Familienunternehmer schockiert von CDU-Papier Eben-Worlée: Eine Flat-Tax gefährdet Arbeitsplätze
CDU plant Steuererhöhung für Familienunternehmer
Berlin, 17.4.2023. Ein Entwurf eines CDU-Papiers, der von Jens Spahn geleiteten Arbeitsgruppe „Wohlstand“, die einen Teil des neuen CDU-Grundsatzpapieres erstellt, sieht Steuererhöhungen für Unternehmer vor. Die Union plant offenbar eine Flat-Tax in der Erbschaftsteuer, bei der 10 Prozent auf alles erhoben werden – unabhängig davon, ob ein Segelboot oder ein Familienunternehmen vererbt wird.
Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer, äußert sich besorgt: “Dieses CDU-Papier ist ein unerwarteter Kanonenschlag. Die Union will offenbar die bisherigen Verschonungsregeln für Familienunternehmen in der Erbschaftsteuer abschaffen. Diese Regeln stellen sicher, dass Familienbetriebe und damit Arbeitsplätze beim Übergang in die nächste Generation erhalten bleiben.”
Eben-Worlée warnt davor, dass die CDU mit diesen Plänen ganze Wertschöpfungsketten und damit verbundene Arbeitsplätze gefährdet und Wohlstandsverlust für das Land riskiert. Er kritisiert, dass die vorgeschlagene pauschale Erbschaftsteuer nicht zwischen volkswirtschaftlich relevanten Betrieben und bloßem Privatvermögen unterscheidet und bereits versteuertes Eigenkapital vernichtet sowie die Schuldenlast der Unternehmer erhöht.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der KfW zeigt alarmierende Ergebnisse: Immer mehr mittelständische Betriebe finden keinen Nachfolger. Studien weisen zudem auf die schlechten Bedingungen des Wirtschaftsstandortes Deutschland hin, wobei hohe Steuern als einer der negativen Faktoren gelten. Die CDU plant nun, Familienunternehmern die Übergabe ihrer Betriebe an die nächste Generation noch schwerer zu machen.

Eben-Worlée betont, dass es schwierig sein wird, dem Nachwuchs zu vermitteln, warum sie unter den bereits schlechten deutschen Standortbedingungen zusätzlich eine solche Erblast auf sich nehmen sollten, um den Betrieb zu übernehmen und in Deutschland weiterzuführen. Er bemerkt, dass der CDU-Vorschlag faktisch einer Steuererhöhung für einheimische Familienunternehmer gleichkommt, während ausländische Eigentümer und Konzerne von der Erbschaftsteuer nicht betroffen sind.