Bremen (VBR). Das jüngst von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte “Solarpaket I” markiert einen wegweisenden Schub für die Solarbranche in Deutschland. Dieses Gesetzespaket, entstanden aus der Kooperation der Ampel-Koalition, ist darauf ausgerichtet, den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und Speichersystemen entscheidend zu beschleunigen und zugänglicher zu machen. Unter anderem sollen durch einen bedeutsamen Bürokratieabbau sowie effizientere Planungsprozesse wichtige Hürden abgebaut werden, die bislang den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung verlangsamt haben.
Bemerkenswert an diesem Paket ist der Versuch, breiten Schichten der Bevölkerung sowie Landwirten und gewerblichen Investoren den Zugang zu Solarstrom zu erleichtern. Durch weniger Zugangsbarrieren zu Solarstrom, dem Stromnetz und geeigneten Standflächen für größere Solaranlagen könnten in den kommenden Jahren noch mehr Solarmodule auf Dächern und Freiflächen installiert werden, was sowohl dem Klimaschutz als auch den Einzelhaushalten und der Wirtschaft zugutekommen würde.
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar), äußert sich jedoch ambivalent: Auch wenn das “Solarpaket I” zahlreiche positive Ansätze birgt, so verpasst es doch, essenzielle industriepolitische Impulse zu setzen, vor allem in Bezug auf Investitionsanreize für inländische Solarfabriken und die Stärkung der Resilienz in der Solarmodul-Lieferkette. In einem globalen Wettbewerb, insbesondere mit den asiatischen und amerikanischen Marktführern, bleibt so eine wichtige Chance zur Revitalisierung der deutschen Solarindustrie ungenutzt.
Trotz dieser Kritik bietet das Reformpaket entscheidende Verbesserungen: Angefangen bei der “Gemeinsamen Gebäudeversorgung”, die es Vermietern erleichtert, Solarstrom innerhalb eines Gebäudes anzubieten, über die rechtliche Vereinfachung von “Steckersolargeräten” bis hin zur verbesserten Förderung für photovoltaische Anlagen auf Gewerbedächern. Besonders hervorzuheben ist auch die Öffnung von mehr Raum für Solarparks und der Fördervorrang für Agri-PV, die eine doppelte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und die Energiegewinnung ermöglicht.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Pakets ist die Vereinfachung des Netzanschlusses für PV-Systeme sowie die modifizierten Regelungen beim Repowering vorhandener Anlagen und bei der Direktvermarktung von Solarstrom. Diese und weitere Maßnahmen könnten die Attraktivität der Solarenergie in Deutschland signifikant steigern.
Wie diese Neuerungen in der Praxis umgesetzt werden, wird nicht nur für die Branche selbst von entscheidender Bedeutung sein. Angesichts der ambitionierten Regierungsziele, den Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch binnen eines Jahrzehnts nahezu zu verdreifachen, steht viel auf dem Spiel. Letztlich zeugen die Ansätze des “Solarpaketes I” von einem klaren Bekenntnis zur Energiewende – auch wenn sie in manchen Bereichen hinter den Möglichkeiten zurückbleiben.
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Solarpaket erleichtert Photovoltaik- & Speicherausbau
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