Bremen (VBR). Analyse der Ergebnisqualität von Krankenhäusern: AOK-Bundesverband unterstützt geplante Transparenzinitiativen zur Verbesserung der Behandlungsqualität
Berlin (ots) – Auf einer Pressekonferenz zur Krankenhausreform hat der Bundesgesundheitsminister Analysen zur Ergebnisqualität von Krankenhäusern vorgestellt. Diese Analysen basieren zum Teil auf der Auswertung von Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten. Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, äußerte sich dazu wie folgt:
Es ist bereits seit Jahren eine klare Botschaft an unsere Versicherten: Vor einer geplanten Operation lohnt es sich, die Krankenhäuser in der Umgebung hinsichtlich ihrer Behandlungsergebnisse, ihrer Ausstattung und ihrer Fallzahlen zu vergleichen. Viele der Qualitätsinformationen sind bereits im Gesundheitsnavigator der AOK und in anderen Vergleichsportalen verfügbar. Dennoch unterstützen wir jeden Ansatz, die Qualitätstransparenz für Patientinnen und Patienten sowie für einweisende Ärztinnen und Ärzte weiter zu verbessern. Daher halten wir das geplante Transparenzverzeichnis von Minister Lauterbach grundsätzlich für sinnvoll.
Es ist jedoch wichtig, dass das aktuelle Tauziehen zwischen Bund und Ländern um das Krankenhaustransparenzgesetz nicht dazu führt, dass die eigentliche Reform verzögert wird. Die dringend benötigte Reform strebt das Ziel an, dass Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland die bestmögliche Behandlungsqualität erhalten. Das geplante System der Leistungsgruppen kann dabei, in Verbindung mit qualitativen Vorgaben für die Leistungserbringung und einer fallunabhängigen Vorhaltefinanzierung, einen echten Fortschritt bringen und eine qualitätsorientierte Konzentration bestimmter Behandlungen in geeigneten Kliniken gewährleisten.
Im Gegensatz dazu ist Vorsicht geboten bei den Forderungen der Kliniken nach zusätzlichen finanziellen Mitteln. Eine rückwirkende Anhebung der Landesbasisfallwerte für 2022 und 2023, wie von den Ländern gefordert, würde die Beitragszahler übermäßig belasten. Angesichts der ohnehin stark steigenden Kosten für die stationäre Versorgung ist dies nicht tragbar. Zudem trägt es nicht zur gezielten und qualitätsorientierten Förderung bedarfsnotwendiger Strukturen bei. Die Gießkannen-Finanzierung sollte endlich beendet werden. Eine mögliche Lösung zur schnellen Verbesserung der Liquidität der Krankenhäuser könnte eine beschleunigte Auszahlung der Pflegebudgets sein. Wenn die gesetzlichen Grundlagen für einen schnellen Ausgleich der noch offenen Pflegebudgets der Jahre 2020 bis 2023 geschaffen werden, kann den Krankenhäusern noch in diesem Jahr eine zusätzliche Liquidität im mittleren einstelligen Milliardenbereich zur Verfügung gestellt werden.
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Hoyer: Tauziehen um Transparenz darf die große Reform nicht gefährden
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