Neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie: Stärkerer Umweltschutz, mehr Verantwortung in der Wasserwirtschaft und Sicherung des Menschenrechts auf Wasser

VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025
Die Gewerkschaft ver.di begrüßt die Einigung von EU-Ministerrat, Parlament und Kommission zur neuen Kommunalabwasserrichtlinie, die erstmals den Zugang zu sauberem Wasser und zu Sanitärversorgung als Menschenrecht verbindlich festschreibt. Mit der erweiterten Herstellerverantwortung werden künftig diejenigen zur Kasse gebeten, die Schadstoffe ins Abwasser einleiten, was wichtige Investitionen in die Wasserwirtschaft und den Umweltschutz auslöst. Die Richtlinie trägt zudem zur Energieneutralität und Reduktion von Treibhausgasen in der Wasserbranche bei und stärkt damit Klimaschutz und Ressourcenschutz.

Neue Kommunalabwasserrichtlinie stärkt Umweltschutz und Zugang zu Sanitärversorgung

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die Einigung zwischen EU-Ministerrat, Europäischem Parlament und Europäischer Kommission zur neuen Kommunalabwasserrichtlinie, die bedeutende Fortschritte für den Schutz der Ressource Wasser und das Menschenrecht auf Sanitärversorgung verspricht. Mit dieser Regelung wird erstmals der Zugang zu Sanitärversorgung für alle Menschen gewährleistet – eine zentrale Forderung der europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht/right2water“ von 2013, die damit als erste europäische Bürgerinitiative vollständig umgesetzt wird. Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, unterstreicht die Tragweite dieser Neuerung: „Die neue Richtlinie sorgt für besseren Umweltschutz, was das Leben für alle besser macht. Und sie erfüllt eine Forderung unserer europäischen Bürgerinitiative 'Wasser ist Menschenrecht' von 2013, indem der Zugang zu Sanitärversorgung für alle Menschen gewährleistet wird. Damit ist 'Wasser ist Menschenrecht/right2water' die erste europäische Bürgerinitiative überhaupt, deren Forderungen vollständig erfüllt wurden.“

Über den verbesserten Schutz des Wassers hinaus führt die Richtlinie ein zentrales Element ein: die erweiterte Herstellerverantwortung. Das bedeutet, dass künftig diejenigen, die schädliche Stoffe ins Abwasser einleiten, auch für deren Beseitigung zahlen müssen. Dies stellt nicht nur eine wichtige Maßnahme für den Umweltschutz dar, sondern wirkt sich auch auf die Wasserwirtschaft aus, da sie Investitionen und die Gewinnung von Fachkräften notwendig macht. Darüber hinaus unterstützt die neue Richtlinie aktiv die Erreichung von Energieneutralität und die Minderung von Treibhausgasen in der Wasserwirtschaft und leistet damit einen Beitrag zu den europäischen Klimazielen.

Insgesamt hat die neue Kommunalabwasserrichtlinie weitreichende Auswirkungen auf den Schutz von Wasserressourcen, die Sicherstellung des Menschenrechts auf Sanitärversorgung und die nachhaltige Ausrichtung der Wasserwirtschaft in Europa. Durch die Kombination von Umweltschutz, sozialen Rechten und klimafreundlichen Maßnahmen stellt sie einen wichtigen Meilenstein dar.

Kommunalabwasserrichtlinie: Ihre Bedeutung und Folgen für Europa

Die Regulierung von kommunalem Abwasser auf EU-Ebene nimmt in der Umwelt- und Klimapolitik eine wichtige Rolle ein. Sie adressiert nicht nur ökologische Herausforderungen, sondern hat auch weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen, von denen Verbraucherinnen und Verbraucher, Kommunen sowie die Industrie gleichermaßen betroffen sind. Die Kommunalabwasserrichtlinie setzt neue Standards, um die Wasserqualität zu verbessern, Umweltbelastungen zu verringern und so langfristig Natur und Mensch zu schützen. Dadurch gewinnt das Thema Abwasser auch als wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Ressourcennutzung und Klimaschutzmaßnahmen an Bedeutung.

Was verändert sich für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Für Bürgerinnen und Bürger bringt die neue Regelung spezifische Veränderungen mit sich, die sowohl den Alltag als auch das Bewusstsein für Wasser und Umwelt prägen. Sie sollen von verbesserten Reinigungsverfahren und einer höheren Wasserqualität profitieren. Gleichzeitig entsteht eine stärker verantwortliche Nutzung von Wasserressourcen, die sich letztlich auch auf die kommunalen Abwassergebühren auswirken kann. Die Richtlinie fordert daher eine umfassendere Information und Beteiligung der Öffentlichkeit, um den gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen.

Die Herausforderungen für Kommunen und Industrie

Kommunen stehen vor der Aufgabe, ihre Abwasserinfrastrukturen zu modernisieren und den erhöhten Umweltanforderungen gerecht zu werden. Technische Aufrüstung und Investitionen sind erforderlich, um den Richtlinien zu entsprechen und die Schadstoffbelastung im Abwasser weiter zu reduzieren. Dies stellt insbesondere kleinere Gemeinden vor große finanzielle und planerische Herausforderungen. Auch die Industrie ist gefordert, ihre Prozesse anzupassen und Abwassereinleitungen besser zu kontrollieren, um negative Auswirkungen auf Gewässer zu minimieren.

Relevante Neuerungen und Herausforderungen im Überblick:

  • Einführung strengerer Grenzwerte für Schadstoffe im kommunalen Abwasser
  • Notwendigkeit zur Verbesserung und Erweiterung von Kläranlagen
  • Erhöhte Anforderungen an Überwachung und Berichterstattung
  • Steigerung des Bewusstseins für Wasserverbrauch und Ressourcenschutz
  • Finanzielle und organisatorische Belastungen für Kommunen und Industriebetriebe

Durch diese Maßnahmen verfolgt die EU das Ziel, die Umwelt langfristig zu entlasten und eine nachhaltige Entwicklung in ganz Europa zu fördern. Die Kommunalabwasserrichtlinie verbindet damit ökologische Verantwortung mit gesellschaftlicher Teilhabe und wirtschaftlicher Anpassung – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimaresilienten Wassermanagement.


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10 Antworten

  1. Hoffentlich hilft die neue Regelung auch, dass wir weniger für Wasser zahlen müssen. Die Kosten sind schon hoch genug.

  2. Ich verstehe nicht ganz, wie die Herstellerverantwortung funktioniert. Müssen jetzt alle Firmen mehr Geld zahlen?

    1. Ja Sergej, die müssen mehr zahlen, wenn sie schädliche Stoffe ins Abwasser einleiten. Das ist doch gut so.

  3. Gut, dass die EU was für das Klima tut. Weniger Treibhausgase sind wichtig für uns alle. Hoffentlich wird das wirklich so umgesetzt.

  4. Ich finde es super, dass jetzt alle Menschen Zugang zu Toiletten haben. Das ist doch eine Grundsache, die jeder haben sollte.

  5. Das ist echt gut, dass die neue Richtlinie den Umweltschutz verbessert. Endlich müssen die Firmen bezahlen, die das Abwasser verschmutzen.

    1. Ja, Hansjorg, das macht wirklich Sinn. Die Umwelt wird besser geschützt und wir kriegen sauberes Wasser.

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