Wohnungsbau am Tiefpunkt: Drastischer Rückgang der Baugenehmigungen 2024 verschärft Wohnraummangel in Deutschland

Im Januar 2024 wurden mit nur 16.800 Wohnungen erstmals seit elf Jahren so wenige Baugenehmigungen erteilt – ein Rückgang um 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist der Eigenheimbau mit einem Minus von 37,8 Prozent, aber auch der Mietwohnungsbau verzeichnet 20 Prozent weniger Genehmigungen. Für 2024 werden daher nur noch 220.000 bis 230.000 fertiggestellte Wohnungen erwartet, was ohne politische Gegenmaßnahmen den Wohntraum vieler Deutsche in weite Ferne rücken lässt. Bund und Länder müssen jetzt etwa durch die Einführung der degressiven AfA und das Wachstumschancengesetz eine Trendwende im Wohnungsbau einleiten.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Im Januar 2024 nur 16.800 Wohnungs-Genehmigungen, niedrigster Wert seit elf Jahren.
– Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser um 37,8 % drastisch eingebrochen.
– Ohne Reformen nur 220.000–230.000 Wohnungsfertigstellungen 2024 erwartet, Gefahr von 200.000.

Dramatischer Einbruch bei Baugenehmigungen signalisiert Wohnungsbaukrise

Der Wohnungsbau in Deutschland befindet sich zu Beginn des Jahres 2024 in einer dramatischen Abwärtsspirale: Im Januar wurden nur 16.800 Wohnungen für Neu- und Umbauten genehmigt – der niedrigste Wert seit elf Jahren. Dieser Rückgang entspricht einem besorgniserregenden Minus von 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark betroffen ist der Eigenheimbau. Hier verzeichnen Ein- und Zweifamilienhäuser einen dramatischen Genehmigungsrückgang von 37,8 Prozent.

Die Lage spitzt sich damit weiter zu: "Der Jahresstart 2024 im Wohnungsbau zeigt an, wohin die Reise geht". Ohne wirksames politisches Eingreifen droht der Traum vom Eigenheim für viele Deutsche "in weite Ferne" zu rücken. Doch nicht nur im Eigenheimbau gibt es eine Negativentwicklung, auch der Mietwohnungsbau stagniert mit einem Rückgang von 20,0 Prozent deutlich.

Die Prognose für das laufende Jahr ist ebenfalls alarmierend: Von den ursprünglich benötigten Einheiten wird nur noch die Fertigstellung von 220.000 bis 230.000 Wohnungen erwartet. Eine Trendwende ist deshalb dringend notwendig, um im Wahljahr 2025 nicht auf nur noch 200.000 fertiggestellte Wohnungen zurückzufallen. Eine solche Entwicklung wäre "ein deutliches Zeichen des Scheiterns der aktuellen Wohnungspolitik der Bundesregierung".

Die politischen Akteure stehen nun in der Verantwortung. Die Bundesländer sind aufgefordert, am 22. März dem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zum Wachstumschancengesetz zuzustimmen. Insbesondere die Einführung der degressiven AfA gilt als ein wichtiger Impuls, der den Wohnungsbau ankurbeln könnte. Bereits 2015 hat das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen einen Abbau der als überzogen wahrgenommenen Vorschriften und Vorgaben gefordert. Nun gilt: "Den vollmundigen Worten müssen nun endlich Taten folgen".

Wie der anhaltende Wohnungsmangel Deutschland prägt

Der Rückgang bei Baugenehmigungen trifft immer mehr Menschen spürbar und wird zu einer zentralen Herausforderung für Gesellschaft und Politik. Wenn nicht genügend neue Wohnungen entstehen, führt das zu einem oft dramatischen Engpass auf dem Wohnungsmarkt – mit steigenden Mieten und wachsender regionaler Ungleichheit als Folge. Besonders für Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen, Alleinstehende und junge Menschen wirkt sich die Verknappung massiv aus: Sie finden kaum bezahlbaren Wohnraum und werden aus attraktiven Innenstadtlagen verdrängt. Gleichzeitig verstärken sich soziale Spannungen, wenn unterschiedliche Bevölkerungsgruppen um den knapper werdenden Wohnraum konkurrieren.

Mangel an Wohnraum und die Konsequenzen

Wohnungsmangel sorgt nicht nur für höhere Kosten, sondern verändert auch das gesellschaftliche Gefüge. Junge Paare haben Schwierigkeiten, sich eine erste eigene Wohnung zu leisten. Seniorinnen und Senioren kämpfen mit der Suche nach barrierefreien und bezahlbaren Unterkünften. Pendler leiden unter langen Wegen, weil sie in bezahlbaren Gegenden am Stadtrand oder außerhalb leben müssen. Diese Entwicklung führt zur Verlagerung von Bevölkerungsgruppen, verschärft soziale Disparitäten und kann die Integration erschweren.

Politische und wirtschaftliche Stellschrauben

Politisch stellt sich die Frage, wie durch Regulierung und Förderung der Wohnungsbau wieder angekurbelt werden kann. Die Wirtschaft spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle: Bauunternehmen, Investoren und Kommunen müssen neue Modelle entwickeln, die bezahlbares und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Diskutierte Lösungsansätze umfassen:

  • Vereinfachung und Beschleunigung von Baugenehmigungsverfahren
  • Förderung von sozialem und genossenschaftlichem Wohnungsbau
  • Nutzung von Bestandsimmobilien durch Umnutzung und Nachverdichtung
  • Stärkere finanzielle Unterstützung von Familien und benachteiligten Gruppen
  • Anreize für klimafreundliches, ressourcenschonendes Bauen

Ein gemeinsames Engagement von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist notwendig, um den Wohnungsmarkt nachhaltig zu gestalten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Nur so kann Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich und lebenswert bleiben.


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Baugenehmigungen im Januar 2024 – Negativer Trend geht ungebremst weiter

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