Bremen (VBR). In Mecklenburg-Vorpommern zeigen sich derzeit deutliche Auswirkungen des Personalmangels im Pflegebereich: Mehr als 1.200 Pflegeheimplätze stehen leer, und ambulante Dienste sind gezwungen, ihre Kapazitäten zu verringern. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) schlägt Alarm und weist auf die drohende Gefahr eines Versorgungskollapses hin – eine Krise, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in eine prekäre Lage stürzt.
Auf der kürzlich stattgefundenen Qualitätskonferenz in Linstow, bei der rund 600 Gäste anwesend waren, machte Michael Beermann, Landesvorsitzender des bpa, auf die schwerwiegenden Probleme aufmerksam. “Insolvenzen und ein stiller Kapazitätsabbau in allen Bereichen der Pflege sorgen dafür, dass Pflegebedürftige und ihre Familien längst nicht mehr die Versorgung finden, die sie brauchen”, so Beermann. Er betont die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung der pflegerischen Versorgung. Ein kritischer Punkt in der Debatte ist die Finanzierungssystematik, die durch eine Diskrepanz zwischen tatsächlicher Auslastung und der von Kostenträgern erwarteten Belegungsquote bedroht wird. Aktuell können Einrichtungen nur ca. 92 Prozent ihrer Plätze nutzen, während Kostenträger von einer fast vollständigen Belegung von 98 Prozent ausgehen. Dies führt laut Beermann zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unter denen auch ambulante Dienste durch unzureichende Refinanzierungen leiden.
Die Qualitätskonferenz bot den Vertreterinnen und Vertretern privater Einrichtungen eine Plattform, um über aktuelle Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Pflegefachlichkeit zu diskutieren, und setzte wichtige Akzente für die Auseinandersetzung mit der bestehenden Krise. Die Herausforderungen, vor denen der Pflegesektor steht, sind komplex und erfordern ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.
Der dringende Appell des bpa und seiner Vertreter verdeutlicht die Brisanz der Situation. Die pflegerische Versorgung steht an einem Wendepunkt, und es sind entschlossene Schritte nötig, um die drohende Krise abzuwenden. Die politischen Entscheidungsträger, Kostenträger und alle Akteure im Gesundheitswesen sind nun gefordert, zusammenzuarbeiten und Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen als auch der Pflegeeinrichtungen gerecht werden. Die Zukunft der Pflege in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus hängt von diesen Bemühungen ab.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht Dietmar Schmidt, der bpa-Landesbeauftragte, zur Verfügung.
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Pflege in M-V: 1200 Plätze können nicht belegt werden/ bpa fordert bei …
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