Neue Eigenheimförderung für Familien muss ambitionierter werden, fordert Deutsches Baugewerbe
Am 1. Juni startet die neue Eigenheimförderung für Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen. Das Ziel des KfW-Programms ist es, Familien beim Bau oder Erwerb von klimafreundlichen Wohneigentum zu unterstützen. Doch um die Wohnbauziele zu erreichen, ist nach Meinung von Felix Pakleppa, dem Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, ein ganzes Maßnahmenbündel nötig.
Pakleppa begrüßt die neue Förderung sehr, da seit Monaten die Baugenehmigungen und die Auftragseingänge im Wohnungsbaubereich immer weiter einbrechen. Doch er befürchtet, dass die scharfen Förderbedingungen, wie der Effizienzhausstandard 40 oder die Nachhaltigkeits-Zertifizierung, nicht die erhoffte Wende bringen werden. Die Bemessungsgrenze von 60.000 Euro Haushaltseinkommen ist angesichts deutlich gestiegener Bau- und Immobilienpreise zu niedrig. Beim Baukindergeld lag die Grenze noch bei 90.000 Euro Jahreseinkommen. Pro weiterem Kind wurde damals um 15.000 Euro aufgestockt – nicht wie jetzt um 10.000 Euro. Mit der aktuellen Einkommensgrenze ist es in vielen Städten schlicht nicht mehr möglich, eine Immobilie zu erwerben, die gefördert wird. Die Kaufpreise sind für viele potentielle Bauwillige einfach zu hoch.
Das Deutschen Baugewerbe fordert nicht nur eine höhere Einkommensgrenze und eine ausreichende Zinsstützung mit dauerhafter Perspektive, sondern auch eine temporäre Aufhebung der Grunderwerbssteuer. Die Steuersätze sind eine der größten Hürden bei der Eigentumsbildung und auf die Grunderwerbsteuer zu verzichten, wie Bundesfinanzminister Lindner an die Länder appelliert, würde einen erheblichen Beitrag zum Wohnungsbau leisten.
Zudem kommt Pakleppa zufolge die Förderung nur Familien zugute, während Rentner beispielsweise nicht in den Genuss des Programms kommen. Gerade bei der Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen wurden zuletzt Projekte storniert. Aus Sicht des Deutschen Baugewerbes ist es notwendig, weitere Hebel zu finden, um Investitionen zu fördern und die Misere am Wohnungsmarkt abzumildern.
Das Deutschen Baugewerbe fordert eine ambitioniertere Eigenheimförderung, um den Wohnungsbau anzukurbeln und den Menschen den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern.
Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe