Methanemissionen durch Braunkohletagebau: Neue Studie warnt vor dramatischen Folgen für Deutschlands Klimaschutz

Eine neue Studie von Deutsche Umwelthilfe und Ember Climate zeigt, dass die Methanemissionen aus deutschen Braunkohletagebauen laut Satellitendaten bis zu 184-mal höher sein könnten als offiziell angegeben. Damit gerät Deutschlands Klimabilanz ins Wanken und das Ziel, die Methanemissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken, ernsthaft in Gefahr. Die Autoren fordern eine unabhängige Messkampagne und eine sektorenübergreifende nationale Strategie, um den Vorgaben des Global Methane Pledge gerecht zu werden.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– DUH/Ember-Studie: Methanemissionen aus deutschen Braunkohletagebauen könnten offizielle Zahlen um Faktor 184 übertreffen.
– Deutschland verpflichtete sich im Global Methane Pledge zu 30 % Methanreduktion bis 2030.
– Offizielle Berichte basieren auf veralteten 1980er-RWE-Daten, Satellitenbilder zeigen viel höhere Emissionen.

Alarmierend hohe Methan-Emissionen aus deutschem Braunkohletagebau gefährden Klimaziele

Eine aktuelle Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Zusammenarbeit mit Ember Climate offenbart alarmierende Zahlen zu Methan-Emissionen aus dem Braunkohletagebau in Deutschland. Die Untersuchung zeigt, dass die tatsächlichen Methan-Emissionen die offiziellen Angaben um das 184-Fache übersteigen könnten. Dies ist angesichts der Verpflichtung Deutschlands im Rahmen des Global Methane Pledge, die Methan-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken, hoch relevant und führt zu dringendem Handlungsbedarf.

Die Studie basiert unter anderem auf Satellitenbildern, die besonders hohe Methanemissionen aus den Tagebauen Hambach und Welzow-Süd sowie den Tagebauseen des Lausitzer Seenlands nachweisen. Dabei wird deutlich, dass die offizielle Emissionsberichterstattung auf veralteten und unzureichenden Daten beruht, die noch aus den 1980er Jahren stammen und von der Rheinbraun AG, einer RWE-Tochter, erhoben wurden. Offiziell gibt Deutschland an, lediglich ein Prozent der Methan-Emissionen aus dem Braunkohlesektor zu verursachen, obwohl es für rund 44 Prozent der Braunkohleproduktion in der EU verantwortlich ist.

Die Dringlichkeit, das Methanproblem umfassender anzugehen, unterstreichen die Expert:innen klar: Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt: „Um die 1,5-Grad-Grenze noch einzuhalten, müssen die weltweiten Methan-Emissionen massiv sinken. Wir brauchen dringend eine unabhängige Messoffensive, vor allem bei der Braunkohle, wo die Verfehlung besonders groß ist. Das Methan-Problem betrifft aber auch andere Sektoren, insbesondere die Landwirtschaft.“ Sabina Assan, Methan-Analystin bei Ember Climate, ergänzt: „Die deutschen Braunkohletagebaue sind noch viel schmutziger, als die Regierung denkt. Als ‚Champion‘ des Global Methane Pledge sollte Deutschland konsequent Methanmessungen und -minderungen umsetzen.“

Die aktuelle Diskussion um eine neue EU-Methanverordnung verdeutlicht, dass die bestehenden Maßnahmen für das Erreichen der Klimaziele nicht ausreichen. Deshalb fordert die DUH eine umfassende, sektorenübergreifende Strategie auf nationaler Ebene, die neben dem Braunkohlesektor auch den Agrarsektor integriert und konkrete Reduktionsziele festlegt.

Trotz der bedrohlichen Auswirkungen von Methan – einem der potentesten Treibhausgase – zeigt eine Umfrage des Global Methane Hub, dass in Deutschland lediglich 30 Prozent der Befragten über den verheerenden Einfluss von Methan auf Klima, Luftqualität und Gesundheit informiert sind. Dies weist auf deutliches Verbesserungspotenzial in der öffentlichen Kommunikation und politischen Informationspolitik hin.

