Wohlfahrtsverbände warnen vor Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur

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Wohlfahrtsverbände warnen vor Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur

Soziale Infrastruktur in Gefahr: Wohlfahrtsverbände warnen vor drastischen Kürzungen im Bundeshaushalt

Berlin – Eine bevorstehende Katastrophe für die soziale Infrastruktur droht, warnen die Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt (AWO), Diakonie Deutschland und der Paritätische angesichts der geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt. Angebote und Hilfen in ganz Deutschland stehen vor dem Aus, da gestiegene Kosten nicht ausreichend kompensiert werden können. Bereits jetzt mussten viele Einrichtungen Angebote einschränken oder sogar einstellen. Die Wohlfahrtsverbände fordern den Bund auf, von den Haushaltskürzungen Abstand zu nehmen und setzen auf eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen sowie einen finanzpolitischen Kurswechsel.

Steigende Kosten führen zu Einschränkungen und Personalabbau

Laut einer bundesweiten Umfrage der AWO, des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und der Diakonie Deutschland, an der sich über 2.700 gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen beteiligten, verzeichnen die befragten Einrichtungen eine Kostensteigerung von durchschnittlich 16 Prozent seit Anfang 2022. Um die schwierige finanzielle Lage zu bewältigen, bleibt kaum ein Weg unversucht. Viele Einrichtungen mussten bereits Personal abbauen oder planen Entlassungen. Die Möglichkeit, Kostensteigerungen durch höhere Beiträge für Nutzerinnen und Nutzer auszugleichen, ist weitgehend ausgereizt und führt zu Unterversorgungslagen und neuen Ausschlüssen.

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Angebote und Leistungen stehen bereits auf der Kippe

Alarmierende 40 Prozent der befragten Organisationen und Einrichtungen mussten bereits aus finanziellen Gründen Angebote und Leistungen einschränken oder ganz einstellen. Weitere 65 Prozent gehen davon aus, dass sie kurzfristig weitere Einschränkungen vornehmen müssen. Die Einnahmeseite sieht ebenfalls düster aus, denn 59 Prozent der Befragten rechnen mit (weiteren) Einschnitten. Die Auswirkungen sind sowohl quantitative als auch qualitative Einschränkungen, die letztendlich unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und Menschen in schwierigen Lebenslagen treffen.

Appell an den Finanzminister: Einschnitte haben immense Konsequenzen

Die Freie Wohlfahrtspflege ist systemrelevant und Kürzungen schaden nicht nur dem Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch der Wirtschaft selbst, betont Paritätischer Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie warnt davor, in Zeiten großer Unsicherheit und gesellschaftlicher Umbrüche nicht in Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit sowie in eine stabile soziale Infrastruktur zu investieren. Arbeiterwohlfahrt-Präsident Michael Groß fordert eine Kehrtwende in der Steuerpolitik, um eine gute Zukunft für die soziale Infrastruktur zu sichern.

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Die teilstandardisierte Online-Umfrage wurde im Zeitraum vom 29. September bis zum 10. Oktober 2023 durchgeführt und ergab einen Rücklauf von 2.772 validen Fragebögen. In den teilnehmenden Organisationen und Einrichtungen sind mehr als 261.721 Menschen beschäftigt. Täglich werden rund 377.112 Menschen durch die befragten Organisationen beraten, betreut oder versorgt.

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Der Paritätische Gesamtverband, Tel. 030/24636305, pr@paritaet.org
Denis Schröder, AWO Bundesverband, Tel. 030/26309171, presse@awo.org
Kathrin Klinkusch, Diakonie Deutschland, Tel. 030/652111780, pressestelle@diakonie.de

Quelle: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell

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3 Antworten

    1. Ach komm, sei mal nicht so naiv. Wohlfahrtsverbände sind da, um uns zu unterstützen, nicht um Panik zu verbreiten. Hysterie hin oder her, wir sollten die Situation ernst nehmen und uns um unsere Mitmenschen kümmern.

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