Pflege Report: Große regionale Unterschiede bei Versorgungsqualität von Menschen im Pflegeheim

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 19.09.2023
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Berlin, 19.09.2023 – 11:00: Eine aktuelle Auswertung der Abrechnungsdaten von Pflege- und Krankenkassen durch den AOK-Bundesverband offenbart große regionale Unterschiede in der Versorgungsqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen. Insbesondere die Verordnung von problematischen Schlaf- und Beruhigungsmitteln fällt regional sehr unterschiedlich aus, wie der “Pflege-Report 2023” des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt.

Regionale Unterschiede in der Verordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln

Laut der Auswertung lag der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim, die im Jahr 2021 Dauerverordnungen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhielten, in den Spitzenregionen bei maximal 4,7 Prozent. In den Hiobsregionen waren hingegen mindestens 9,9 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner betroffen. Besonders im westlichen Teil Deutschlands kommen diese risikoreichen Verordnungen häufiger vor als im Osten.

Problematische Dauerverordnungen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln finden sich unter anderem im Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen, wo 45 der 53 Kreise und kreisfreien Städte auffällige Ergebnisse aufweisen. Dr. Antje Schwinger, Forschungsbereichsleiterin Pflege beim WIdO, warnt vor den Risiken einer Dauereinnahme dieser Medikamente, darunter Abhängigkeit, erhöhte Sturzgefahr sowie die Entstehung von Angstgefühlen, Depressionen und Aggressionen. Die Auswertung der Verordnungsdaten bestätigt den Befund zahlreicher Studien und verdeutlicht das ernsthafte Versorgungsproblem, das sich regional sehr unterschiedlich zeigt.

Große Spanne bei Klinikeinweisungen von Demenzkranken wegen Dehydration

Die Auswertungen des WIdO zeigen auch deutliche regionale Unterschiede bei weiteren neun Versorgungsthemen an der Schnittstelle von Pflege und Gesundheitsversorgung. So wurden im Jahr 2021 bundesweit knapp 4 Prozent aller an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen aufgrund von unzureichender Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus eingewiesen. In den 20 Kreisen mit den auffälligsten Werten waren es jedoch zwischen 7,5 und 12,5 Prozent der Pflegeheimbewohnenden mit Demenz, die betroffen waren.

Der Qualitätsatlas Pflege schafft Transparenz und bietet Lösungsansätze

Der “Qualitätsatlas Pflege” des WIdO gibt erstmals kleinräumige Einblicke in Problembereiche zwischen Pflege und Gesundheitsversorgung. Das Online-Portal des Instituts ermöglicht es Kranken- und Pflegekassen sowie Verantwortlichen in den Regionen, regionale Auffälligkeiten zu erkennen und gezielt anzugehen. Antje Schwinger betont die Bedeutung des Atlas’ bei der Identifizierung von regionalen Versorgungsproblemen und der Verbesserung der Strukturen vor Ort.

Routinedaten für bessere Versorgung nutzen

Der AOK-Bundesverband fordert, Auswertungen von Abrechnungsdaten der Kranken- und Pflegekassen künftig verstärkt zur Weiterentwicklung der medizinischen und pflegerischen Versorgung heranzuziehen. Die vorliegenden Routinedaten bieten wichtige Aspekte der Versorgung in Pflegeheimen, ohne zusätzlichen Erfassungsaufwand für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtungen, Ärztinnen und Ärzten sowie Kliniken sei für eine gute Versorgung essentiell. Die AOK setzt sich dafür ein, die Handlungsmöglichkeiten der regionalen Akteure zur Verbesserung regionaler Versorgungsangebote zu stärken.

Der Qualitätsatlas Pflege des WIdO bietet wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Neben der problematischen Verordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln und den Klinikeinweisungen von Demenzkranken aufgrund von Dehydration werden im Atlas auch weitere relevante Themen betrachtet. Der “Pflege-Report 2023” setzt sich zudem in 14 Fachbeiträgen intensiv mit der Versorgungsqualität von Langzeitgepflegten auseinander.

Der Qualitätsatlas Pflege sowie der Pflege-Report 2023 können online eingesehen werden.

Pressekontakt:
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: presse@bv.aok.de

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