Eine konsequente Methanminderungsstrategie der Bundesregierung könnte nicht nur zur Erfüllung internationaler Verpflichtungen beitragen, sondern auch die Lebensqualität zukünftiger Generationen sichern. Jetzt ist der Zeitpunkt, dass Deutschland seiner Verantwortung als Umweltschutz-Vorreiter gerecht wird und konkrete Schritte zur Reduzierung der Methanemissionen unternimmt.

Warum Methan-Emissionen immer mehr ins Rampenlicht rücken

Methan steht zunehmend im Fokus der Klimapolitik und des Umweltschutzes, da seine Wirkung auf das Klima erheblich ist und die bisherigen Daten zur Emissionsmenge oft veraltet oder unvollständig sind. Aber warum ist Methan so klimaschädlich? Im Vergleich zu Kohlendioxid hat Methan eine deutlich stärkere kurzfristige Wirkung auf die Erderwärmung. Das macht es zu einem kritischen Faktor, wenn es darum geht, die Klimaziele zu erreichen. Die Diskussion hat deshalb an Dringlichkeit gewonnen, weil eine unzureichende oder fehlerhafte Erfassung von Methan-Emissionen das Ausmaß des Problems unterschätzt und somit die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen gefährdet.

Die veraltete Emissionsberichterstattung führt dazu, dass wichtige Verursacher von Methanemissionen, wie bestimmte Bereiche der Landwirtschaft, aber auch Industrie und Energieproduktion, nicht in ausreichendem Maße erfasst werden. Diese Diskrepanz belastet den politischen Handlungsdruck, insbesondere in Deutschland, wo die Verantwortung wächst, präzisere Messmethoden einzuführen und sektorübergreifend ambitionierte Ziele zu verfolgen. Auf europäischer Ebene forcieren neue Regelungen, etwa die geplante EU-Verordnung, die Verpflichtung zur exakteren Überwachung und Reduktion der Methanemissionen.

Doch welche Folgen hat es, wenn Emissionen falsch oder zu gering erfasst werden? Das verzögert nicht nur notwendige Gegenmaßnahmen, sondern gefährdet auch das Vertrauen der Gesellschaft in den Klimaschutzprozess. Die Debatte um Methan ist daher nicht allein ein technisches oder politisches Thema, sondern berührt auch das Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit. Die Verantwortung Deutschlands als Vorreiter in der EU besteht darin, hier glaubwürdig und transparent voranzugehen.

Wie gefährlich ist Methan für Klima und Gesundheit?

Methan trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei, da es die Atmosphäre lange Zeit mit seiner starken Treibhauswirkung belastet. Zudem kann es in bestimmten Konzentrationen auch die Luftqualität beeinflussen, was wiederum gesundheitliche Auswirkungen haben kann.

Was bedeutet die Debatte für Politik und Gesellschaft?

Die verstärkte Aufmerksamkeit für Methan erneuert den politischen Handlungsdruck auf nationaler und europäischer Ebene. Gleichzeitig fordert sie die Gesellschaft dazu auf, verantwortungsbewusst mit den Herausforderungen umzugehen und auf wissenschaftlich fundierte Fakten zu vertrauen.

Zu den unmittelbaren Auswirkungen erhöhter Methanemissionen zählen:

  • Intensivierung des Treibhauseffekts und schnellere globale Erwärmung
  • Verzögerung beim Erreichen der Klimaziele
  • Beeinträchtigung der Luftqualität und potenzielle Gesundheitsrisiken
  • Erhöhte Anforderungen an die Landwirtschaft und Industrie zur Emissionsreduktion
  • Zunehmender politischer und gesellschaftlicher Druck auf verantwortliche Akteure

Eine konsequente Verbesserung der Messmethoden und strikte Umsetzung der EU-Verordnung sind entscheidend, um Methan-Emissionen zuverlässig zu erfassen und zielgerichtet zu reduzieren. Nur so kann Deutschland seiner Verantwortung gerecht werden und einen bedeutenden Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele leisten.


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Deutsche Umwelthilfe fordert Methanminderungsstrategie: Emissionen aus deutschem …

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