Streikwelle im Handel: ver.di fordert faire Lohnerhöhungen

Pressemeldung:Streikwelle im Handel: ver.di fordert faire Lohnerhöhungen
Inmitten wachsender Spannungen im deutschen Einzel- und Großhandel kündigt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine neue Welle von Warnstreiks unter dem provokanten Motto „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“ an. Mit zentralen Aktionen, die für den 28. März 2024 geplant sind, zielt ver.di dieses Mal auf die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe, darunter Schwergewichte wie Kaufland und Lidl. Die Streiks spitzen sich vor den Osterfeiertagen zu und folgen auf Monate der Verhandlungsstillstand mit führenden Handelsunternehmen. Ver.di fordert entschieden gerechtere Löhne und Arbeitsbedingungen für die über 5 Millionen im Handel Beschäftigten in Deutschland – eine Forderung, die in einem Klima steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender Frustration unter den Arbeitnehmern immer dringlicher wird.

Bremen (VBR). In der Woche vor Ostern, einem Zeitpunkt, an dem der traditionell eine Hochphase erlebt, verstärken sich die Aktionen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unter dem griffigen Motto „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“. Die Gewerkschaft ruft Beschäftigte im Einzel- und Großhandel zu Warnstreiks auf, wobei der Donnerstag, der 28. März 2024, als zentraler Tag für Streikaktionen herausgestellt wird. Dieses Mal richten sich die Aktionen insbesondere gegen die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe, zu denen Kaufland und Lidl gehören. Die Auswahl der Schwarz-Gruppe unterstreicht die Bedeutung, die große Handelsketten in den Tarifverhandlungen einnehmen.

Silke Zimmer, ein für den Handel zuständiges Bundesvorstandsmitglied von ver.di, kritisiert die Haltung der Arbeitgeberverbände und insbesondere der Schwarz-Gruppe: „Die Schwarz-Gruppe ist mit Kaufland und Lidl der drittgrößte Lebensmittelhändler in Deutschland. Sie hat damit erheblichen Einfluss in den Tarifkommissionen und im tarifpolitischen Ausschuss des Arbeitgeberverbandes HDE, den sie aber nicht nutzt.“ Die Frustration unter den Beschäftigten wird deutlich, insbesondere da die Unternehmensleitungen von großen Ketten wie Kaufland, Rewe und Edeka in der aktuellen Lohn- und Gehaltsrunde enttäuscht haben.

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Besondere Kritik erfährt Dieter Schwarz, der Eigentümer der Schwarz-Gruppe. Zimmer hebt hervor: „Seinen Erfolg verdankt er dem unermüdlichen Einsatz seiner Beschäftigten. Es ist eine Schande, dass ein Unternehmer wie er es zulässt, dass die Beschäftigten seit mehr als zehn Monaten auf eine faire, rechtsichere und tarifvertragliche Erhöhung ihrer Entgelte warten.“ Die Erwartung, dass die Kaufkraftverluste aus den Preissteigerungen der Jahre 2022 und 2023 ausgeglichen werden, bleibt unerfüllt, auch nachdem einige Einzelhändler auf den gestiegenen Druck mit Vorweganhebungen reagiert haben.

Die aktuellen Forderungen von ver.di spiegeln die Notwendigkeit wider, die Einkommenssituation der Beschäftigten im Handel zu verbessern: Mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde für den Einzelhandel und eine Gehaltserhöhung von 13 Prozent für den Groß- und Außenhandel werden angestrebt. Die bisherigen Verhandlungsrunden, einschließlich der zehnten Runde in Bayern, haben noch zu keinem Durchbruch geführt, da vonseiten der Arbeitgeberverbände bisher keine eigenen Lösungsvorschläge vorgelegt wurden.

Neben den tariflichen Auseinandersetzungen findet die Streikbewegung auch öffentlichkeitswirksamen Ausdruck durch geplante Kundgebungen und Demos in verschiedenen Bundesländern. Diese dienen nicht nur als Zeichen der Geschlossenheit und Entschlossenheit der Beschäftigten, sondern auch als sichtbarer Hinweis auf die Bedeutung ebenjener für den wirtschaftlichen Erfolg, gerade im umsatzstarken Ostergeschäft.

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Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern im Handel unterstreicht die zentrale Rolle, die faire Löhne und Arbeitsbedingungen in einer leistungsfähigen und gerechten Gesellschaft spielen. Es ist ein Kampf, der die Grundlagen des sozialen Zusammenhalts berührt und den Wunsch der Beschäftigten nach einer angemessenen Anerkennung ihrer betont. Die anhaltenden im Handel verdeutlichen somit nicht nur die Konfliktlinien innerhalb des Sektors, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die breiteren sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.


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ver.di-Medien-Info: Erneute Handelsstreiks: Ostern steht vor der Tür, wir auch!

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