Berlin (ots) – Den jüngsten Vorschlag des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) nach einem Runden Tisch zur Stärkung Deutschlands als Pharma-Innovationsstandort kommentiert Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes:
Innovationen ja, aber zu welchem Preis?
Berlin – Die Frage nach fairen Preisen für Arzneimittel steht schon lange im Raum. Nun nimmt der AOK-Bundesverband Stellung zu dem Vorschlag des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) nach einem Runden Tisch zur Stärkung Deutschlands als Pharma-Innovationsstandort. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betont die Notwendigkeit, über ethische und wirtschaftliche Grenzen von Gewinnmargen sowie über tatsächliche Forschungs- und Entwicklungskosten zu sprechen.
Die heutige Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes lenkt den Fokus auf die astronomischen Einstiegspreise neuer Arzneimittel und die Auswirkungen auf die Beitragszahlenden. Da die Gewinnmargen der Pharmaunternehmen oft auf öffentlicher Forschungsförderung basieren, fordert Dr. Reimann mehr Transparenz zu den tatsächlichen Kosten für Forschung und Entwicklung sowie zu den Gewinnmargen. Auch die Frage nach der gerechten Verteilung dieser Gewinne steht im Raum. Der geforderte Runde Tisch soll daher auch die Möglichkeit bieten, über faire Preismodelle zu diskutieren.
Hochpreisigkeit von Arzneimitteln entgegenwirken
Um dem Trend zur Hochpreisigkeit von Arzneimitteln entgegenzuwirken, schlägt der AOK-Bundesverband bereits seit drei Jahren die Einführung eines sogenannten Interimspreises ab Markteintritt vor. Diese Lösung sieht vor, dass der verhandelte Erstattungsbetrag für neue Arzneimittel bereits sieben Monate nach Markteintritt gilt, anstatt wie bisher zwölf Monate. Doch allein damit ist es nicht getan, so Dr. Reimann. Denn Hersteller können immer noch sechs Monate lang hohe Gewinne für die von ihnen festgesetzten Preise einfahren, unabhängig davon, ob das neue Arzneimittel einen Mehrwert für die Versorgung bringt oder nicht.
Transparente Preisbildung als Schlüssel
Um eine faire Preisbildung zu ermöglichen, bedarf es laut dem AOK-Bundesverband einer größeren Transparenz hinsichtlich der Kosten für Forschung und Entwicklung sowie der Gewinnmargen der Pharmaindustrie. In einem kürzlich veröffentlichten Arzneimittel-Kompass des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wurden bereits Regelungsvorschläge für eine Anpassung gemacht. So könnten auf alle Investitionen und Kosten der pharmazeutischen Unternehmen ein Grundgewinn in Höhe von acht Prozent gewährt und echte Therapie-Innovationen mit einem Aufschlag von bis zu 40 Prozent auf die Kosten honoriert werden. Dies soll einerseits Anreize für Forschung und Entwicklung setzen und andererseits überzogenen Höchstpreisen entgegenwirken.
Pressekontakt: Dr. Kai Behrens
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