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Apotheken in der Krise: Weniger Gewinn und dichtere Netze

Pressemeldung:Apotheken in der Krise: Weniger Gewinn und dichtere Netze
Inmitten wachsender wirtschaftlicher Herausforderungen läuten Deutschlands Apotheken Alarm: Trotz eines Umsatzanstiegs im Jahr 2023 kämpfen sie mit sinkenden Betriebsergebnissen auf ein historisches Tief. Die steigenden Personal- und Sachkosten fressen die Gewinne auf und lassen den selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern wenig Spielraum für notwendige Investitionen. Vor diesem Hintergrund fordert der Deutsche Apothekerverband dringende wirtschaftliche Hilfen und ruft zu umfassenden Reformen auf, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und die Zukunft der Branche zu sichern. Die heutige Präsentation des Apothekenwirtschaftsberichts 2024 in Potsdam wirft ein Schlaglicht auf die prekäre Lage und setzt die Weichen für eine mögliche Kurskorrektur.

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Bremen (VBR). Die finanzielle Situation der Apotheken in Deutschland ist prekär: Trotz eines Umsatzanstiegs im Jahr 2023 stellen steigende Personal- und Betriebskosten eine erhebliche Belastung dar. Diese Entwicklung spiegelt sich in einem kontinuierlichen Rückgang des durchschnittlichen Betriebsergebnisses wider, welches im Jahr 2023 auf ein langjähriges Tief fiel. Von den rund 17.429 Apotheken landesweit, bringt dies insbesondere für selbständige Apothekerinnen und Apotheker finanzielle Herausforderungen mit sich. Die Durchschnittseinkünfte dieser Gruppe sind im Vergleich zu 2022 gesunken, und ein Drittel verdient weniger als angestellte Krankenhausapotheker ohne Leitungsverantwortung. Es zeichnet sich ebenso eine besorgniserregende Abnahme der Anzahl der Apotheken ab, was die flächendeckende medikamentöse Versorgung der Bevölkerung gefährdet.

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), legt dar, dass der Sektor dringend wirtschaftlicher Unterstützung bedarf. Er plädiert für ein Soforthilfepaket und eine Überarbeitung der finanziellen Vergütungsstruktur für Apotheken, um die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Weiterhin fordert er mehr Gestaltungsfreiraum für Apotheken und eine deutliche Reduktion der bürokratischen Lasten. Diese Forderungen unterstreicht er im Kontext der notwendigen Investitionen, die Apotheken für moderne Dienstleistungen wie Telemedizin oder zur Durchführung von Impfungen tätigen müssen.

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Das jüngste Wirtschaftsforum des DAV in Potsdam war Plattform für solche Diskussionen, wobei der dort vorgestellte Apothekenwirtschaftsbericht 2024 deutlich macht, wie kritisch die Lage ist. Dabei verwies Dr. Hubmann auch auf Vorschläge für eine Apothekenreform, betonte jedoch, dass jede Änderung im System zum Nutzen der Patientinnen und Patienten erfolgen muss, ohne unverhältnismäßige Risiken einzuführen. Der DAV bietet darüber hinaus auf seinen Plattformen weiterführende Informationen und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die aktuelle Entwicklung stemmt sich gegen einen medizinischen Fortschritt und eine zunehmend alternde Gesellschaft, für die eine verlässliche und flächendeckende Arzneimittelversorgung unverzichtbar ist. Die Zeit für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger ist gekommen, die Weichen für eine zukunftsfähige Strukturierung der pharmazeutischen Versorgung zu stellen und somit die Existenz der Apotheken und die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Deutschland zu sichern.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Apothekenwirtschaftsbericht: Betriebsergebnisse und Apothekendichte sinken

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