Berlin (14.06.2023) – Heute schließen sich die meisten der knapp 18.000 Apotheken in Deutschland aus Protest gegen die fehlende Wertschätzung seitens der Politik, dauerhafter Lieferengpässe, überbordender Bürokratie und rasant steigender Lohn- und Energiekosten. Der deutschlandweite Protesttag wird von rund 1.200 Notdienstapotheken abgesichert. Laut einer Online-Umfrage der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände unter mehr als 3.000 Leiterinnen und Leitern sind heute mehr als 85 Prozent der Apotheken geschlossen. Es finden zudem Kundgebungen und Demonstrationen in Berlin, Düsseldorf, Münster, Wiesbaden, Marburg, Würzburg, Augsburg, Bamberg und etlichen anderen Städten statt.
Der Protesttag richtet sich gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung, da die kürzlich beschlossene Honorarabsenkung für Apotheken ein Schlag ins Gesicht der Apothekenteams ist, die erst die Pandemie und jetzt die Lieferengpässe bekämpfen müssen. Das von der Bundesregierung vorgelegte Lieferengpassgesetz wird weder die Situation rund um die Lieferengpässe noch die wirtschaftliche Situation verbessern. Allein im Jahr 2022 ist die Zahl der Apotheken um 393 auf 18.068 zurückgegangen – der niedrigste Stand seit Beginn der 1980er Jahre.
“Diese Bundesregierung schwächt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln, statt sie zukunftsfest zu machen. Unser Protesttag soll uns gegenüber der Politik endlich das notwendige Gehör verschaffen”, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. “Die Apothekenteams brauchen wieder eine Perspektive. In unserem Zehn-Punkte-Forderungskatalog sprechen wir ganz klar aus, wie die Zukunft der Apotheken mit mehr Honorar, weniger Bürokratie und mehr Entscheidungskompetenz aussehen muss.”
Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, betont: “Wir müssen der Gesellschaft zeigen, wie groß die Bedeutung der Apotheken für die Versorgung ist und wie dramatisch es wäre, wenn noch mehr Apotheken als verlässliche, soziale Anlaufstellen vor Ort für immer verschwinden würden.” Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, ergänzt: “Trotz steigender Kosten haben die Apotheken in den vergangenen zehn Jahren keine Honoraranpassung erhalten. Absolventinnen und Absolventen können sich immer seltener den Gang in die Selbständigkeit vorstellen, weil die wirtschaftliche Perspektive fehlt. So kann es nicht weitergehen.”
Mehr Informationen zu allen Protestaktivitäten finden Sie unter https://www.abda.de/themen/bundesweiter-apotheken-protesttag/.
Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vertritt als Spitzenorganisation die Interessen der 34 Apothekerkammern und der mehr als 150.000 Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland.
Pressekontakt:
Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-131, b.rohrer@abda.de
Christian Splett, Stv. Pressesprecher, 030 40004-137, c.splett@abda.de
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Bundesweiter Apotheken-Protesttag für zukunftssichere Arzneimittelversorgung
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