– Am 20. Februar 2024 rufen ver.di bundesweite Warnstreiks bei DAK-Gesundheit aus.
– Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent Lohnerhöhung, mindestens 555 Euro, Auszubildende +250 Euro.
– DAK-Gesundheit mit 12.000 Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitswesen: Tarifkonflikt wegen Inflation und fairer Bezahlung.
Warnstreik bei der DAK-Gesundheit: Dringlicher Protest für faire Löhne und Anerkennung
Am Dienstag, den 20. Februar 2024, werden die Büros der DAK-Gesundheit in mehreren Bundesländern ungewöhnlich leer sein – Beschäftigte in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen legen im Rahmen von Warnstreiks ihre Arbeit ganztägig nieder. Diese bundesweite Aktion ist eine Reaktion auf die stockenden Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und der DAK-Gesundheit. Matthias Kretzschmar, Verhandlungsführer von ver.di, macht deutlich: „Die Beschäftigten der DAK-Gesundheit haben in den letzten beiden Jahren erhebliche Reallohnverluste verkraften müssen. Wir erwarten von der DAK-Gesundheit deutliche Signale in Richtung ihrer Beschäftigten und eine entsprechende ernsthafte Bereitschaft, mit ver.di zu einem guten Tarifergebnis im Interesse der Beschäftigten zu gelangen. Das bisher vorgelegte Angebot ist in keiner Weise geeignet, den Auswirkungen der Inflation entgegenzuwirken, noch eine nötige dauerhafte Entgeltentwicklung für die Beschäftigten zu gewährleisten.“
Die Forderungen der Gewerkschaft sind klar und massiv: 12,5 Prozent Gehaltserhöhung, mindestens jedoch 555 Euro mehr pro Monat für jedes Mitglied, bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Auch für Auszubildende steht eine substanzielle Erhöhung von 250 Euro pro Monat auf dem Verhandlungstisch. Diese Zahlen spiegeln die ernste Lage wider, vor der viele Beschäftigte im Gesundheitswesen angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten stehen. Die DAK-Gesundheit mit rund 12.000 Beschäftigten ist ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems. Daher sind die kommenden Tarifverhandlungen, die am selben Tag in Hannover fortgesetzt werden, von großer Bedeutung.
Der Warnstreik und die erhobenen Forderungen greifen damit nicht nur die berechtigten Wünsche der Beschäftigten auf, sondern illustrieren auch die gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit Inflation und wachsendem Druck auf die Gesundheitsbranche einhergehen. Die Aktion zeigt die entschlossene Haltung der Mitarbeitenden, sich für eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen.
Tarifstreiks im Wandel: Bedeutung des Arbeitskampfs für das Gesundheitswesen
Der aktuelle Tarifstreit der Beschäftigten bei der DAK-Gesundheit findet nicht isoliert statt, sondern ist Teil einer breiteren Bewegung von Arbeitnehmer:innen in systemrelevanten Berufen, die ihre Interessen mit Nachdruck vertreten. In Zeiten anhaltender Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten geraten die Arbeitsbedingungen zunehmend unter Druck. Viele Beschäftigte im Gesundheitswesen fordern bessere Bezahlung und angemessene Anerkennung ihrer anspruchsvollen Arbeit. Diese Entwicklungen spiegeln den verstärkten gesellschaftlichen Druck wider, der auch durch parallele Tarifstreiks in anderen Branchen zu beobachten ist.
Das Gesundheitssystem steht vor besonderen strukturellen Herausforderungen: Neben der Sicherstellung der Patientenversorgung sind auch die Arbeitsbelastungen für das Personal hoch, was wiederum die Motivation und Qualität der Versorgung beeinflussen kann. Tarifstreiks werden hier zu einem wichtigen Streiksignal, das sowohl die Träger der Einrichtungen als auch die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit von Verbesserungen aufmerksam macht.
Gesellschaftliche Auswirkungen und Signalwirkung
Die Streikbewegungen im Gesundheitswesen senden klare Signale an Politik und Gesellschaft. Sie machen deutlich, dass die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung in diesem Bereich mehr als reine Tarifangelegenheiten sind. Sie berühren die Frage nach gesellschaftlicher Wertschätzung und dem Vertrauen in die Stabilität eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems. Immer mehr Beschäftigte zeigen damit, dass sie bereit sind, für ihre Rechte einzustehen und sich nicht mit unzureichenden Lösungen zufriedengeben.
Herausforderungen für Patienten und Versorgungsqualität
Der Arbeitskampf hat unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgungssituation. Streiks können zu Engpässen führen und herausfordernde Situationen für Patient:innen erzeugen. Gleichzeitig unterstreichen sie den Zusammenhang zwischen den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und der Qualität der Gesundheitsversorgung. Reaktionen auf diese Auseinandersetzungen prägen das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem und können langfristig Einfluss auf dessen Leistungsfähigkeit haben.
Mit Blick auf die Zukunft sind weitere Arbeitskämpfe denkbar, wenn die bestehenden strukturellen Probleme nicht adressiert werden. Die aktuellen Tarifstreiks verdeutlichen, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen zunehmend selbstbewusst ihre Forderungen nach fairer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen formulieren und damit das gesellschaftliche Bewusstsein für diese wichtigen Themen schärfen.
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Medien-Info: Tarifrunde DAK-Gesundheit: ver.di ruft Beschäftigte zu Warnstreiks am …
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1 Antwort
Seit Januar 2024 gibt es keinen Tarifvertrag. Was ist mit den Überbrückungsgeldern bis zum Beginn des neuen Tarifvertrages. Werden da dann die nach Anlage 7 a EKT (Ruhestand) auch mit berücksichtigt? Werden diese Personengruppen beim Inflationsausgleich (zumindest anteilig) mit berücksichtigt oder fallen die wie immer und wie auch in der Regierung durch den Raster? Sind die auch für die Gewerkschaften bedeutungslos??
Ich hätte als Betroffener auch gerne eine Wahrnehmung und eine Akzeptanz durch entsprechende Honorierung.
Vielen Dank und freundliche Grüße
B. Schönhofer