15.06.2023 – 16:24
ver.di fordert Respekt und faire Bezahlung für Mitarbeiter bei Galeria
ESSSEN – Nach monatelangen erfolglosen Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Geschäftsleitung von Galeria Karstadt Kaufhof droht dem Warenhauskonzern eine Fachkräfteabwanderung. Marcel Schäuble, Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, prangert die mangelnde Bereitschaft der Arbeitgeberseite an, faire Entgeltanpassungen vorzunehmen und eine Perspektive für die Beschäftigten hin zu einer Rückkehr zum Flächentarifvertrag aufzuzeigen.
Respekt auch bei der Bezahlung
Die Vertreter beider Seiten haben am Donnerstagnachmittag ergebnislos ihre sechste Verhandlungsrunde seit Februar abgeschlossen. “Sie wollen nur eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro und keine weiteren verbindlichen Erhöhungen. Diese Haltung ist völlig inakzeptabel. Beschäftigte verdienen Respekt, auch bei der Bezahlung”, erklärt Schäuble in einem Statement. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens Anfang Juni sei es jetzt an der Zeit, über verbindliche Anpassungen zu sprechen und die Beschäftigten in der Krise zu entlasten.
Fachkräfteabwanderung droht
Nicht nur die fehlende Perspektive, sondern auch die Implementierung moderner digital-stationärer Prozesse sei entscheidend für die Neuaufstellung des Warenhauskonzerns. Doch wenn Galeria nicht einlenke, drohe eine Fachkräfteabwanderung. “Eine Neuaufstellung geht nur mit qualifiziertem und zufriedenem Personal, das die Prozesse mitgestalten kann”, warnt Schäuble. Dabei betont er auch die Bedeutung von Service und Beratung für Galeria, falls das Unternehmen seine Vision eines modernen Warenhauses verwirklichen will.
Nach Insolvenz zurück zum Flächentarifvertrag
ver.di setzt sich dafür ein, dass das Unternehmen nach dem Insolvenzverfahren allmählich wieder in den Flächentarifvertrag zurückkehrt. Die Geschäftsleitung von Galeria will hingegen mindestens bis Ende 2027 beim abgesenkten Tarifvertrag bleiben und plant derzeit nur eine steuerfreie Sonderzahlung von 300 Euro als Inflationsausgleich. Diese Summe ist für die Gewerkschaft bei steigender Inflation und Preiserhöhungen jedoch inakzeptabel. Schäuble betont, dass die Beschäftigten seit geraumer Zeit auf rund 5500 Euro pro Vollzeitbeschäftigtem pro Jahr verzichten, um den Konzern zu retten. Nun, da die Insolvenz überstanden sei und die Sanierung durch Schließungen voranschreite, fordern die verbleibenden Mitarbeiter endlich einen fairen Lohn, von dem sie leben können.
Faire Löhne für bessere Zukunft
Bei weiteren Fragen steht Marcel Schäuble telefonisch unter 0151 51704412 zur Verfügung. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vertritt die Interessen von Beschäftigten im Dienstleistungsbereich und setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung ein.
Pressekontakt:
Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
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