Bremen (VBR). Der Fachkräftemangel auf dem Stellenmarkt ist ein weit verbreitetes Problem. Immer öfter bewerben sich Unternehmen aktiv bei den Fachkräften, anstatt umgekehrt. Aus diesem Grund müssen Arbeitgeber nun Wege finden, um Bewerberinnen und Bewerber für sich zu gewinnen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Stellenausschreibung, die eine erste Gelegenheit bietet, einen guten Eindruck bei potenziellen Jobsuchenden zu hinterlassen. Doch welche Vorteile werden in Stellenanzeigen besonders häufig genannt und wie können sich Arbeitgeber von ihren Konkurrenten abheben? Der aktuelle BAP-Jobnavigator hat im November knapp 1,6 Millionen öffentlich ausgeschriebene Stellenanzeigen analysiert, um genau diese Fragen zu beantworten.
Ein zentraler Punkt, der in vielen Stellenanzeigen hervorgehoben wird, ist die Weiterbildung und das persönliche Wachstum im Unternehmen. Aufgrund der raschen Digitalisierung ist fachliches Wissen schnell veraltet, daher benötigen Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich kontinuierlich weiterbilden. Ein Drittel aller Stellenangebote werben daher im November mit internen und externen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus sind Karrierechancen innerhalb des Unternehmens für die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von großer Bedeutung. Aus diesem Grund gehen Arbeitgeber in vielen Stellenanzeigen explizit auf diese Wünsche ein. Im November 2023 boten mehr als 159.000 Jobangebote (10 Prozent) die Aussicht auf eine Übernahme, Aufstiegsmöglichkeiten oder andere Karrierechancen im Unternehmen.
Auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist ein beliebter Benefit, der in Stellenangeboten häufig genannt wird. Den meisten Beschäftigten ist bewusst, dass ihre Rente alleine nicht ausreichen wird, daher ist die bAV eine gute Möglichkeit für Unternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen. Im November haben Arbeitgeber in fast 340.000 Stellenangeboten (27 Prozent aller Positionen) die betriebliche Altersvorsorge erwähnt.
Ein weiterer Aspekt, der in vielen Stellenanzeigen betont wird, ist die “Moderne” des Unternehmens. Knapp 29 Prozent der Unternehmen beschreiben ihre Unternehmenskultur als modern, während rund 17 Prozent sie als innovativ und etwa 14 Prozent als international beschreiben. Zudem betonen viele Arbeitgeber ihre Marktführerschaft in einem bestimmten Segment (fast 14 Prozent) und ihre Bekanntheit (knapp 11 Prozent) in ihren Firmenbeschreibungen.
Eine offene Kommunikation am Arbeitsplatz, Wertschätzung und eine gelebte Führungskultur sind den meisten Beschäftigten ebenfalls wichtig und werden daher in vielen Jobangeboten erwähnt. Rund 19 Prozent der Stellenanzeigen betonen die Bedeutung von Kommunikation, während fast 15 Prozent explizit auf Wertschätzung und gelebte Führungskultur hinweisen.
Auch Teamevents werden in Stellenangeboten immer mehr betont, da sie das Gemeinschaftsgefühl stärken und dazu beitragen, dass sich Kolleginnen und Kollegen besser kennenlernen und ihre Bindungen festigen. Im November gehören Teamevents in über 49.000 Firmenangeboten (17 Prozent aller geschalteten Jobs) zur Angebotspalette – eine Steigerung von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Eine gute Work-Life-Balance gewinnt für viele Beschäftigte zunehmend an Bedeutung. Insbesondere jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen großen Wert auf ausreichend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Mehr als 64.000 Unternehmen haben im November in über 21 Prozent der Stellenangebote die Work-Life-Balance betont. Rund 9 Prozent betonten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Insgesamt zeigt der BAP-Jobnavigator, dass Arbeitgeber sich bewusst sind, dass sie sich von anderen Unternehmen abheben müssen, um Fachkräfte für sich zu gewinnen. Die genannten Benefits und Angebote spielen für Bewerberinnen und Bewerber eine bedeutende Rolle bei der Entscheidung für einen neuen Job. Arbeitgeber sollten sich daher auf diese Punkte konzentrieren, um im Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu sein.
Quelle:
Pressemitteilung des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP), 13.12.2023, abgerufen am 13.12.2023 von https://www.presseportal.de/pm/104864/5671166
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BAP Job-Navigator 12/2023: “Arbeitgeberdarstellung in Jobangeboten” / Aktuelle …
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2 Antworten
Wer braucht Weiterbildung? In der Zukunft werden wir alle durch KI ersetzt!
Also, ich finde die Idee mit dem Job-Navigator echt cool, aber Weiterbildung ist doch überbewertet.