in Gewalt umgewandelt, um Minderwertigkeit zu kompensieren. Durch klare Ansagen fühlen sich die Täter gekränkt, was die Gewaltbereitschaft weiter steigert.

Das juristische Standbein im Kampf gegen Gewaltakte

DFV-Vizepräsident und Fachanwalt für Strafrecht, Lars Oschmann, ordnet die Gewalteskalationen aus juristischer Sicht ein. Er betont, dass die Definition von Gewalt klar sei, jedoch die Wahrnehmung der Einsatzkräfte von Einzelfällen abweichen könne. Eine Strafzumessung habe bisher nicht zu einer Abschreckung geführt. Deshalb sollen die Strafmaße erneut erhöht werden, um die richterliche Entscheidung effektiver zu gestalten und abschreckende Wirkung zu erzeugen. Die Einrichtung spezieller Staatsanwaltschaften könnte dabei ein probates Mittel sein.

Die vielschichtige Dynamik von Gewalt verstehen

Notfallseelsorger Olaf Engelbrecht beleuchtet die verschiedenen Facetten von Gewalt und wie diese in Alltagssituationen eskalieren kann. Er stellt fest, dass Aggressionen bei Frauen und Männern unterschiedlich ausgeprägt sind und dass verschiedene Kulturen spezifisch darauf reagieren. Engelbrecht erläutert, wie komplexe soziale Systeme Gewalt monopolisieren. Mit einfühlsamen Beispielen führt er das Publikum in die tägliche Machtspiel der Gewalt ein. Dabei verliert er als Feuerwehrseelsorger aus Braunschweig nie den Blick auf die Situationen der Einsatzkräfte. Es ist wichtig, sich als Feuerwehrmann intensiv mit den Gefahren und den Möglichkeiten der Bewältigung von Angriffen auseinanderzusetzen.

Respekt, Empathie und Werte als Grundlage

Moderator und Mitglied des DFV-Beirats, Heinz Kreuter, resümiert die Erkenntnisse des Kongresses. Er betont, dass Respekt, Empathie und Werte grundlegend sind, um dieser Gewalt entgegenzutreten. Der Kongress bietet nicht nur Raum für den Erfahrungsaustausch, sondern auch die Gelegenheit, die Fachausstellung des DFV-Förderkreises zu besuchen.

Elektromobilität als weitere Herausforderung

Im zweiten Teil des Kongresses beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Herausforderung der Elektromobilität. Marcel Hommens vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz erläutert die Herausforderungen bei Verkehrsunfällen mit E-Fahrzeugen und gibt praxisorientierte Erkenntnisse. Christian Emrich, Branddirektor der Feuerwehr München, erklärt, dass Wasser zur Brandbekä

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