Bremen (VBR). Die Stiftungslandschaft in Deutschland bleibt ein dynamischer und lebendiger Sektor des bürgerschaftlichen Engagements, wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen in seiner jüngsten Veröffentlichung zu den Jahreszahlen 2023 herausstellt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 637 neue Stiftungen gegründet, wodurch die Gesamtzahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts auf 25.777 anwuchs, ein Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung unterstreicht die ungebrochene Beliebtheit des Stiftens als Ausdruck des Wunsches, aktiv an der Gestaltung und Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenlebens mitzuwirken.
Generalsekretärin des Bundesverbandes, Friederike v. Bünau, betont die Bedeutung der Stiftungen für die Demokratie und das Gemeinwohl: „Wir freuen uns als Bundesverband insbesondere über die steigende Zahl gemeinnütziger Stiftungen, die sich aktiv an der Gestaltung unseres gesellschaftlichen Miteinanders beteiligen. Unabhängig von regionalen Unterschieden und individuellen Zwecken sind Stiftungen ein wichtiger Teil des bürgerschaftlichen Engagements unseres Landes, mehr noch: unserer streitbaren Demokratie.“
Von den Neugründungen im Jahr 2023 waren 351 gemeinnützig, also steuerbegünstigt, während 286 als Familienstiftungen klassifiziert wurden. Familienstiftungen, die in der Regel steuerpflichtig sind, zeigten einen deutlichen Wachstumstrend und dienen dem Interesse einer oder mehrerer Familien. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich, dass das Stiften in Deutschland weiterhin ein attraktives Mittel für philanthropisches Engagement darstellt.
Ein Blick auf die regionalen Unterschiede offenbart ein größeres Stiftungsnetz in den westlichen Bundesländern mit 23.874 Stiftungen, während in den ostdeutschen Ländern 1.903 Stiftungen verzeichnet wurden. Dennoch war das Wachstum in einigen östlichen Bundesländern, wie Thüringen und Sachsen, relativ hoch, was auf eine zunehmende Akzeptanz und Nutzung der Stiftungsform auch in diesen Regionen hinweist.
Besonders hervorzuheben ist Hamburg, das mit einer Dichte von 80 Stiftungen pro 100.000 Einwohner an der Spitze steht, ein Zeugnis für das dortige starke bürgerschaftliche Engagement. Im Gegensatz dazu verzeichneten Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die geringste Stiftungsdichte.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen dient als wichtige Anlaufstelle und Stimme der Stiftungen in Deutschland und setzt sich für optimale Rahmenbedingungen ein, die Stiftungen in ihrer Arbeit unterstützen. Mit über 4.800 Mitgliedern und einer Vertretung von rund 9.800 Stiftungen steht der Verband für ein breites Spektrum an Interessen und Feldern, in denen Stiftungen aktiv sind. Jedes Jahr tragen Stiftungen in Deutschland mit mindestens 5,4 Milliarden Euro zum Gemeinwohl bei, ein Beitrag, der die Rolle der Stiftungen als unverzichtbare Pfeiler des gesellschaftlichen Engagements hervorhebt.
Die aktuellen Zahlen und Entwicklungen zeigen, dass Stiftungen in Deutschland weiterhin eine zentrale Rolle in der Förderung des Gemeinwohls, der Kultur, der Bildung, der Wissenschaft und anderer sozialer Belange spielen. Das anhaltende Wachstum und die Diversifizierung im Stiftungswesen signalisieren eine robuste und lebendige Tradition des Stiftens, die auch in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur Gestaltung einer gerechten und inklusiven Gesellschaft leisten dürfte.
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Bundesverband veröffentlicht Jahreszahlen 2023 – Beliebtheit des Stiftens ungebrochen
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