Hamburg, 16.10.2023 – 13:15
Wohnungsunternehmen in Norddeutschland fordern verstärkte Unterstützung bei der Integration von Flüchtlingen
Schwerin/Kiel/Hamburg – Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahlen deutlich mehr öffentliche Unterstützung bei der Integration von Menschen aus anderen Kulturen gefordert.
„Das ist ein Hilferuf“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Unsere Unternehmen berichten vermehrt von überforderten Nachbarschaften in ihren Wohnquartieren. Zwar finanzieren sie Jahr für Jahr Stadtteiltreffs und Sozialarbeiter. Aber die große Zahl der ausländischen Familien, die inzwischen in ihren Quartieren leben, bringt auch diese Arbeit an ihre Grenzen.“
Integration ist keine Einbahnstraße
Die sozialen Vermieter sehen sich immer stärker mit Integrationsproblemen konfrontiert und fühlen sich dabei alleingelassen. Die Wohnungssuchenden werden den Wohnungsunternehmen überantwortet und der Staat kümmert sich anschließend zu wenig um ihre Integration. Zudem nimmt die Zahl der Menschen, die als Flüchtlinge in Norddeutschland leben, stetig zu.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen fordert daher, dass Bund und Länder mehr in die Eingliederung der Flüchtlinge investieren. Andreas Breitner betont, dass die Mehrheit der Flüchtlinge dauerhaft in Deutschland bleiben wird und es daher wichtig ist, in ihre Integration zu investieren.
Flüchtlinge müssen selbständig werden
Einen wichtigen Aspekt sieht der VNW-Direktor darin, den Flüchtlingen rasch die Möglichkeit zu geben, für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Viele Unternehmen suchen händeringend nach Mitarbeitern und wären bereit, Flüchtlinge anzulernen und in ihre Ausbildung zu investieren. Es braucht folglich weniger Vorschriften und Verbote, sondern eine Handlungsweise, die den Menschen ermöglicht, sich selbst zu entwickeln und aktiv am Arbeitsmarkt teilzunehmen.
Integration als Gemeinschaftsaufgabe
Gleichzeitig betont Andreas Breitner, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Wenn Menschen in Deutschland Wohnung und Schutz versprochen werden, sollte erwartet werden können, dass sie sich bemühen, Teil der Gesellschaft zu werden. Es geht dabei nicht darum, die eigene Kultur aufzugeben, sondern die Grundregeln des Zusammenlebens zu akzeptieren.
Verantwortung teilen
Die Vermieter fühlen sich oft allein gelassen mit den Integrationsproblemen, die sich täglich auftun. Die Integration der Flüchtlinge ist eine enorme Herausforderung, die viel Zeit, Geld und Mühe benötigt. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen fordert daher Bund und Länder auf, die finanzielle Unterstützung für die Instandsetzung von Wohnungen deutlich zu erhöhen. Die Unternehmen können die Kosten für die Integration nicht allein tragen und Mieten würden zur Sicherung der Refinanzierung die KdU-Richtlinie übersteigen.
Sanierung als kosteneffiziente Lösung
Der VNW-Direktor verweist darauf, dass die Sanierung bestehenden Wohnraums schneller und kostengünstiger ist als der Neubau. Es dauert mehrere Jahre, um die benötigten Wohnungen zu bauen, während bereits vorhandene Wohnungen schneller in Ordnung gebracht werden können. Andreas Breitner betont, dass es auch Möglichkeiten gibt, mittels Modulhäusern schnell Wohnraum in größerem Umfang zu schaffen. Hierbei ist jedoch die aktive Beteiligung der Landesregierungen gefordert.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 428 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die Vermieter sind als soziale Vermieter tätig und bieten, sofern möglich, Wohnungen aus ihrem eigenen Bestand für die Unterbringung von Flüchtlingen an. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro.
Ansprechpartner für weitere Informationen:
Oliver Schirg
Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation
Telefon: +49 40 52011 226
Mobil: +49 151 6450 2897
E-Mail: schirg@vnw.de
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel VNW-Direktor Andreas Breitner: Hilferuf der sozialen Vermieter: „Wir benötigen mehr …
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