Suche
Close this search box.

GKV-Finanzierung vor großen Herausforderungen – Bayerischer BKK Chef sieht Bundesgesundheitsminister in der Pflicht

Pressemeldung:GKV-Finanzierung vor großen Herausforderungen – Bayerischer BKK Chef sieht Bundesgesundheitsminister in der Pflicht

Teilen:

München (ots) – Bayerische Krankenkassen stehen vor einem finanziellen Engpass: Laut aktuellen Berechnungen des Schätzerkreises der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird im Jahr 2024 eine finanzielle Lücke von 3,2 Milliarden Euro erwartet. Um dem entgegenzuwirken, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent steigen. Der Vorstandsvorsitzende des BKK Landesverbandes Bayern, Dr. Ralf Langejürgen, fordert den Bundesgesundheitsminister auf, seine Verantwortung wahrzunehmen und einen Plan für die finanzielle Zukunft der GKV vorzulegen.

Finanzreserven der Krankenkassen sind erschöpft

Trotz steigender Beitragseinnahmen stehen die gesetzlichen Krankenkassen vor finanziellen Herausforderungen. Insbesondere die Leistungsausgaben steigen weiter an. Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Ausgaben im Krankenhausbereich um 7 Prozent. In der ambulanten ärztlichen Versorgung warnen Experten vor einer unkontrollierten Entwicklung. Immer mehr Leistungen müssen von den Krankenkassen extrabudgetär vergütet werden. Langejürgen betont, dass der Bundesgesundheitsminister die kostentreibenden strukturellen Defizite im Gesundheitswesen angehen muss, um die finanzielle Belastung der Versicherten und Unternehmen nicht weiter zu erhöhen.

Pflegeversicherung ebenfalls betroffen

Lesen Sie auch:  Gemeinsam gegen Gewalt: Paritätischer entwickelt Schutzkonzepte für Eingliederungshilfe

Die Pflegeversicherung steht ebenfalls vor finanziellen Schwierigkeiten. Obwohl der Beitragssatz zum 1. Juli 2023 bereits um 0,35 Prozentpunkte angehoben wurde, reichen die Mehreinnahmen nur kurzfristig aus. Die steigenden Personalkosten in der Pflege und die finanziellen Entlastungen bei den individuellen Pflegekosten belasten die soziale Pflegeversicherung einseitig. Zusätzlich fällt der Bundeszuschuss zur Pflegeversicherung ab dem kommenden Jahr weg.

Die GKV übernimmt immer mehr Aufgaben für den Staat

Langejürgen kritisiert, dass die gesetzlichen Krankenkassen immer mehr versicherungsfremde Aufgaben für den Staat übernehmen, ohne eine angemessene Finanzierung zu erhalten. Eine solide Finanzierungsreform ist dringend erforderlich. Der Vorstandsvorsitzende des BKK Landesverbandes Bayern betont, dass die Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in diesem Jahr bei 19,51 Prozent liegt, wenn man den allgemeinen Beitragssatz zur Krankenversicherung und den durchschnittlichen Zusatzbeitrag der GKV berücksichtigt.

Über den BKK Landesverband Bayern

Der BKK Landesverband Bayern ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und vertritt die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern. Der Verband hat 16 Mitglieder mit rund 3,4 Millionen Versicherten und einen GKV-Marktanteil von etwa 22 Prozent in Bayern.

Lesen Sie auch:  Zwei Jahre Ampel: Start gemacht – nicht nachlassen!

Pressekontakt:
Manuela Osterloh
Pressesprecherin
Leiterin Kommunikation und Prävention
BKK Landesverband Bayern
Tel: +49 89 74579-421 | Mobil: 0151 1516 2172
E-Mail: osterloh@bkk-lv-bayern.de | www.bkk-bayern.de
E-Mail: presse@bkk-lv-bayern.de

Original-Content von: BKK Landesverband Bayern, übermittelt durch news aktuell

Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel GKV-Finanzierung vor großen Herausforderungen | Presseportal
Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

16 Antworten

  1. Also ehrlich gesagt, ich finde es total übertrieben, dass der bayerische BKK-Chef den Bundesgesundheitsminister in der Pflicht sieht. Jeder sollte selbst Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen!

  2. Also ich finde, dass die GKV-Finanzierung gar nicht so ein großes Problem ist. Es gibt doch genug Geld da, oder?

  3. Ich finde, dass der Bundesgesundheitsminister die Verantwortung für die GKV-Finanzierung nicht alleine tragen sollte. Es ist eine gemeinsame Aufgabe!

    1. Ich stimme dir vollkommen zu! Es ist absolut lächerlich zu denken, dass der Bundesgesundheitsminister die gesamte Verantwortung für die GKV-Finanzierung tragen sollte. Es ist definitiv eine gemeinsame Aufgabe, die von allen Beteiligten angegangen werden muss.

    1. Na ja, ich denke, es ist nicht so einfach, das gesamte System über Bord zu werfen. Eine grundlegende Reform könnte sinnvoll sein, aber wir sollten auch die positiven Aspekte der GKV-Finanzierung nicht übersehen.

    1. Das mag deine Meinung sein, aber ich finde, dass die GKV-Finanzierung komplex ist, weil sie eine breite Palette von medizinischen Leistungen abdeckt. Eine Reform könnte Verbesserungen bringen, aber es ist wichtig, die Bedürfnisse der Versicherten im Auge zu behalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Hochgiftiger Pestizid-Wirkstoff: Deutsche Umwelthilfe kündigt Eilverfahren zur ...

DUH: Eilverfahren gegen gefährliche Flufenacet-Pestizide

In einem aktuellen Bericht warnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor den erheblichen Gefahren des Pestizid-Wirkstoffs Flufenacet für Umwelt und Gesundheit. Gestützt auf alarmierende Erkenntnisse der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), fordert die DUH das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf, die Zulassungen flufenacethaltiger Herbizide umgehend zu widerrufen. Die Organisation plant, falls nötig rechtliche Schritte einzuleiten, um ein schnelles Verbot dieses umstrittenen Stoffes durchzusetzen. Parallel dazu drängt die DUH auf ein europaweites Verbot durch die EU-Kommission, um die menschliche Gesundheit und die Natur effektiv zu schützen.

Lesen
AOK-Bundesverband begrüßt neue Produkthaftungs-Richtlinie der EU

AOK: Neue EU-Richtlinie stärkt Patientenrechte

Am 11. Oktober 2024 setzte der AOK-Bundesverband ein markantes Zeichen, indem er die neu verabschiedete Produkthaftungsrichtlinie der Europäischen Union lobte. Diese Richtlinie, gebilligt vom EU-Rat, verspricht bedeutende Fortschritte im gesundheitlichen Verbraucherschutz: Sie erweitert die Haftung auf digitale Produkte und KI-Systeme und erleichtert Verbrauchern den Nachweis von Produktschäden. Ein Meilenstein für Patientenrechte im digitalen Zeitalter, der zugleich herausfordernde Adaptionen in nationalem Recht erfordert.

Lesen