Bremen (VBR). In einem bemerkenswerten Akt der Einigkeit haben die Vertreter der chemischen und pharmazeutischen Industrie Baden-Württembergs, zusammengefasst als Sozialpartner, eine starke Botschaft ausgesandt, die über die Grenzen ihrer unmittelbaren Interessen hinausgeht und tiefgreifende gesellschaftliche Prinzipien berührt. Bei den Tarifverhandlungen in Karlsruhe, die eigentlich Themen wie gerechte Entlohnung in den Fokus stellen sollten, ergriffen diese Akteure die Gelegenheit, um ihre Verbundenheit mit den Grundwerten der Demokratie, der Sozialpartnerschaft und der sozialen Marktwirtschaft auszudrücken.
Am 24. April 2024 unterzeichneten der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Chemie Baden-Württemberg (agvChemie), Patrick Krauth, und die Landesbezirksleiterin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Catharina Clay, eine gemeinsame Erklärung, die ein klares Bekenntnis zu diesen Prinzipien darstellt. Krauth betonte die tragende Rolle von Demokratie und Menschenrechten nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für das Zusammenleben im Allgemeinen: “Vielfalt in unseren Betrieben und ein gutes Miteinander ohne Hass und Hetze – das ist ein Gewinn für unsere Unternehmen und muss selbstverständlich im Umgang der Menschen miteinander sein. In der Chemie-Sozialpartnerschaft leben wir das gemeinsam mit der IGBCE schon seit vielen Jahren.”
Catharina Clay unterstrich die Bedeutung starker demokratischer Strukturen, die Menschen ernst nehmen und einbinden: “Als IGBCE stehen wir in den Betrieben und mit unseren Mitgliedern für Demokratie und Freiheit, für das Miteinander von Menschen auf Augenhöhe – ohne Rassismus und unabhängig von Herkunft, Religion und sexueller Identität.”
Diese Positionierung ist nicht nur ein Appell an die eigene Branche, sondern trägt auch zur gesellschaftlichen Debatte bei, indem sie die Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit, Teilhabemöglichkeiten und einem respektvollen Miteinander hervorhebt. Die Erklärung bekräftigt zugleich das Engagement der Chemie-Sozialpartner für eine Wirtschaftsform, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und auf den Grundwerten des Grundgesetzes aufbaut.
Die chemische Industrie in Baden-Württemberg, repräsentiert durch den agvChemie, ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Region. Über 270 Unternehmen mit rund 81.500 Beschäftigten, darunter 3.500 Auszubildende und DHBW-Studenten, prägen mit einem Jahresumsatz von circa 33,4 Milliarden Euro und einer Exportquote von etwa 60 Prozent das wirtschaftliche Bild. Insbesondere die pharmazeutische Industrie, aber auch Hersteller von Farben, Lacken sowie Körperpflegeprodukten und Waschmitteln, kennzeichnen die Vielfalt des Sektors.
Die gemeinsame Erklärung ist somit mehr als eine formelle Geste; sie spiegelt das Bewusstsein und die Verantwortung von Wirtschaftsakteuren wider, die sich nicht nur als Teil des Marktes sehen, sondern auch als gestaltende Kräfte einer lebenswerten Gesellschaft. In Zeiten, in denen die Grundlagen des Zusammenlebens vermehrt hinterfragt und herausgefordert werden, sendet die Chemiebranche Baden-Württembergs ein starkes Signal der Solidarität und des Engagements für übergeordnete gesellschaftliche Werte aus.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Chemiebranche Baden-Württemberg: Für Demokratie, Sozialpartnerschaft und soziale …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.