Bremen (VBR). Am 19. April 2024 veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), eine Organisation, die sich dem Umweltschutz verschrieben hat, besorgniserregende Daten zum tatsächlichen Verbrauch von Plug-In-Hybriden sowie Benzin- und Diesel-Fahrzeugen. Entgegen der Herstellerangaben zeigte eine Untersuchung der Europäischen Umweltagentur EEA, dass der Kraftstoffverbrauch dieser Fahrzeuge im Realbetrieb erheblich höher liegt – bei Hybridmodellen sogar um mehr als das Vierfache.
Solche Abweichungen haben nicht nur finanzielle Folgen für die Fahrzeugbesitzer, die mit höheren Betriebskosten konfrontiert sind, sondern sind auch ein erhebliches Hindernis für den Klimaschutz. Die Deutsche Umwelthilfe hebt hervor, dass Fahrzeuge, die auf dem Papier als klimafreundlich gelten, in der Praxis erheblich zur Luftverschmutzung beitragen können. Dies führt zu einem verfälschten Bild des tatsächlichen Fortschritts in Richtung einer emissionsarmen Mobilität.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert die Autokonzerne scharf für diese Missstände. Im Gegensatz zu den USA, wo Hersteller für die Überschreitung von Verbrauchsangaben hohe Strafen zahlen müssen, scheinen in Deutschland die Konsequenzen für solche Irreführungen gering zu sein. Dies untergräbt nicht nur das Vertrauen der Verbraucher, sondern verhindert auch effektive Maßnahmen zum Klimaschutz. Resch fordert eine strenge Marktüberwachung nach US-Vorbild und ein Ende der steuerlichen Vorteile für Dienstwagen, insbesondere für Plug-in-Hybride.
Die DUH untermauert ihre Forderungen mit eigenen Untersuchungen, die bestätigen, dass der Verbrauch von Plug-in-Hybridfahrzeugen in einigen Fällen erheblich von den offiziellen Angaben abweicht. Als Beispiel dient der Porsche Cayenne Plug-In-Hybrid, der im Sport-Plus-Fahrmodus weit mehr CO2 ausstößt, als es die EU-Grenzwerte zulassen.
Die Diskrepanz zwischen angegebenem und realem Spritverbrauch unterstreicht die Notwendigkeit, Herstellerangaben kritisch zu hinterfragen und für eine transparente und realitätsnahe Bewertung von Fahrzeugemissionen zu sorgen. Dies würde nicht nur Verbrauchern zu Gute kommen, indem es realistische Einblicke in die Betriebskosten von Fahrzeugen bietet, sondern ist auch entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Effektivität von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass eine Anpassung der Regularien und eine strengere Überwachung erforderlich sind, um die Automobilindustrie zu echten Verbesserungen im Sinne des Klimaschutzes zu bewegen. Nur durch solche Maßnahmen können die tatsächlichen Emissionen reduziert und die Ziele für eine nachhaltige, emissionsarme Mobilität erreicht werden.
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Enorme Lücke zwischen Herstellerangaben und Realverbrauch bei Pkw: Deutsche …
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