Berlin/Bonn (ots) – Berlin, 04.08.2023 – 12:30
Verkehrte Welt: Autohersteller feiern Rekordgewinne, während Autohändler um ihre Existenz kämpfen
Die aktuellen Pkw-Zulassungszahlen für den Monat Juli wurden heute veröffentlicht und werfen ein Schlaglicht auf die problematische Situation der Autohändler. Während die Hersteller reihum glänzende Gewinne für das erste Halbjahr verkünden und zweistellige Umsatzrenditen verzeichnen, sieht sich der fabrikatsgebundene Fahrzeughandel mit zunehmend schwierigen Bedingungen konfrontiert.
Pläne zur Neuregelung des Vertriebs sorgen für Unruhe
Ob die Fortführung des bewährten Vertragshändlersystems oder die Umstellung auf ein Agentursystem, die Hersteller und Importeure setzen sich für eine Verschlechterung der Konditionen für den Handel ein. Diese Entwicklung trifft den Handel besonders hart, da die Nachfrage nach neuen Pkw massiv zurückgeht und vor allem bezahlbare E-Fahrzeuge im Klein- und Kompaktwagensegment Mangelware sind. Die Auswirkungen dieser Situation werden sich im Laufe des Jahres zunehmend in den Zulassungszahlen widerspiegeln.
Autohändler und Kfz-Betriebe als Schlüssel zur Transformation
Es ist deutlich: Ohne die Unterstützung der Autohändler und Kfz-Betriebe ist eine erfolgreiche Transformation hin zu alternativen Antriebsarten nicht umsetzbar. Die Hersteller und Importeure betonen dies immer wieder, allerdings sind bisher nur wenige Taten gefolgt. Es ist untragbar, dass die Gewinnmaximierung der Hersteller auf Kosten des Handels geht. Vielmehr sollten die Händler angemessen an der Wertschöpfungskette beteiligt werden, um eine nachhaltige Zukunft der Branche zu gewährleisten.
Auftragseingänge gehen weiter zurück
Die positiven Zulassungszahlen im Juli, die heute vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlicht wurden, suggerieren einen stabilen Trend bis zum Jahresende. Allerdings zeigen die Auftragseingänge ein ganz anderes Bild. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) gingen die Auftragseingänge der deutschen Automobilhersteller aus dem Inland im Juli um 5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Rückgang sogar 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aus dem Automobilhandel werden dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) noch deutlich stärkere Rückgänge gemeldet.
Die Lage im Automobilhandel ist äußerst angespannt. Die steigenden Preise bei Neufahrzeugen im Kompaktwagensegment tragen zur Kaufzurückhaltung der Menschen bei. Es gilt, die Automobilität in Deutschland bezahlbar zu halten, so Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland und Vizepräsident des ZDK.
Der ZDK als Interessenvertretung der Autohändler setzt sich für eine gerechte Verteilung der Gewinne und eine langfristige Stabilität der Branche ein. Nur so kann die Transformation zu nachhaltigen Antriebsarten erfolgreich umgesetzt werden.
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