Berlin (ots) – Rechtbank Den Haag stellt in achtstündiger Verhandlung klar, dass weiterhin keine Bohrplattform vor Borkum errichtet werden darf
Berlin, 29.09.2023 – In einer bahnbrechenden Entscheidung hat die Rechtbank Den Haag gestern in einer achtstündigen Verhandlung klargestellt, dass bis auf Weiteres keine Bohrplattform vor der Küste Borkums errichtet werden darf. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und ihre Partner, darunter die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, die Insel Borkum und die niederländische Umweltorganisation Mobilisation for the Environment, hatten gegen die geplanten Gasbohrungen in der Nordsee geklagt. Das Verbot des Baus der Bohrplattform steht im Einklang mit dem Schutz des Klimas, der Meeresumwelt und bedrohter Riffe.
Ein erneuter Erfolg für Klima- und Meeresschutz
Die DUH und ihre Partner haben mit dieser Entscheidung erneut einen großen Erfolg für den Klima- und Meeresschutz erzielt. Es wurde deutlich gemacht, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr vertretbar ist, neue fossile Projekte in der Nordsee zu starten, besonders wenn sie Riffe und Schutzgebiete gefährden. Der Konzern One-Dyas sollte diese Botschaft ernst nehmen und seine rückwärtsgewandten Pläne endgültig aufgeben.
Verhandlung bestätigt Argumente gegen das Projekt
Nach einer mehr als achtstündigen Gerichtsverhandlung haben die DUH und ihre Partner ihre Argumente gegen das Projekt gestern bestätigt gesehen. Das Gericht stellte detaillierte Fragen zu Klima- und Meeresschutz sowie zu den bedrohten Riffen. Das Ergebnis zeigt, dass die DUH und ihre Partner auf dem richtigen Weg sind und die Projektpläne den Naturschutzstandards nicht gerecht werden.
Weitere Verhandlung Anfang 2024 geplant
Das Gericht hat angekündigt, Anfang Januar 2024 eine weitere Verhandlung abzuhalten, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Bis dahin sind Gasbohrungen ausgeschlossen. Auch in Deutschland steht die Entscheidung des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie in Niedersachsen noch aus. Die DUH und ihre Partner werden weiterhin rechtliche Schritte ergreifen, um sicherzustellen, dass das Projekt nicht genehmigt wird.
Appell an One-Dyas und ein radikales Umdenken
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, appelliert an den Konzern One-Dyas, seine Pläne aufzugeben: “Die Zeit für neue fossile Projekte in der Nordsee, die noch dazu Riffe und Schutzgebiete bedrohen, ist endgültig vorbei. Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten, neue CO2-Quellen anzuzapfen. Schon gar nicht darf es eine weitere Industrialisierung der Nordsee geben. Wir brauchen ein radikales Umdenken, das den Meeren mehr Schutz zugesteht und eine Regeneration dieses belasteten Naturraums zulässt.”
Weitere Informationen und Pressekontakt
Für weitere Informationen und Interviewanfragen steht Ihnen Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, gerne zur Verfügung. Er ist unter 0160 90354509 oder per E-Mail unter mueller-kraenner@duh.de erreichbar. Auch Sandra Franke von der Stadt Borkum (022 303205, sandra.franke@borkum.de), Dr. Sandra Koch von der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V. (0170 7541795, sandra.koch@posteo.de) und Stijn van Uffelen von Mobilisation for the Environment (mail@milieuvizier.nl) stehen Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der DUH unter www.duh.de und auf ihren Social-Media-Kanälen: www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe und www.linkedin.com/company/umwelthilfe.
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3 Antworten
Also ehrlich, wer braucht schon Gas? Kann doch alles mit Holzfeuer gemacht werden. #BacktotheStoneAge
Was zur Hölle? Keine Gasbohrungen vor Borkum? Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Wirtschaft!
Ich finde es gut, dass keine Gasbohrungen vor Borkum stattfinden. Aber was ist mit den Meeresbewohnern? #Umweltschutz