Am Morgen des 8. November 2023 gab der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) eine erfreuliche Nachricht bekannt, die einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit im Versicherungssektor darstellt.
Die Versicherungswirtschaft hat den Fokus auf Nachhaltigkeitsstrategien vollständig aufgenommen, wie Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer, im Rahmen der Vorstellung des dritten Nachhaltigkeitsbericht des Verbandes hervorhebt. Begeistert weist er auf das beeindruckende Engagement und die starken Anzeichen dafür hin, dass die Selbstverpflichtungen zur Nachhaltigkeit konsequent umgesetzt werden. Die bereits Anfang des Jahres 2023 überarbeitete Nachhaltigkeitspositionierung des Verbandes formuliert diese Ziele explizit und betont den Beitrag der Versicherer zu den Klimazielen von Paris und den UN-Nachhaltigkeitszielen.
In der Versicherungspraxis spielt Nachhaltigkeit laut Asmussen eine immer größere Rolle. Beispielsweise legen 81 Prozent der Unternehmen in der Schaden- und Unfallversicherung den Fokus darauf, dass die Regulierung von Schäden nach Autounfällen nachhaltig erfolgt, indem Reparaturen bevorzugt vor Neukäufen umgesetzt werden.
Der dritte Nachhaltigkeitsbericht des GDV enthält eine Reihe an Beispielen für die praktische Umsetzung: Versicherer unterstützen mit ihren Angeboten zunehmend innovative Technologien wie die Wasserstoffenergiegewinnung, den Bau von großen Offshore-Windanlagen oder Batteriespeicherentwicklungen. Des Weiteren sind Themen wie ökologische und soziale Aspekte (auch bekannt als ESG-Kriterien) und die Beachtung von Nachhaltigkeit bei der Schadenregulierung im Fokus der Versicherer. Auch die Kapitalanlagen werden zunehmend nach ESG-Kriterien gemanagt, mit dem Ziel der Klimaneutralität.
Trotz dieser Fortschritte sieht Asmussen in Bezug auf den Schutz von Natur und Artenvielfalt noch deutlichen Handlungsbedarf: “Beim Schutz von Biodiversität stehen wir noch am Anfang. Dafür müssen wir Methoden und Instrumente entwickeln, um dieses Ziel für uns Versicherer praktisch umsetzbar zu machen.”
Ein weiteres Highlight im sozialen Engagement der Versicherungsbranche ist die jährlich stattfindende Veranstaltung “TransVer Day”. Hier setzen sich Versicherer aktiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Transformation und Nachhaltigkeit auseinander und stehen im Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Nicht-Regierungsorganisationen. Eine besondere Ehrung stellte in diesem Jahr die Verleihung des TransVer-Nachhaltigkeitspreises an das Hamburger Bildungsprogramm CREACTIV dar, das Jugendliche motiviert, sich aktiv mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen.
Zusätzlich zur Aktivität vor Ort startete GDV die Kommunikationsreihe “Insurers for Tomorrow” als Plattform zur Präsentation konkreter Initiativen zur nachhaltigen Transformation in den Mitgliedsunternehmen.
Diese Ankündigung des GDV zeigt, dass der Versicherungssektor dem Thema Nachhaltigkeit immer mehr Bedeutung beimisst und aktiv an seiner Verwirklichung arbeitet. Dies gilt nicht nur für das eigene Handeln in Bezug auf die Emissionen und Kapitalanlagen, sondern vor allem auch abreits in der praktisch umgesetzen Kundeninteraktion. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Bestrebungen in den weiteren Aktivitäten niederschlagen werden und ob die ambitionierten Ziele zur Nachhaltigkeit erreichbar sind.
Quelle: “Transformation aktiv angenommen” – Dritter GDV-Nachhaltigkeitsbericht
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5 Antworten
Ich finde es lächerlich, dass die Versicherungswirtschaft plötzlich so besorgt um die Nachhaltigkeit ist.
Nachhaltigkeit? Versicherungen sollten lieber ihre Preise senken und bessere Leistungen anbieten!
Preisnachlässe und bessere Leistungen sind wichtig, aber Nachhaltigkeit sollte nicht vernachlässigt werden. Versicherungen haben die Verantwortung, langfristig zu handeln und Umweltprobleme anzugehen. Wir sollten nicht vergessen, dass wir alle von einer nachhaltigeren Zukunft profitieren.
Also ich finde ja, dass Versicherungen ruhig mal etwas mehr für die Umwelt tun könnten. #Nachhaltigkeit
Was für ein Unsinn! Versicherungen sollten sich auf reale Risiken konzentrieren, nicht auf fiktive Alien-Angriffe. Es ist Zeit, die Prioritäten richtig zu setzen und vernünftige Versicherungslösungen anzubieten.