Studie der Deutschen Umwelthilfe: Plug-In-Hybride verbrauchen viermal mehr Kraftstoff – Massive CO2-Emissionen trotz Klimaschutz-Versprechen der Autoindustrie

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am 19. April 2024 belegt, dass Plug-In-Hybride sowie Benzin- und Dieselmodelle im Realbetrieb deutlich mehr Kraftstoff verbrauchen als offiziell angegeben – bei Hybriden teils mehr als viermal so viel. Das führt nicht nur zu höheren Kosten für Verbraucher, sondern gefährdet auch die Klimaziele. Die DUH fordert deshalb eine härtere Marktüberwachung nach US-Vorbild und den Stopp steuerlicher Vergünstigungen für Dienstwagen, insbesondere Plug-In-Hybride.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– DUH enthüllt: Realverbrauch von Plug-in-Hybriden im Alltag bis zu vierfach höher als Herstellerangaben
– Hoher Mehrverbrauch verhindert Klimaschutz und verzerrt Fortschritt zu emissionsarmer Mobilität
– DUH fordert strenge Marktüberwachung nach US-Vorbild und Ende steuerlicher Hybrid-Dienstwagen-Vorteile

Deutsche Umwelthilfe deckt realen Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen auf

Am 19. April 2024 veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) alarmierende Daten zum Kraftstoffverbrauch von Plug-In-Hybriden sowie Benzin- und Diesel-Fahrzeugen. Die Untersuchung der Europäischen Umweltagentur EEA zeigt, dass der Verbrauch im realen Straßenverkehr deutlich über den Herstellerangaben liegt – bei Hybridmodellen sogar um mehr als das Vierfache. Diese massiven Abweichungen bedeuten nicht nur höhere Betriebskosten für Fahrzeugbesitzer, sondern stellen vor allem ein erhebliches Hindernis für den Klimaschutz dar.

Die DUH betont: „Fahrzeuge, die auf dem Papier als klimafreundlich gelten, können in der Praxis erheblich zur Luftverschmutzung beitragen.“ Dieses Problem wird auch durch die bislang geringen Konsequenzen für Hersteller in Deutschland verschärft. „Im Gegensatz zu den USA, wo Hersteller für die Überschreitung von Verbrauchsangaben hohe Strafen zahlen müssen, scheinen in Deutschland die Konsequenzen für solche Irreführungen gering zu sein.“ Deshalb fordert die DUH eine strengere Marktüberwachung nach US-Vorbild und ein Ende der steuerlichen Vorteile für Dienstwagen, besonders bei Plug-in-Hybriden.

Eigene Untersuchungen der Umweltorganisation bestätigen die stark abweichenden Verbrauchswerte. Beim Beispiel Porsche Cayenne Plug-In-Hybrid stellt die DUH fest: „Im Sport-Plus-Fahrmodus wird weit mehr CO2 ausgestoßen, als es die EU-Grenzwerte zulassen.“ Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit, Herstellerangaben kritisch zu hinterfragen und eine transparente, realitätsnahe Bewertung der Fahrzeugemissionen einzufordern. Denn: „Dies würde nicht nur Verbrauchern zu Gute kommen, indem es realistische Einblicke in die Betriebskosten von Fahrzeugen bietet, sondern ist auch entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Effektivität von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.“

Die aktuellen Enthüllungen machen deutlich, dass eine Anpassung der Regularien und eine strengere Kontrolle notwendig sind, um die Automobilindustrie zu echten Verbesserungen im Sinne des Klimaschutzes zu bewegen. „Nur durch solche Maßnahmen können die tatsächlichen Emissionen reduziert und die Ziele für eine nachhaltige, emissionsarme Mobilität erreicht werden.“

Verbrauchslügen und Klimaschutz: Hinter den Zahlen verstehen

Die aktuellen Zahlen zu Verbrauchslügen werfen ein Schlaglicht auf ein gravierendes Problem im Bereich Klimaschutz und Verbraucherschutz . Warum existieren solche Diskrepanzen zwischen angegebenen und tatsächlichen Leistungswerten? Die Ursachen liegen häufig in unzureichender Marktüberwachung und mangelnder Transparenz. Gerade in internationalen Vergleichen fällt auf, dass Länder wie die USA mit strengeren Kontrollen wesentlich höhere Anforderungen an die Echtheit von Angaben stellen. Dadurch werden Verbrauchertäuschungen gezielter erkannt und eingedämmt.

Doch wie erkennen Behörden überhaupt Verbrauchertäuschung? Dazu werden Prüfverfahren angewandt, die Fahrzeugemissionen oder Energieverbrauch unter realen Alltagsbedingungen messen. Diese Praxis zeigt oft signifikante Abweichungen von den Herstellerangaben. Die Folgen solcher Differenzen reichen weit über den Einzelfall hinaus und beeinflussen sowohl den Alltag der Verbraucher als auch die politischen Debatten über wirksamen Klimaschutz.

Politische Hintergründe: Warum Marktüberwachung bisher schwach war

Ein zentraler Punkt ist die bisher schwache Marktüberwachung. Gründe dafür sind unter anderem begrenzte Ressourcenausstattung, fehlende Sanktionen und ein Mangel an einheitlichen gesetzlichen Vorgaben. Auch die internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Verbrauchertäuschungen steht noch am Anfang, obwohl gerade der Klimaschutz global eine Rolle spielt.

Die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der Verbrauchslügen sind vielschichtig: Zum einen verlieren Verbraucher das Vertrauen in Herstellerangaben und staatliche Regulierungen. Zum anderen verzögern fehlerhafte Werte die notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz und behindern eine ehrliche Debatte über umweltfreundliche Technologien.

Folgen für Verbraucher auf einen Blick:

  • Finanzielle Nachteile durch fehlerhafte Verbrauchs- und Emissionsangaben
  • Irreführung bei Kaufentscheidungen, belastet das Vertrauen in Produkte
  • Geringere Einsparungen für Umwelt und Klima bei realen Verbrauchswerten

Politische Optionen zur Verbesserung umfassen:

  • Strengere und einheitliche Prüfverfahren international
  • Erweiterte Marktüberwachung mit stärkeren Sanktionen
  • Transparenzoffensiven zur besseren Aufklärung der Verbraucher

Diese Maßnahmen können helfen, Verbrauchertäuschung wirksamer zu verhindern und damit den Klimaschutz glaubwürdiger und effektiver zu gestalten. Eine öffentliche Debatte über die Verantwortung von Herstellern, Regierungen und Verbraucher:innen ist deshalb unerlässlich.


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Enorme Lücke zwischen Herstellerangaben und Realverbrauch bei Pkw: Deutsche …

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