– DFV veröffentlicht Interventionsleitfaden gegen sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt.
– Leitfaden bietet Betroffenen Orientierung und Führungskräften praxisnahe Aufarbeitungswerkzeuge.
– DFV richtet ehrenamtliche Anlaufstelle für vertrauliche Unterstützung von Betroffenen ein.
Neuer Leitfaden stärkt Prävention und Intervention bei sexualisierter Diskriminierung in der Feuerwehr
Im Angesicht der wachsenden Sorge um sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt hat der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) einen wichtigen Schritt unternommen, um diese Herausforderungen innerhalb der Feuerwehrkräfte gezielt anzugehen. Kern dieser Initiative ist der neu entwickelte „Interventionsleitfaden sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“, der sowohl Betroffenen Orientierung bieten als auch Führungskräften praktische Werkzeuge zur Aufarbeitung solcher Fälle vermitteln soll. Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt in jeglicher Form stellen nicht nur eine direkte Verletzung der betroffenen Personen dar, sondern beeinträchtigen auch das soziale Gefüge innerhalb der Organisationen sowie das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese.
DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Frank unterstreicht die Bedeutung eines bewussten Umgangs mit diesem Thema: „ein wachsamer und sensibler Umgang mit diesem Thema sowie eine konsequente Aufarbeitung von Vorfällen [sind] unabdingbar für die Verantwortlichen der Feuerwehren.“ Der Leitfaden, der vom DFV-Arbeitskreis „Fairness im Fokus“ unter der Leitung von Birgit Kill und Karl-Heinz Frank erarbeitet wurde, dient als fundamentale Stütze für die präventive und interventionelle Arbeit auf lokaler Ebene. Birgit Kill, Leiterin des Fachbereichs Frauen im DFV, betont: „der Leitfaden [ist] darauf ausgerichtet, sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt innerhalb der Feuerwehr zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Er stellt ein wichtiges Instrument zur Sensibilisierung für diese Problematiken dar und offeriert strukturierte Empfehlungen für den Umgang mit Vorfällen, um ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld für alle zu gewährleisten.“
Neben der Publikation bietet der DFV zudem eine ehrenamtlich geführte „Anlaufstelle für sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“ an, die Betroffenen einen vertraulichen und unabhängigen Kontaktweg ermöglicht. Ergänzend wird das Thema auch durch die online Fortbildungsreihe „DFV direkt“ vertieft: Am 22. Mai 2024 widmet sich Birgit Kill dort speziell den Herausforderungen sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt innerhalb der Feuerwehr. Mit diesen umfassenden Maßnahmen und Angeboten zeigt der Deutsche Feuerwehrverband sein entschlossenes Engagement, eine Kultur der Fairness, des Respekts und der Sicherheit zu fördern und so das Vertrauen in die Feuerwehren nachhaltig zu stärken.
Warum Prävention in Organisationen immer wichtiger wird
Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Themen wie sexualisierte Gewalt und Diskriminierung hat sich deutlich gewandelt. Immer häufiger werden Schutzmaßnahmen und präventive Strategien erwartet – nicht nur von öffentlichen Einrichtungen, sondern von allen Organisationen, die Verantwortung für Menschen tragen. Dabei geht es längst nicht nur darum, auf Vorfälle zu reagieren, sondern diese durch konsequente Prävention von Anfang an zu vermeiden.
Wie verändert sich die gesellschaftliche Wahrnehmung? Das Bewusstsein für die Risiken und Folgen von Gewalt und Diskriminierung ist gestiegen. Menschen fordern eine klare Haltung und wirksamen Schutz. Organisationen, etwa im sportlichen, sozialen oder sicherheitsrelevanten Bereich, stehen zunehmend unter Druck, präventive Maßnahmen einzuführen, um ein sicheres Umfeld zu gewährleisten. Die Feuerwehr ist ein Beispiel, doch die Aufgabe betrifft sämtliche Einrichtungen, die auf Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind.
Prävention hat dabei eine doppelte Funktion: Einerseits schützt sie potenzielle Betroffene vor Übergriffen und schafft sichere Strukturen. Andererseits stärkt sie das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Institutionen. Die Umsetzung wirksamer Schutzkonzepte stellt Organisationen jedoch vor verschiedene Herausforderungen:
- Widerstände innerhalb der Organisation gegen Veränderungen der Kultur und Strukturen
- Mangelnde Ressourcen für Schulungen, Fachberatung und Maßnahmen
- Schwierigkeiten, die Sensibilität für das Thema auf allen Ebenen zu erhöhen
- Angst vor Reputationsverlust oder juristischen Konsequenzen bei ehrlicher Auseinandersetzung
- Unklare Zuständigkeiten für Prävention und Intervention
Die Notwendigkeit, diese Hemmnisse aktiv anzugehen, ist eine zentrale Aufgabe für die Zukunft. Eine präventive Organisationskultur lässt sich nicht von heute auf morgen etablieren, doch sie ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, nachhaltigen Schutz vor sexualisierter Gewalt und Diskriminierung zu gewährleisten. Viele Institutionen orientieren sich bereits an Best-Practice-Modellen und adaptieren Konzepte, die auf Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Blickt man voraus, wird die gesellschaftliche Entwicklung zu mehr Transparenz und Verantwortung führen. Präventionsarbeit wird in zunehmendem Maß zur Selbstverständlichkeit – nicht nur als Pflicht, sondern als Ausdruck eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Menschen und ihrer Würde. Dies kann Vorbild wirken und Initiativen inspirieren, die den Schutz in ganz verschiedenen Bereichen weiter voranbringen.
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